sonderbarsten Verbindungen stößt*). Das Geschlecht der der Fledermäuse muß nach des Ritters Entwurf, wegen des verschiedenen Gebisses bey einigen Gattungen, wenigstens in drey verschiedene Ordnungen zerstückt werden; so die beiderley Nashörner in zwey; - so die verschiedenen Gat- tungen des Schweinegeschlechts ebenfalls in zwey verschiedene Ordnungen etc. Dagegen kommt der Elephant mit den Panzerthieren, und den formo- sanischen Teufelchen in eine gemeinschaftliche Ordnung etc.
§. 54.
Ich habe daher, mit Beybehaltung einiger lin- neischen Ordnungen, ein im Ganzen natürlicheres System der Säugethiere zu entwerfen getrachtet, wobey ich nicht auf einzelne abstrahirte, sondern auf alle äußere Merkmahle zugleich, auf den ganzen Habitus der Thiere gesehn habe**)
*)"Non enim methodicorum scholis se adstringere voluit natura - systemataartificialianostra flocci faciens". Pallas.
**)
Die Benennungen einiger dieser Ordnungen sind zwar von einem einzelnen Character entlehnt, wenn er gerade vorzüglich in die Augen fallend, und daher fürs Gedächtniß leicht faßlich war; nicht aber, als ob die darunter begriffenen Thiere bloß dieses einzelnen Characters wegen zusammen gestellt worden. So heißt z. B. die IIte Ordnung Qua- drumana, nicht deßhalb, als ob dieser Character den darunter begriffenen Thieren ausschließlich eigen sey (denn einige Beutelthiere haben auch fast Hände ähnliche Pfoten); sondern weil dieser Cha-
sonderbarsten Verbindungen stößt*). Das Geschlecht der der Fledermäuse muß nach des Ritters Entwurf, wegen des verschiedenen Gebisses bey einigen Gattungen, wenigstens in drey verschiedene Ordnungen zerstückt werden; so die beiderley Nashörner in zwey; – so die verschiedenen Gat- tungen des Schweinegeschlechts ebenfalls in zwey verschiedene Ordnungen ꝛc. Dagegen kommt der Elephant mit den Panzerthieren, und den formo- sanischen Teufelchen in eine gemeinschaftliche Ordnung ꝛc.
§. 54.
Ich habe daher, mit Beybehaltung einiger lin- néischen Ordnungen, ein im Ganzen natürlicheres System der Säugethiere zu entwerfen getrachtet, wobey ich nicht auf einzelne abstrahirte, sondern auf alle äußere Merkmahle zugleich, auf den ganzen Habitus der Thiere gesehn habe**)
*)„Non enim methodicorum scholis se adstringere voluit natura – systemataartificialianostra flocci faciens”. Pallas.
**)
Die Benennungen einiger dieser Ordnungen sind zwar von einem einzelnen Character entlehnt, wenn er gerade vorzüglich in die Augen fallend, und daher fürs Gedächtniß leicht faßlich war; nicht aber, als ob die darunter begriffenen Thiere bloß dieses einzelnen Characters wegen zusammen gestellt worden. So heißt z. B. die IIte Ordnung Qua- drumana, nicht deßhalb, als ob dieser Character den darunter begriffenen Thieren ausschließlich eigen sey (denn einige Beutelthiere haben auch fast Hände ähnliche Pfoten); sondern weil dieser Cha-
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sonderbarsten Verbindungen stößt *). Das
Geschlecht der der Fledermäuse muß nach des Ritters
Entwurf, wegen des verschiedenen Gebisses bey
einigen Gattungen, wenigstens in drey verschiedene
Ordnungen zerstückt werden; so die beiderley
Nashörner in zwey; – so die verschiedenen Gat-
tungen des Schweinegeschlechts ebenfalls in zwey
verschiedene Ordnungen ꝛc. Dagegen kommt der
Elephant mit den Panzerthieren, und den formo-
sanischen Teufelchen in eine gemeinschaftliche
Ordnung ꝛc.
§. 54.
Ich habe daher, mit Beybehaltung einiger lin-
néischen Ordnungen, ein im Ganzen natürlicheres
System der Säugethiere zu entwerfen getrachtet,
wobey ich nicht auf einzelne abstrahirte, sondern auf
alle äußere Merkmahle zugleich, auf den ganzen
Habitus der Thiere gesehn habe **)
*) „Non enim methodicorum scholis se adstringere
voluit natura – systemata artificialia nostra flocci
faciens”. Pallas.
**) Die Benennungen einiger dieser Ordnungen sind
zwar von einem einzelnen Character entlehnt, wenn
er gerade vorzüglich in die Augen fallend, und
daher fürs Gedächtniß leicht faßlich war; nicht
aber, als ob die darunter begriffenen Thiere bloß
dieses einzelnen Characters wegen zusammen gestellt
worden. So heißt z. B. die IIte Ordnung Qua-
drumana, nicht deßhalb, als ob dieser Character
den darunter begriffenen Thieren ausschließlich
eigen sey (denn einige Beutelthiere haben auch fast
Hände ähnliche Pfoten); sondern weil dieser Cha-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/80>, abgerufen am 06.05.2024.
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