Aus den gedachtermaßen von den Gewäch- sen eingesognen und assimilirten Nahrungsstof- fen werden nun die ihnen eigenen specifiken Säfte abgeschieden, da z. B. manche einen milchigen, theils ätzenden Saft enthalten; andre Gummi geben; verschiedene Bäume, zumahl unter den Nadelhölzern, im höhern Alter Harz bereiten. Andre Pflanzentheile enthalten Mehl, Zucker, Manna, Wachs, fette und ätherische Oele, Kampfer etc. Einige wenige das soge- nannte Federharz (cahutchuc) u. s. w.*)
Anm. Hierher gehören auch die specifiken Ausdünstun- gen gewisser Pflanzen, wie z. B. die harzigen ent- zündbaren des weißen Diptams etc. -
§. 180.
Daß aber diese verschiednen Säfte durch mancherley Abscheidungen (secretiones) und Veränderungen der eingesognen Nahrungssäfte in den Gewächsen selbst bereitet werden müssen,
*)
Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions- geschäfts der Gewächse gehört wohl das längst berühmte, aber erst neuerlich recht untersuchte Ta- baschir, eine meist milchblaue, an den Kanten durchscheinende, halbharte, spröde Substanz, die sich zuweilen in einzelnen Absätzen des Bambus- rohrs findet, und sowohl im äußern Ansehen, und daß sie im Wasser durchsichtig wird, als auch sogar in Rücksicht ihrer Bestandtheile, dem mine- ralischen Hydrophan oder Weltauge ähnelt. - s. Dr. Patr. Russel und Jac. L. Macie in den philosoph. Transact. Vol. LXXX und LXXXI.
Aus den gedachtermaßen von den Gewäch- sen eingesognen und assimilirten Nahrungsstof- fen werden nun die ihnen eigenen specifiken Säfte abgeschieden, da z. B. manche einen milchigen, theils ätzenden Saft enthalten; andre Gummi geben; verschiedene Bäume, zumahl unter den Nadelhölzern, im höhern Alter Harz bereiten. Andre Pflanzentheile enthalten Mehl, Zucker, Manna, Wachs, fette und ätherische Oele, Kampfer ꝛc. Einige wenige das soge- nannte Federharz (cahutchuc) u. s. w.*)
Anm. Hierher gehören auch die specifiken Ausdünstun- gen gewisser Pflanzen, wie z. B. die harzigen ent- zündbaren des weißen Diptams ꝛc. –
§. 180.
Daß aber diese verschiednen Säfte durch mancherley Abscheidungen (secretiones) und Veränderungen der eingesognen Nahrungssäfte in den Gewächsen selbst bereitet werden müssen,
*)
Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions- geschäfts der Gewächse gehört wohl das längst berühmte, aber erst neuerlich recht untersuchte Ta- baschir, eine meist milchblaue, an den Kanten durchscheinende, halbharte, spröde Substanz, die sich zuweilen in einzelnen Absätzen des Bambus- rohrs findet, und sowohl im äußern Ansehen, und daß sie im Wasser durchsichtig wird, als auch sogar in Rücksicht ihrer Bestandtheile, dem mine- ralischen Hydrophan oder Weltauge ähnelt. – s. Dr. Patr. Russel und Jac. L. Macie in den philosoph. Transact. Vol. LXXX und LXXXI.
