Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

villoso, cauda inflexa, incisuris abdomi-
nis albis
.

Rösel vol. II. Erdkäf. I. tab. 1.

Eins der gemeinsten Insecten, das vier Jahre
lang als Engerling unter der Erde lebt, sich von
Getreidewurzeln etc. nährt, und zuweilen allge-
meinen Mißwachs verursacht hat*). Im sechsten
Jahr kommt es endlich als Maykäfer zum Vor-
schein, und schadet in dieser Gestalt dem jungen
Laub, besonders an Obstbäumen.

11. +. Solstitialis. der Brachkäfer, Junius-
käfer, Johanniskäfer. S. scutellatus mu-
ticus testaceus, thorace villoso, elytris lu-
teo
-pallidis pellucidis: lineis tribus albis
parallelis
.

Frisch P. IX. tab. 15. fig. 3.

12. +. Auratus. der Goldkäfer, Rosenkäfer.
S. scutellatus muticus auratus, segmento
abdominis primo lateribus vnidentato, cly-
peo planiusculo
.

Frisch P. XII. tab. 3. fig. 1.

Die Larve und Puppe findet sich häufig in Amei-
senhaufen, und hohlen Baumstämmen. Der schöne
Käfer selbst aber in Gärten etc. Man hat Bey-
spiele, daß er sich über 8 Jahr lebendig erhalten
und mit angefeuchteten Brodrinden füttern lassen.

*) Wie z. B. im Jahr 1479, da die Engerlinge des-
halb in einem weitläuftigen Monitorio vors geist-
liche Recht gen Lausanne citirt wurden, das ihnen
zwar einen Advocaten von Freyburg zugestand, sie
selbst aber nach genauer Abhörung beider Parteyen,
und reiflicher Ueberlegung förmlich in den Bann
that. s. Mich. Stettlers Schweitzer-Chronick.
S. 278.

villoso, cauda inflexa, incisuris abdomi-
nis albis
.

Rösel vol. II. Erdkäf. I. tab. 1.

Eins der gemeinsten Insecten, das vier Jahre
lang als Engerling unter der Erde lebt, sich von
Getreidewurzeln ꝛc. nährt, und zuweilen allge-
meinen Mißwachs verursacht hat*). Im sechsten
Jahr kommt es endlich als Maykäfer zum Vor-
schein, und schadet in dieser Gestalt dem jungen
Laub, besonders an Obstbäumen.

11. †. Solstitialis. der Brachkäfer, Junius-
käfer, Johanniskäfer. S. scutellatus mu-
ticus testaceus, thorace villoso, elytris lu-
teo
-pallidis pellucidis: lineis tribus albis
parallelis
.

Frisch P. IX. tab. 15. fig. 3.

12. †. Auratus. der Goldkäfer, Rosenkäfer.
S. scutellatus muticus auratus, segmento
abdominis primo lateribus vnidentato, cly-
peo planiusculo
.

Frisch P. XII. tab. 3. fig. 1.

Die Larve und Puppe findet sich häufig in Amei-
senhaufen, und hohlen Baumstämmen. Der schöne
Käfer selbst aber in Gärten ꝛc. Man hat Bey-
spiele, daß er sich über 8 Jahr lebendig erhalten
und mit angefeuchteten Brodrinden füttern lassen.

