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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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darauf an, sie so zu bestimmen, wie sie dem
Begriff von organisirten Körpern, und dann
den Phänomenen, die uns die Beobachtung bey
Entstehung derselben lehrt, am ungezwungen-
sten entspricht.

§. 9.

Und dieß geschieht, wenn man annimmt,
daß der reise, vorher zwar umgeformte, aber
organisirbare Zeugungsstoff der Eltern, wenn
er zu seiner Zeit, und unter den erforderlichen
Umständen an den Ort seiner Bestimmung ge-
langt, dann für eine in denselben nun zweck-
mäßig wirkende Lebenskraft, nähmlich den
Bildungstrieb (nisus formatiuus) zuerst
empfänglich wird; - für einen Trieb, der
sich von aller bloß mechanischen bildenden Kraft
[als welche auch im unorganischen Reiche Cry-
stallisationen*)

**) mählichen Ausbildung organisirter Körper durch
eine sogenannte vis plastica (wie es unsre ehr-
lichen Alten nannten), als welche eben so gut im
Mineralteich Statt hat, ergibt sich von selbst
aus dem Begriff von organisirten Körpern, als
weicher durchaus zugleich Zweckmäßigkeit invol-
virt. - s. Kant a. a. O. S. 292.
*) Die Crystallisationen unterscheiden sich von den
organisitten Körpern selbst schon durch die geome-
trische Regularität ihrer fast immer gerablinichten
Umrisse die auf wenige Fundamentalforemn redu-
cirbar sind; da hingegen die Gestaltungen der
There und Gewächse eben wegen ihrer unüber-
seybar vielartigen Zweckmäßigkeit zu bestimmten

**),
darauf an, sie so zu bestimmen, wie sie dem
Begriff von organisirten Körpern, und dann
den Phänomenen, die uns die Beobachtung bey
Entstehung derselben lehrt, am ungezwungen-
sten entspricht.

§. 9.

Und dieß geschieht, wenn man annimmt,
daß der reise, vorher zwar umgeformte, aber
organisirbare Zeugungsstoff der Eltern, wenn
er zu seiner Zeit, und unter den erforderlichen
Umständen an den Ort seiner Bestimmung ge-
langt, dann für eine in denselben nun zweck-
mäßig wirkende Lebenskraft, nähmlich den
Bildungstrieb (nisus formatiuus) zuerst
empfänglich wird; – für einen Trieb, der
sich von aller bloß mechanischen bildenden Kraft
[als welche auch im unorganischen Reiche Cry-
stallisationen*)

**) mählichen Ausbildung organisirter Körper durch
eine sogenannte vis plastica (wie es unsre ehr-
lichen Alten nannten), als welche eben so gut im
Mineralteich Statt hat, ergibt sich von selbst
aus dem Begriff von organisirten Körpern, als
weicher durchaus zugleich Zweckmäßigkeit invol-
virt. – s. Kant a. a. O. S. 292.
*) Die Crystallisationen unterscheiden sich von den
organisitten Körpern selbst schon durch die geome-
trische Regularität ihrer fast immer gerablinichten
Umrisse die auf wenige Fundamentalforemn redu-
cirbar sind; da hingegen die Gestaltungen der
There und Gewächse eben wegen ihrer unüber-
seybar vielartigen Zweckmäßigkeit zu bestimmten
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[17/0037] **), darauf an, sie so zu bestimmen, wie sie dem Begriff von organisirten Körpern, und dann den Phänomenen, die uns die Beobachtung bey Entstehung derselben lehrt, am ungezwungen- sten entspricht. §. 9. Und dieß geschieht, wenn man annimmt, daß der reise, vorher zwar umgeformte, aber organisirbare Zeugungsstoff der Eltern, wenn er zu seiner Zeit, und unter den erforderlichen Umständen an den Ort seiner Bestimmung ge- langt, dann für eine in denselben nun zweck- mäßig wirkende Lebenskraft, nähmlich den Bildungstrieb (nisus formatiuus) zuerst empfänglich wird; – für einen Trieb, der sich von aller bloß mechanischen bildenden Kraft [als welche auch im unorganischen Reiche Cry- stallisationen *) **) mählichen Ausbildung organisirter Körper durch eine sogenannte vis plastica (wie es unsre ehr- lichen Alten nannten), als welche eben so gut im Mineralteich Statt hat, ergibt sich von selbst aus dem Begriff von organisirten Körpern, als weicher durchaus zugleich Zweckmäßigkeit invol- virt. – s. Kant a. a. O. S. 292. *) Die Crystallisationen unterscheiden sich von den organisitten Körpern selbst schon durch die geome- trische Regularität ihrer fast immer gerablinichten Umrisse die auf wenige Fundamentalforemn redu- cirbar sind; da hingegen die Gestaltungen der There und Gewächse eben wegen ihrer unüber- seybar vielartigen Zweckmäßigkeit zu bestimmten

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/37>, abgerufen am 23.11.2024.