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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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Nachstehende drey Steinarten können wohl als
bloße nah zusammen verwandte Abarten des Berg-
crystalls angesehen werden, da sie sich oft alle
drey beysammen finden (z. B in Achatnieren
und Prophyrkugeln), auch zuweilen deutlich in
einander übergehen.

a. Citrin.

Meist von weingelbes Farbe. Von der Art
sind die vorgeblichen pfundschweren Topase.

b. Rauchkrystall, vulgo Rauchtopas.

Rauchbraun durch alle Abstufungen. Der
schwärzeste heißt Morion.

c. Amethyst.

Violet in mancherley Abstufungen; zuweilen
(- aber nicht beständig und nicht ausschließlich -)
von stänglig zusammengehäuften Gefüge, theils
wie faserig; die härtesten und schönstfarbigen in
Ostindien und Persien.

2) Gemeiner Quarz.

Eins der uranfänglichsten und allgemeinst ver-
breiteten Fossilien. Meist milchweiß: aber auch
in mancherley andern Farben; mehr oder weni-
ger durchscheinend. Meist von Glasglanz, theils
aber fettglänzend; häufigst ungeformt; theils aber
crystallisirt; zuweilen als Aftercrystall (S. 521
not. *); bin und wieder in besonderer äußerer
Gestalt, wie gehackt, zellig etc. Der Bruch meist
muschelicht; zuweilen ins Splitterige, Körnige etc.
Zuweilen kriegt er durch dicht eingemengte feine
Glimmerblättchen oder durch eine eigne Art von
schuppigem Gefüge ein besonders schimmerndes An-
sehen; so vorzüglich der zimmthraune spanische

Nachstehende drey Steinarten können wohl als
bloße nah zusammen verwandte Abarten des Berg-
crystalls angesehen werden, da sie sich oft alle
drey beysammen finden (z. B in Achatnieren
und Prophyrkugeln), auch zuweilen deutlich in
einander übergehen.

a. Citrin.

Meist von weingelbes Farbe. Von der Art
sind die vorgeblichen pfundschweren Topase.

b. Rauchkrystall, vulgo Rauchtopas.

Rauchbraun durch alle Abstufungen. Der
schwärzeste heißt Morion.

c. Amethyst.

Violet in mancherley Abstufungen; zuweilen
(– aber nicht beständig und nicht ausschließlich –)
von stänglig zusammengehäuften Gefüge, theils
wie faserig; die härtesten und schönstfarbigen in
Ostindien und Persien.

2) Gemeiner Quarz.

Eins der uranfänglichsten und allgemeinst ver-
breiteten Fossilien. Meist milchweiß: aber auch
in mancherley andern Farben; mehr oder weni-
ger durchscheinend. Meist von Glasglanz, theils
aber fettglänzend; häufigst ungeformt; theils aber
crystallisirt; zuweilen als Aftercrystall (S. 521
not. *); bin und wieder in besonderer äußerer
Gestalt, wie gehackt, zellig ꝛc. Der Bruch meist
muschelicht; zuweilen ins Splitterige, Körnige ꝛc.
Zuweilen kriegt er durch dicht eingemengte feine
Glimmerblättchen oder durch eine eigne Art von
schuppigem Gefüge ein besonders schimmerndes An-
sehen; so vorzüglich der zimmthraune spanische

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[530/0554] Nachstehende drey Steinarten können wohl als bloße nah zusammen verwandte Abarten des Berg- crystalls angesehen werden, da sie sich oft alle drey beysammen finden (z. B in Achatnieren und Prophyrkugeln), auch zuweilen deutlich in einander übergehen. a. Citrin. Meist von weingelbes Farbe. Von der Art sind die vorgeblichen pfundschweren Topase. b. Rauchkrystall, vulgo Rauchtopas. Rauchbraun durch alle Abstufungen. Der schwärzeste heißt Morion. c. Amethyst. Violet in mancherley Abstufungen; zuweilen (– aber nicht beständig und nicht ausschließlich –) von stänglig zusammengehäuften Gefüge, theils wie faserig; die härtesten und schönstfarbigen in Ostindien und Persien. 2) Gemeiner Quarz. Eins der uranfänglichsten und allgemeinst ver- breiteten Fossilien. Meist milchweiß: aber auch in mancherley andern Farben; mehr oder weni- ger durchscheinend. Meist von Glasglanz, theils aber fettglänzend; häufigst ungeformt; theils aber crystallisirt; zuweilen als Aftercrystall (S. 521 not. *); bin und wieder in besonderer äußerer Gestalt, wie gehackt, zellig ꝛc. Der Bruch meist muschelicht; zuweilen ins Splitterige, Körnige ꝛc. Zuweilen kriegt er durch dicht eingemengte feine Glimmerblättchen oder durch eine eigne Art von schuppigem Gefüge ein besonders schimmerndes An- sehen; so vorzüglich der zimmthraune spanische

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

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Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/554>, abgerufen am 04.07.2024.