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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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sie von keiner andern als der Spathsäure ange-
griffen: schmilzt aber mit beyderley feuerfestem
Laugensalz (der Sode und Pottasche) zu Glas,
daher sie auch glasartige oder vitrescible
Erde genannt wird.

1. Quarz.

Die unten besonders anzuführenden Abarten
ausgenommen, ist er meist entweder farbenlos
oder aber weißlich, grünlich etc. vom Wasserhellen
bis ins wenig Durchscheinende. Meist glasglän-
zend. Häufig crystallisirt: und zwar eigentlich
als sechsseitige Säule (die Flächen oft in die
Quere feingestreift), mit dergleichen Endspitze
(-tab. II. fig. 19. -). Sein Bruch meist mu-
schligt, theils ins Splittrige. Er ist hart, und
gibt meist ein phosphorisches Licht wenn man
zwey Stücken im Finstern aneinander reibt.

Er begreift zwey Hauptarten; nähmlich 1)
Bergcrystall und 2) gemeinen Quarz.

1) Bergcrystall. (Fr. crystal de roche)

Eigentlich farbenlos und wasserhell, aber auch
theils milchicht, trübe; von Glasglanz; flach-
muschelichem Bruche; ist gemeiniglich crystallisirt;
meist mit dem einen Ende im Mutter-Quarz
festgewachsen; und dann theils in centnerschwe-
ren Crystallen (so zumahl in der Schweiz und
auf Madagascar); oft aber auch lose, und rein
auscrystallisirt, d. h. mit beyderseitigen End-
spitzen; darunter besonders die kleinen, aber aus-
nehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittelsäule
zu merken (z. B. die ungarschen aus der marma-
roscher Gespanschaft). Endlich auch häufig als
Gerölle, theils von vorzüglicher Härte und Klar-

sie von keiner andern als der Spathsäure ange-
griffen: schmilzt aber mit beyderley feuerfestem
Laugensalz (der Sode und Pottasche) zu Glas,
daher sie auch glasartige oder vitrescible
Erde genannt wird.

1. Quarz.

Die unten besonders anzuführenden Abarten
ausgenommen, ist er meist entweder farbenlos
oder aber weißlich, grünlich ꝛc. vom Wasserhellen
bis ins wenig Durchscheinende. Meist glasglän-
zend. Häufig crystallisirt: und zwar eigentlich
als sechsseitige Säule (die Flächen oft in die
Quere feingestreift), mit dergleichen Endspitze
(–tab. II. fig. 19. –). Sein Bruch meist mu-
schligt, theils ins Splittrige. Er ist hart, und
gibt meist ein phosphorisches Licht wenn man
zwey Stücken im Finstern aneinander reibt.

Er begreift zwey Hauptarten; nähmlich 1)
Bergcrystall und 2) gemeinen Quarz.

1) Bergcrystall. (Fr. crystal de roche)

Eigentlich farbenlos und wasserhell, aber auch
theils milchicht, trübe; von Glasglanz; flach-
muschelichem Bruche; ist gemeiniglich crystallisirt;
meist mit dem einen Ende im Mutter-Quarz
festgewachsen; und dann theils in centnerschwe-
ren Crystallen (so zumahl in der Schweiz und
auf Madagascar); oft aber auch lose, und rein
auscrystallisirt, d. h. mit beyderseitigen End-
spitzen; darunter besonders die kleinen, aber aus-
nehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittelsäule
zu merken (z. B. die ungarschen aus der marma-
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[544/0564] sie von keiner andern als der Spathsäure ange- griffen: schmilzt aber mit beyderley feuerfestem Laugensalz (der Sode und Pottasche) zu Glas, daher sie auch glasartige oder vitrescible Erde genannt wird. 1. Quarz. Die unten besonders anzuführenden Abarten ausgenommen, ist er meist entweder farbenlos oder aber weißlich, grünlich ꝛc. vom Wasserhellen bis ins wenig Durchscheinende. Meist glasglän- zend. Häufig crystallisirt: und zwar eigentlich als sechsseitige Säule (die Flächen oft in die Quere feingestreift), mit dergleichen Endspitze (–tab. II. fig. 19. –). Sein Bruch meist mu- schligt, theils ins Splittrige. Er ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht wenn man zwey Stücken im Finstern aneinander reibt. Er begreift zwey Hauptarten; nähmlich 1) Bergcrystall und 2) gemeinen Quarz. 1) Bergcrystall. (Fr. crystal de roche) Eigentlich farbenlos und wasserhell, aber auch theils milchicht, trübe; von Glasglanz; flach- muschelichem Bruche; ist gemeiniglich crystallisirt; meist mit dem einen Ende im Mutter-Quarz festgewachsen; und dann theils in centnerschwe- ren Crystallen (so zumahl in der Schweiz und auf Madagascar); oft aber auch lose, und rein auscrystallisirt, d. h. mit beyderseitigen End- spitzen; darunter besonders die kleinen, aber aus- nehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittelsäule zu merken (z. B. die ungarschen aus der marma- roscher Gespanschaft). Endlich auch häufig als Gerölle, theils von vorzüglicher Härte und Klar-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/564>, abgerufen am 27.11.2024.