Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

meinschaftliche Niederlage nicht nur von Fluß-
fischen sowohl als von Seefischen, sondern unter
den letztern zumahl, zugleich von Thieren aus den
weitst von einander entfernten Oceanen seyn soll.
Von Utaheiti sowohl als aus dem mitländischen
Meer, und von den Küsten von Japan, dem
nordostlichen America, Alma, Brasilien etc. Die
im Tafelschiefer vom Blattenberg im Canton Gla-
ris und die im Mannsfeldischen und Hessischen
bituminosen Mergelschiefer haben selten die zur
specifischen Characteristik wichtigsten Theile deut-
lich genug erhalten, daß man die Gattungen mit
Zuversicht bestimmen könnte.

Was sich aber im dichten Flöz-Kalkstein von
versteinten Fischen findet, sind meist nur einzelne
Wirbel, Gräten und Zähne. Unter letztern zu-
mahl die sogenannten Schlangenzungen (glosso-
petrae
) aus dem Hayfischgeschlechte, und die
Bufoniten oder sogenannten Schlangenaugen,
wovon manche mit den stumpfen Zähnen des Klipp-
fisches (Anarrhichas lupus) Aehnlichkeit haben.

Auch scheint der orientalische Türkis zu den
versteinten Fischzähnen zu gehören, der meist voll
blaugrüner Farbe ist, und zumahl in Persien ge-
funden wird.



V. Von Insecten.
A) Bestimmbare.

So z. B. im öninger Schiefer, Larven von
Libellen, Wasserwanzen u. dergl.

B) Zweifelhafte.

Dahin gehören wohl vor der Hand noch die
mehrsten versteinten Krebse (Gamarrolithen).

meinschaftliche Niederlage nicht nur von Fluß-
fischen sowohl als von Seefischen, sondern unter
den letztern zumahl, zugleich von Thieren aus den
weitst von einander entfernten Oceanen seyn soll.
Von Utaheiti sowohl als aus dem mitländischen
Meer, und von den Küsten von Japan, dem
nordostlichen America, Alma, Brasilien ꝛc. Die
im Tafelschiefer vom Blattenberg im Canton Gla-
ris und die im Mannsfeldischen und Hessischen
bituminosen Mergelschiefer haben selten die zur
specifischen Characteristik wichtigsten Theile deut-
lich genug erhalten, daß man die Gattungen mit
Zuversicht bestimmen könnte.

Was sich aber im dichten Flöz-Kalkstein von
versteinten Fischen findet, sind meist nur einzelne
Wirbel, Gräten und Zähne. Unter letztern zu-
mahl die sogenannten Schlangenzungen (glosso-
petrae
) aus dem Hayfischgeschlechte, und die
Bufoniten oder sogenannten Schlangenaugen,
wovon manche mit den stumpfen Zähnen des Klipp-
fisches (Anarrhichas lupus) Aehnlichkeit haben.

Auch scheint der orientalische Türkis zu den
versteinten Fischzähnen zu gehören, der meist voll
blaugrüner Farbe ist, und zumahl in Persien ge-
funden wird.



V. Von Insecten.
A) Bestimmbare.

So z. B. im öninger Schiefer, Larven von
Libellen, Wasserwanzen u. dergl.

B) Zweifelhafte.

Dahin gehören wohl vor der Hand noch die
mehrsten versteinten Krebse (Gamarrolithen).

<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0724" xml:id="pb700_0001" n="700"/>
meinschaftliche Niederlage nicht nur von Fluß-<lb/>
fischen sowohl als von Seefischen, sondern unter<lb/>
den letztern zumahl, zugleich von Thieren aus den<lb/>
weitst von einander entfernten Oceanen seyn soll.<lb/>
Von Utaheiti sowohl als aus dem mitländischen<lb/>
Meer, und von den Küsten von Japan, dem<lb/>
nordostlichen America, Alma, Brasilien &#xA75B;c. Die<lb/>
im Tafelschiefer vom Blattenberg im Canton Gla-<lb/>
ris und die im Mannsfeldischen und Hessischen<lb/>
bituminosen Mergelschiefer haben selten die zur<lb/>
specifischen Characteristik wichtigsten Theile deut-<lb/>
lich genug erhalten, daß man die Gattungen mit<lb/>
Zuversicht bestimmen könnte.</p>
              <p>Was sich aber im dichten Flöz-Kalkstein von<lb/>
versteinten Fischen findet, sind meist nur einzelne<lb/>
Wirbel, Gräten und Zähne. Unter letztern zu-<lb/>
mahl die sogenannten Schlangenzungen (<hi rendition="#aq">glosso-<lb/>
petrae</hi>) aus dem Hayfischgeschlechte, und die<lb/>
Bufoniten oder sogenannten Schlangenaugen,<lb/>
wovon manche mit den stumpfen Zähnen des Klipp-<lb/>
fisches (<hi rendition="#aq">Anarrhichas <hi rendition="#i">lupus</hi></hi>) Aehnlichkeit haben.</p>
              <p>Auch scheint der orientalische Türkis zu den<lb/>
versteinten Fischzähnen zu gehören, der meist voll<lb/>
blaugrüner Farbe ist, und zumahl in Persien ge-<lb/>
funden wird.</p>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            </div>
            <div n="4">
              <head rendition="#c">V. Von Insecten.</head><lb/>
              <div n="5">
                <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A</hi>) Bestimmbare.</head><lb/>
                <p>So z. B. im öninger Schiefer, Larven von<lb/>
Libellen, Wasserwanzen u. dergl.</p>
              </div>
              <div n="5">
                <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">B</hi>) Zweifelhafte.</head><lb/>
                <p>Dahin gehören wohl vor der Hand noch die<lb/>
mehrsten versteinten Krebse (Gamarrolithen).</p>
              </div>
              <div n="5">
</div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[700/0724] meinschaftliche Niederlage nicht nur von Fluß- fischen sowohl als von Seefischen, sondern unter den letztern zumahl, zugleich von Thieren aus den weitst von einander entfernten Oceanen seyn soll. Von Utaheiti sowohl als aus dem mitländischen Meer, und von den Küsten von Japan, dem nordostlichen America, Alma, Brasilien ꝛc. Die im Tafelschiefer vom Blattenberg im Canton Gla- ris und die im Mannsfeldischen und Hessischen bituminosen Mergelschiefer haben selten die zur specifischen Characteristik wichtigsten Theile deut- lich genug erhalten, daß man die Gattungen mit Zuversicht bestimmen könnte. Was sich aber im dichten Flöz-Kalkstein von versteinten Fischen findet, sind meist nur einzelne Wirbel, Gräten und Zähne. Unter letztern zu- mahl die sogenannten Schlangenzungen (glosso- petrae) aus dem Hayfischgeschlechte, und die Bufoniten oder sogenannten Schlangenaugen, wovon manche mit den stumpfen Zähnen des Klipp- fisches (Anarrhichas lupus) Aehnlichkeit haben. Auch scheint der orientalische Türkis zu den versteinten Fischzähnen zu gehören, der meist voll blaugrüner Farbe ist, und zumahl in Persien ge- funden wird. V. Von Insecten. A) Bestimmbare. So z. B. im öninger Schiefer, Larven von Libellen, Wasserwanzen u. dergl. B) Zweifelhafte. Dahin gehören wohl vor der Hand noch die mehrsten versteinten Krebse (Gamarrolithen).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/724
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/724>, abgerufen am 21.11.2024.