1. +. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis.
Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die Ziege wieder verwildern zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der aller- nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin verpflanzt worden.
Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen die tibetanischen, aus deren feinster Wolle (so wie aus manchem zarten Zie- genhaar) der Schaul verfertigt wird; die spa- nischen, aus Segovien, und dann die engli- schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle; die isländischen mit vier, sechs oder acht Hör- nern; und die arabischen und ägyptischen mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett- schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende- zirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdem lang herab hängende Ohren.
2. Ammon. das Muffelthier, Argali, (mufi- mon. Büffon's mouflon.) C. cornibus ar- cuatis circumflexis subtus planiusculis, pa- learibus laxis pilosis.
v. Schreber tab. 268.
Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Barbarey; vorzüglich aber in Sibirien bis Kamtschatka und dann im nordwestlichsten Ame- rica. Das im nördlichen Asien ist groß, mit mächtig starken und schweren*) Hörnern, und
*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen Horn im academischen Museum wiegt volle 9 Pfund.
1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis.
Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die Ziege wieder verwildern zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der aller- nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin verpflanzt worden.
Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen die tibetanischen, aus deren feinster Wolle (so wie aus manchem zarten Zie- genhaar) der Schaul verfertigt wird; die spa- nischen, aus Segovien, und dann die engli- schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle; die isländischen mit vier, sechs oder acht Hör- nern; und die arabischen und ägyptischen mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett- schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende- zirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdem lang herab hängende Ohren.
2. Ammon. das Muffelthier, Argali, (mufi- mon. Büffon's mouflon.) C. cornibus ar- cuatis circumflexis subtus planiusculis, pa- learibus laxis pilosis.
v. Schreber tab. 268.
Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Barbarey; vorzüglich aber in Sibirien bis Kamtschatka und dann im nordwestlichsten Ame- rica. Das im nördlichen Asien ist groß, mit mächtig starken und schweren*) Hörnern, und
*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen Horn im academischen Museum wiegt volle 9 Pfund.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000029"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0131"xml:id="pb111_0001"n="111"/><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Ouis</hi></hi>. das Schaf. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">le brebis</hi></hi>. Engl.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">the sheep</hi>.) C. mento imberbi, cornibus<lb/>
compressis lunatis</hi>.</p><prendition="#l1em">Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich<lb/>
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die<lb/>
Ziege wieder verwildern zu können: wird aber<lb/>
fast in der ganzen alten Welt als eins der aller-<lb/>
nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch<lb/>
bald nach der Entdeckung von America dorthin<lb/>
verpflanzt worden.</p><prendition="#l1em">Unter den verschiedenen Rassen der Schafe<lb/>
sind vor allen die tibetanischen, aus deren<lb/>
feinster Wolle (so wie aus manchem zarten Zie-<lb/>
genhaar) der Schaul verfertigt wird; die spa-<lb/>
nischen, aus Segovien, und dann die engli-<lb/>
schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle;<lb/>
die isländischen mit vier, sechs oder acht Hör-<lb/>
nern; und die arabischen und ägyptischen mit<lb/>
dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-<lb/>
schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende-<lb/>
zirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle<lb/>
schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch<lb/>
überdem lang herab hängende Ohren.</p><prendition="#indent-2">2. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Ammon.</hi></hi> das Muffelthier, Argali, (<hirendition="#aq">mufi-<lb/>
mon</hi>. Büffon's <hirendition="#i"><hirendition="#aq">mouflon</hi></hi>.) <hirendition="#aq">C. cornibus ar-<lb/>
cuatis circumflexis subtus planiusculis, pa-<lb/>
learibus laxis pilosis</hi>.</p><prendition="#l2em">v. Schreber <hirendition="#aq">tab</hi>. 268.</p><prendition="#l1em">Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in<lb/>
der Barbarey; vorzüglich aber in Sibirien bis<lb/>
Kamtschatka und dann im nordwestlichsten Ame-<lb/>
rica. Das im nördlichen Asien ist groß, mit<lb/>
mächtig starken und schweren<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges<lb/>
dergleichen Horn im academischen Museum wiegt<lb/>
volle 9 Pfund.</p></note> Hörnern, und<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[111/0131]
1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep.) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis.
Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die
Ziege wieder verwildern zu können: wird aber
fast in der ganzen alten Welt als eins der aller-
nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch
bald nach der Entdeckung von America dorthin
verpflanzt worden.
Unter den verschiedenen Rassen der Schafe
sind vor allen die tibetanischen, aus deren
feinster Wolle (so wie aus manchem zarten Zie-
genhaar) der Schaul verfertigt wird; die spa-
nischen, aus Segovien, und dann die engli-
schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle;
die isländischen mit vier, sechs oder acht Hör-
nern; und die arabischen und ägyptischen mit
dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-
schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende-
zirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle
schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch
überdem lang herab hängende Ohren.
2. Ammon. das Muffelthier, Argali, (mufi-
mon. Büffon's mouflon.) C. cornibus ar-
cuatis circumflexis subtus planiusculis, pa-
learibus laxis pilosis.
v. Schreber tab. 268.
Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in
der Barbarey; vorzüglich aber in Sibirien bis
Kamtschatka und dann im nordwestlichsten Ame-
rica. Das im nördlichen Asien ist groß, mit
mächtig starken und schweren *) Hörnern, und
*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges
dergleichen Horn im academischen Museum wiegt
volle 9 Pfund.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/131>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.