Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.*) heißen. Doch muß man sich diese Gehäuse nicht so wohl 67. Tvbipora. Röhren-Corall. Coral- *)
* * *J. Alb. H. Reimarus von der Natur der Pflan- zenthiere (als Anhang an Herm. Sam. Reimarus Betr. über die besondern Arten der thierischen Kunsttriebe). Hamburg, 1773. 8. *) Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West- indien etc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3/4 Jahren über und über mit Madreporen u. a. Corallen dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst so treffliche Hafen von Bantam nun großentheils von Corallen eingenommen. **) Viele vulkanische Inseln der Südsee auch west-
indische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden können, und Capit. Cook auf seiner ersten Reise um die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste von Neu Holland lange genug erfahren. *) heißen. Doch muß man sich diese Gehäuse nicht so wohl 67. Tvbipora. Röhren-Corall. Coral- *)
* * *J. Alb. H. Reimarus von der Natur der Pflan- zenthiere (als Anhang an Herm. Sam. Reimarus Betr. über die besondern Arten der thierischen Kunsttriebe). Hamburg, 1773. 8. *) Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West- indien ꝛc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3/4 Jahren über und über mit Madreporen u. a. Corallen dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst so treffliche Hafen von Bantam nun großentheils von Corallen eingenommen. **) Viele vulkanische Inseln der Südsee auch west-
indische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden können, und Capit. Cook auf seiner ersten Reise um die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste von Neu Holland lange genug erfahren. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000029"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0491" xml:id="pb471_0001" n="471"/> * * *</p><p>J. Alb. H. Reimarus von der Natur der Pflan-<lb/> zenthiere (als Anhang an Herm. Sam. Reimarus<lb/> Betr. über die besondern Arten der thierischen<lb/> Kunsttriebe). Hamburg, 1773. 8.</p></note> heißen.</p> <p>Doch muß man sich diese Gehäuse nicht so wohl<lb/> als von ihren Bewohnern erbaut, sondern viel-<lb/> mehr als eine ihnen angebornen Theil vorstellen,<lb/> und sie daher nicht etwa mit Bienen-Zellen,<lb/> sondern eher mit Schnecken-Schalen verglei-<lb/> chen, nur daß bey ihrer Fortpflanzung das<lb/> junge Thier zugleich mit seinem kalkigen Ge-<lb/> häuse vom alten wie ein Zweig aus dem<lb/> Stamme hervor getrieben wird; und sich daher<lb/> beym schnellen Wachsthum<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West-<lb/> indien ꝛc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3/4<lb/> Jahren über und über mit Madreporen u. a.<lb/> Corallen dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst<lb/> so treffliche Hafen von Bantam nun großentheils<lb/> von Corallen eingenommen.</p></note> und Vermehrung<lb/> dieser merkwürdigen Geschöpfe die ungeheure<lb/> Größe und Umfang derselben<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Viele vulkanische Inseln der Südsee auch west-<lb/> indische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer<lb/> Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die<lb/> zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des<lb/> Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den<lb/> Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden<lb/> können, und Capit. Cook auf seiner ersten Reise<lb/> um die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste<lb/> von Neu Holland lange genug erfahren.</p></note> erklären läßt.</p> <p rendition="#indent-1">67. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Tvbipora</hi></hi></hi>. Röhren-Corall. <hi rendition="#aq">Coral-<lb/> lium tubis, cylindricis, cauis, erectis,<lb/> parallelis.</hi></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [471/0491]
*) heißen.
Doch muß man sich diese Gehäuse nicht so wohl
als von ihren Bewohnern erbaut, sondern viel-
mehr als eine ihnen angebornen Theil vorstellen,
und sie daher nicht etwa mit Bienen-Zellen,
sondern eher mit Schnecken-Schalen verglei-
chen, nur daß bey ihrer Fortpflanzung das
junge Thier zugleich mit seinem kalkigen Ge-
häuse vom alten wie ein Zweig aus dem
Stamme hervor getrieben wird; und sich daher
beym schnellen Wachsthum *) und Vermehrung
dieser merkwürdigen Geschöpfe die ungeheure
Größe und Umfang derselben **) erklären läßt.
67. Tvbipora. Röhren-Corall. Coral-
lium tubis, cylindricis, cauis, erectis,
parallelis.
*) * * *
J. Alb. H. Reimarus von der Natur der Pflan-
zenthiere (als Anhang an Herm. Sam. Reimarus
Betr. über die besondern Arten der thierischen
Kunsttriebe). Hamburg, 1773. 8.
*) Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West-
indien ꝛc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3/4
Jahren über und über mit Madreporen u. a.
Corallen dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst
so treffliche Hafen von Bantam nun großentheils
von Corallen eingenommen.
**) Viele vulkanische Inseln der Südsee auch west-
indische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer
Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die
zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des
Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den
Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden
können, und Capit. Cook auf seiner ersten Reise
um die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste
von Neu Holland lange genug erfahren.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/491>, abgerufen am 28.07.2024. |