*) Wie z. B. im Jahr 1479, da die Engerlinge des-
halb in einem weitläuftigen Monitorio vors geist-
liche Recht gen Lausanne citirt wurden, das ihnen
zwar einen Advocaten von Freyburg zugestand, sie
selbst aber nach genauer Abhörung beider Parteyen,
und reiflicher Ueberlegung förmlich in den Bann
that. s. Mich. Stettlers Schweitzer-Chronick.
S. 278.
<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0337" xml:id="pb313_0001" n="313"/>
villoso, cauda inflexa, incisuris abdomi-<lb/>
nis albis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">vol.</hi> II. Erdkäf. I. <hi rendition="#aq">tab.</hi> 1.</p>
            <p rendition="#l1em">Eins der gemeinsten Insecten, das vier Jahre<lb/>
lang als Engerling unter der Erde lebt, sich von<lb/>
Getreidewurzeln &#xA75B;c. nährt, und zuweilen allge-<lb/>
meinen Mißwachs verursacht hat<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Wie z. B. im Jahr 1479, da die Engerlinge des-<lb/>
halb in einem weitläuftigen <hi rendition="#aq">Monitorio</hi> vors geist-<lb/>
liche Recht gen Lausanne citirt wurden, das ihnen<lb/>
zwar einen Advocaten von Freyburg zugestand, sie<lb/>
selbst aber nach genauer Abhörung beider Parteyen,<lb/>
und reiflicher Ueberlegung förmlich in den Bann<lb/>
that. s. Mich. Stettlers Schweitzer-Chronick.<lb/>
S. 278.</p></note>. Im sechsten<lb/>
Jahr kommt es endlich als Maykäfer zum Vor-<lb/>
schein, und schadet in dieser Gestalt dem jungen<lb/>
Laub, besonders an Obstbäumen.</p>
            <p rendition="#indent-2">11. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Solstitialis</hi></hi>. der Brachkäfer, Junius-<lb/>
käfer, Johanniskäfer. <hi rendition="#aq">S. scutellatus mu-<lb/>
ticus testaceus, thorace villoso, elytris lu-<lb/>
teo</hi>-<hi rendition="#aq">pallidis pellucidis: lineis tribus albis<lb/>
parallelis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em">Frisch P. IX. <hi rendition="#aq">tab.</hi> 15. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 3.</p>
            <p rendition="#indent-2">12. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Auratus</hi></hi>. der Goldkäfer, Rosenkäfer.<lb/><hi rendition="#aq">S. scutellatus muticus auratus, segmento<lb/>
abdominis primo lateribus vnidentato, cly-<lb/>
peo planiusculo</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em">Frisch P. XII. <hi rendition="#aq">tab.</hi> 3. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.</p>
            <p rendition="#l1em">Die Larve und Puppe findet sich häufig in Amei-<lb/>
senhaufen, und hohlen Baumstämmen. Der schöne<lb/>
Käfer selbst aber in Gärten &#xA75B;c. Man hat Bey-<lb/>
spiele, daß er sich über 8 Jahr lebendig erhalten<lb/>
und mit angefeuchteten Brodrinden füttern lassen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[313/0337] villoso, cauda inflexa, incisuris abdomi- nis albis. Rösel vol. II. Erdkäf. I. tab. 1. Eins der gemeinsten Insecten, das vier Jahre lang als Engerling unter der Erde lebt, sich von Getreidewurzeln ꝛc. nährt, und zuweilen allge- meinen Mißwachs verursacht hat *). Im sechsten Jahr kommt es endlich als Maykäfer zum Vor- schein, und schadet in dieser Gestalt dem jungen Laub, besonders an Obstbäumen. 11. †. Solstitialis. der Brachkäfer, Junius- käfer, Johanniskäfer. S. scutellatus mu- ticus testaceus, thorace villoso, elytris lu- teo-pallidis pellucidis: lineis tribus albis parallelis. Frisch P. IX. tab. 15. fig. 3. 12. †. Auratus. der Goldkäfer, Rosenkäfer. S. scutellatus muticus auratus, segmento abdominis primo lateribus vnidentato, cly- peo planiusculo. Frisch P. XII. tab. 3. fig. 1. Die Larve und Puppe findet sich häufig in Amei- senhaufen, und hohlen Baumstämmen. Der schöne Käfer selbst aber in Gärten ꝛc. Man hat Bey- spiele, daß er sich über 8 Jahr lebendig erhalten und mit angefeuchteten Brodrinden füttern lassen. *) Wie z. B. im Jahr 1479, da die Engerlinge des- halb in einem weitläuftigen Monitorio vors geist- liche Recht gen Lausanne citirt wurden, das ihnen zwar einen Advocaten von Freyburg zugestand, sie selbst aber nach genauer Abhörung beider Parteyen, und reiflicher Ueberlegung förmlich in den Bann that. s. Mich. Stettlers Schweitzer-Chronick. S. 278.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/337
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/337>, abgerufen am 04.07.2024.