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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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1) Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner
Sprache kundige, deutsche Naturforscher
(- und wer es nicht weiß, der kann es aus
Adelung's Wörterbuche lernen -), was die
erste und Fundamentalbedeutung des Wortes
Geschlecht ist.

"Die Aehnlichkeit der verschiedenen Gat-
tungen der Dinge."

Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des
Wortes Geschlecht, wie wir ihn von Kindes-
beinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst-
kundigen Luthers Bibel-Uebersetzung lernen.

Dem zu Folge wissen wir also in Anwen-
dung auf Methodologie in der Naturgeschichte:

Die Gattungen schafft die Natur: der Sy-
stematiker bringt sie nach ihren gemeinschaft-
lichen Aehnlichkeiten unter Geschlechter.

2) Eben so ausgemacht und bekannt ist
aber auch, daß hingegen das Wort Gattung
von dem Zeitworte sich gatten, abstammt;
und da nun im freyen Naturzustande nur die
Thiere von einer species sich mit einander
fruchtbar gatten, so versteht sich also von selbst,
daß das Wort species, in dem Sinne wo-
von hier die Rede ist, durch kein anderes

1) Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner
Sprache kundige, deutsche Naturforscher
(– und wer es nicht weiß, der kann es aus
Adelung's Wörterbuche lernen –), was die
erste und Fundamentalbedeutung des Wortes
Geschlecht ist.

„Die Aehnlichkeit der verschiedenen Gat-
tungen der Dinge.“

Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des
Wortes Geschlecht, wie wir ihn von Kindes-
beinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst-
kundigen Luthers Bibel-Uebersetzung lernen.

Dem zu Folge wissen wir also in Anwen-
dung auf Methodologie in der Naturgeschichte:

Die Gattungen schafft die Natur: der Sy-
stematiker bringt sie nach ihren gemeinschaft-
lichen Aehnlichkeiten unter Geschlechter.

2) Eben so ausgemacht und bekannt ist
aber auch, daß hingegen das Wort Gattung
von dem Zeitworte sich gatten, abstammt;
und da nun im freyen Naturzustande nur die
Thiere von einer species sich mit einander
fruchtbar gatten, so versteht sich also von selbst,
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[IX/0013] 1) Hoffentlich weiß doch ein jeder, seiner Sprache kundige, deutsche Naturforscher (– und wer es nicht weiß, der kann es aus Adelung's Wörterbuche lernen –), was die erste und Fundamentalbedeutung des Wortes Geschlecht ist. „Die Aehnlichkeit der verschiedenen Gat- tungen der Dinge.“ Dieß ist der wahre eigentliche Sinn des Wortes Geschlecht, wie wir ihn von Kindes- beinen an, selbst aus des seiner Sprache höchst- kundigen Luthers Bibel-Uebersetzung lernen. Dem zu Folge wissen wir also in Anwen- dung auf Methodologie in der Naturgeschichte: Die Gattungen schafft die Natur: der Sy- stematiker bringt sie nach ihren gemeinschaft- lichen Aehnlichkeiten unter Geschlechter. 2) Eben so ausgemacht und bekannt ist aber auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem Zeitworte sich gatten, abstammt; und da nun im freyen Naturzustande nur die Thiere von einer species sich mit einander fruchtbar gatten, so versteht sich also von selbst, daß das Wort species, in dem Sinne wo- von hier die Rede ist, durch kein anderes

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. IX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/13>, abgerufen am 24.11.2024.