<TEI><textxml:id="blume000027"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0510"xml:id="pb486_0001"n="486"/><p>Aus den gedachtermaßen von den Gewäch-<lb/>
sen eingesognen und assimilirten Nahrungsstof-<lb/>
fen werden nun die ihnen eigenen specifiken<lb/>
Säfte abgeschieden, da z. B. manche einen<lb/>
milchigen, theils ätzenden Saft enthalten; andre<lb/>
Gummi geben; verschiedene Bäume, zumahl<lb/>
unter den Nadelhölzern, im höhern Alter Harz<lb/>
bereiten. Andre Pflanzentheile enthalten Mehl,<lb/>
Zucker, Manna, Wachs, fette und ätherische<lb/>
Oele, Kampfer ꝛc. Einige wenige das soge-<lb/>
nannte Federharz (<hirendition="#aq">cahutchuc</hi>) u. s. w.<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions-<lb/>
geschäfts der Gewächse gehört wohl das längst<lb/>
berühmte, aber erst neuerlich recht untersuchte Ta-<lb/>
baschir, eine meist milchblaue, an den Kanten<lb/>
durchscheinende, halbharte, spröde Substanz, die<lb/>
sich zuweilen in einzelnen Absätzen des Bambus-<lb/>
rohrs findet, und sowohl im äußern Ansehen, und<lb/>
daß sie im Wasser durchsichtig wird, als auch<lb/>
sogar in Rücksicht ihrer Bestandtheile, dem mine-<lb/>
ralischen Hydrophan oder Weltauge ähnelt. –<lb/>
s. <hirendition="#aq">Dr. <hirendition="#k">Patr. Russel</hi></hi> und <hirendition="#aq"><hirendition="#k">Jac</hi>. L. <hirendition="#k">Macie</hi></hi> in den<lb/><hirendition="#i"><hirendition="#aq">philosoph. Transact</hi></hi>. <hirendition="#aq">Vol</hi>. LXXX und LXXXI.</p></note></p><prendition="#indent-1 #small">Anm. Hierher gehören auch die specifiken Ausdünstun-<lb/>
gen gewisser Pflanzen, wie z. B. die harzigen ent-<lb/>
zündbaren des weißen Diptams ꝛc. –</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 180.</head><lb/><p>Daß aber diese verschiednen Säfte durch<lb/>
mancherley Abscheidungen (<hirendition="#aq">secretiones</hi>) und<lb/>
Veränderungen der eingesognen Nahrungssäfte<lb/>
in den Gewächsen selbst bereitet werden müssen,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[486/0510]
Aus den gedachtermaßen von den Gewäch-
sen eingesognen und assimilirten Nahrungsstof-
fen werden nun die ihnen eigenen specifiken
Säfte abgeschieden, da z. B. manche einen
milchigen, theils ätzenden Saft enthalten; andre
Gummi geben; verschiedene Bäume, zumahl
unter den Nadelhölzern, im höhern Alter Harz
bereiten. Andre Pflanzentheile enthalten Mehl,
Zucker, Manna, Wachs, fette und ätherische
Oele, Kampfer ꝛc. Einige wenige das soge-
nannte Federharz (cahutchuc) u. s. w. *)
Anm. Hierher gehören auch die specifiken Ausdünstun-
gen gewisser Pflanzen, wie z. B. die harzigen ent-
zündbaren des weißen Diptams ꝛc. –
§. 180.
Daß aber diese verschiednen Säfte durch
mancherley Abscheidungen (secretiones) und
Veränderungen der eingesognen Nahrungssäfte
in den Gewächsen selbst bereitet werden müssen,
*) Zu den allerauffallendsten Producten des Secretions-
geschäfts der Gewächse gehört wohl das längst
berühmte, aber erst neuerlich recht untersuchte Ta-
baschir, eine meist milchblaue, an den Kanten
durchscheinende, halbharte, spröde Substanz, die
sich zuweilen in einzelnen Absätzen des Bambus-
rohrs findet, und sowohl im äußern Ansehen, und
daß sie im Wasser durchsichtig wird, als auch
sogar in Rücksicht ihrer Bestandtheile, dem mine-
ralischen Hydrophan oder Weltauge ähnelt. –
s. Dr. Patr. Russel und Jac. L. Macie in den
philosoph. Transact. Vol. LXXX und LXXXI.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer
Universitäts- und Landesbibliothek Jena.
Anmerkungen zur Transkription:
Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.
In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Bogensignaturen und Kustoden
Kolumnentitel
Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q
ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn
jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens
nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen.
Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut
type mit dem Wert preline gekennzeichnet.
Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche
Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten
Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die
Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt
hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/510>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.