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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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allen Gesetzen einer philosophischen Naturfor-
schung zuwiderlaufende unnütze Vervielfältigung
der natürlichen [physischen]*) Kräfte, und
durch die unübersehliche Menge von zwecklosen
Schöpfungen aller der zahllosen präformirten
Keime, die nur nicht zu ihrer Entwickelung ge-
langen konnten, aller präjudizlosen Urtheilskraft
widerstehen müßte, wenn sie auch nicht durch
die überwiegenden gegenseitigen Erfahrungs-
gründe widerlegt wird.

Anm. Nach der einstimmigen Behauptung der aller-
berühmtesten und allereifrigsten Versechter der
Evolutionshypothese, sollen die präformirten
Keime den der Mutter vorräthig liegen, und wäh-
rend der Befruchtung durch die Kraft des hinzer-
kommenden männlichen Zeugungsstoffes erweckt
und zur Entwickelung angetrieben werdet. Was
man Empfängniß nennt; sey folglich nichts als das
Erwachen des schlaftrunkenen Keims durch den
Reitz des auf ihn wirkenden männlichen Samens.

Also bedarf es hier zuvörderst einer erwecken-
den Kraft.

Nun aber ähneln ja so oft Kinder zum Sprechen
bloß ihrem Vater; - Batzen, die sich kurz hin-
tereinander mit mehreren männlichen Hunden belau-
fen haben, werfen oft Junge, die diesen verschie-
denen Vätern ähneln; - zweyerley Menschen-
rassen, z. B. Negern und Weiße, zeugen mit ein-
ander nothwendigen Mittelschlug, nähmlich Mu-
latten; - und wenn nun vollends ungleiche Gat-
tungen (verschiedene Species) von Thieren oder
Gewächsen einander befruchten, so entstehen Ba-
starde, die eben so viel von der väterlichen als von
der mütterlichen Gestaltung an sich haben.

Ja das läßt sich freylich nicht wohl verkennen:
und dem zufolge gestehen dann die Evolutionisten

*) Physische Kräfte überhangt - im Gegenfaß jener
hyperphysischen Anstalten.

allen Gesetzen einer philosophischen Naturfor-
schung zuwiderlaufende unnütze Vervielfältigung
der natürlichen [physischen]*) Kräfte, und
durch die unübersehliche Menge von zwecklosen
Schöpfungen aller der zahllosen präformirten
Keime, die nur nicht zu ihrer Entwickelung ge-
langen konnten, aller präjudizlosen Urtheilskraft
widerstehen müßte, wenn sie auch nicht durch
die überwiegenden gegenseitigen Erfahrungs-
gründe widerlegt wird.

Anm. Nach der einstimmigen Behauptung der aller-
berühmtesten und allereifrigsten Versechter der
Evolutionshypothese, sollen die präformirten
Keime den der Mutter vorräthig liegen, und wäh-
rend der Befruchtung durch die Kraft des hinzer-
kommenden männlichen Zeugungsstoffes erweckt
und zur Entwickelung angetrieben werdet. Was
man Empfängniß nennt; sey folglich nichts als das
Erwachen des schlaftrunkenen Keims durch den
Reitz des auf ihn wirkenden männlichen Samens.

Also bedarf es hier zuvörderst einer erwecken-
den Kraft.

Nun aber ähneln ja so oft Kinder zum Sprechen
bloß ihrem Vater; – Batzen, die sich kurz hin-
tereinander mit mehreren männlichen Hunden belau-
fen haben, werfen oft Junge, die diesen verschie-
denen Vätern ähneln; – zweyerley Menschen-
rassen, z. B. Negern und Weiße, zeugen mit ein-
ander nothwendigen Mittelschlug, nähmlich Mu-
latten; – und wenn nun vollends ungleiche Gat-
tungen (verschiedene Species) von Thieren oder
Gewächsen einander befruchten, so entstehen Ba-
starde, die eben so viel von der väterlichen als von
der mütterlichen Gestaltung an sich haben.

Ja das läßt sich freylich nicht wohl verkennen:
und dem zufolge gestehen dann die Evolutionisten

*) Physische Kräfte überhangt – im Gegenfaß jener
hyperphysischen Anstalten.
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[14/0038] allen Gesetzen einer philosophischen Naturfor- schung zuwiderlaufende unnütze Vervielfältigung der natürlichen [physischen] *) Kräfte, und durch die unübersehliche Menge von zwecklosen Schöpfungen aller der zahllosen präformirten Keime, die nur nicht zu ihrer Entwickelung ge- langen konnten, aller präjudizlosen Urtheilskraft widerstehen müßte, wenn sie auch nicht durch die überwiegenden gegenseitigen Erfahrungs- gründe widerlegt wird. Anm. Nach der einstimmigen Behauptung der aller- berühmtesten und allereifrigsten Versechter der Evolutionshypothese, sollen die präformirten Keime den der Mutter vorräthig liegen, und wäh- rend der Befruchtung durch die Kraft des hinzer- kommenden männlichen Zeugungsstoffes erweckt und zur Entwickelung angetrieben werdet. Was man Empfängniß nennt; sey folglich nichts als das Erwachen des schlaftrunkenen Keims durch den Reitz des auf ihn wirkenden männlichen Samens. Also bedarf es hier zuvörderst einer erwecken- den Kraft. Nun aber ähneln ja so oft Kinder zum Sprechen bloß ihrem Vater; – Batzen, die sich kurz hin- tereinander mit mehreren männlichen Hunden belau- fen haben, werfen oft Junge, die diesen verschie- denen Vätern ähneln; – zweyerley Menschen- rassen, z. B. Negern und Weiße, zeugen mit ein- ander nothwendigen Mittelschlug, nähmlich Mu- latten; – und wenn nun vollends ungleiche Gat- tungen (verschiedene Species) von Thieren oder Gewächsen einander befruchten, so entstehen Ba- starde, die eben so viel von der väterlichen als von der mütterlichen Gestaltung an sich haben. Ja das läßt sich freylich nicht wohl verkennen: und dem zufolge gestehen dann die Evolutionisten *) Physische Kräfte überhangt – im Gegenfaß jener hyperphysischen Anstalten.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/38>, abgerufen am 23.11.2024.