Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

ungefähr aber mit ihm von gleicher Größe, etwa
wie ein achtjähriger Bube.

2. Satyrus. der Ostindische Waldmensch, ei-
gentliche Orangutang. S. subfusca, auri-
culis minoribus pollice manuum posterio-
rum mutico, vngue destituto.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 12.

Wie es scheint bloß auf Borneo; läßt sich, wenn
er ganz jung eingefangen worden, so wie der vor-
gedachte Schimpansee und andere Affen auch, zu
allerhand künstlichen Handlungen abrichten, die
man aber von seinem natürlichen Betragen genau
unterscheiden muß.

Camper hat aus der Zergliederung eines sol-
chen Thiers die physische Unmöglichkeit erwiesen,
daß es je einer menschlichen Rede, oder eines na-
türlichen aufrechten Ganges etc. fähig seyn könnte.

3. Lar. der Gibbon oder Golok. (Linnes
Homo lar.) S. brachiis longissimis, talos
attingentibus.

Schreber tab. 3.

Auf beiden Indischen Halbinseln, auch auf den
Molucken; hat ein rundliches ziemlich menschen-
ähnliches Gesicht und ungeheuer lange Arme.
Ist von schwärzlicher Farbe, und wird gegen
vier Fuß hoch.

4. Syluanus. der gemeine Türkische Affe.
S. brachiis corpore breuioribus, natibus
caluis, capite subrotundo.

Schreber tab. 4.

Der allgemeinste und dauerhafteste Affen, der
auch oft in Europa Junge heckt; ist leicht zu
zähmen, und sehr gelehrig; lebt scharenweise in

ungefähr aber mit ihm von gleicher Größe, etwa
wie ein achtjähriger Bube.

2. Satyrus. der Ostindische Waldmensch, ei-
gentliche Orangutang. S. subfusca, auri-
culis minoribus pollice manuum posterio-
rum mutico, vngue destituto.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 12.

Wie es scheint bloß auf Borneo; läßt sich, wenn
er ganz jung eingefangen worden, so wie der vor-
gedachte Schimpansee und andere Affen auch, zu
allerhand künstlichen Handlungen abrichten, die
man aber von seinem natürlichen Betragen genau
unterscheiden muß.

Camper hat aus der Zergliederung eines sol-
chen Thiers die physische Unmöglichkeit erwiesen,
daß es je einer menschlichen Rede, oder eines na-
türlichen aufrechten Ganges ꝛc. fähig seyn könnte.

3. Lar. der Gibbon oder Golok. (Linnés
Homo lar.) S. brachiis longissimis, talos
attingentibus.

Schreber tab. 3.

Auf beiden Indischen Halbinseln, auch auf den
Molucken; hat ein rundliches ziemlich menschen-
ähnliches Gesicht und ungeheuer lange Arme.
Ist von schwärzlicher Farbe, und wird gegen
vier Fuß hoch.

4. Syluanus. der gemeine Türkische Affe.
S. brachiis corpore breuioribus, natibus
caluis, capite subrotundo.

Schreber tab. 4.

Der allgemeinste und dauerhafteste Affen, der
auch oft in Europa Junge heckt; ist leicht zu
zähmen, und sehr gelehrig; lebt scharenweise in

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0088" xml:id="pb066_0001" n="66"/>
ungefähr aber mit ihm von gleicher Größe, etwa<lb/>
wie ein achtjähriger Bube.</p>
              <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Satyrus.</hi></hi> der Ostindische Waldmensch, ei-<lb/>
gentliche Orangutang. <hi rendition="#aq">S. subfusca, auri-<lb/>
culis minoribus pollice manuum posterio-<lb/>
rum mutico, vngue destituto.</hi></p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Abbild. n. h. Gegenst.</hi></hi><hi rendition="#aq">tab.</hi> 12.</p>
              <p rendition="#l1em">Wie es scheint bloß auf Borneo; läßt sich, wenn<lb/>
er ganz jung eingefangen worden, so wie der vor-<lb/>
gedachte Schimpansee und andere Affen auch, zu<lb/>
allerhand künstlichen Handlungen abrichten, die<lb/>
man aber von seinem natürlichen Betragen genau<lb/>
unterscheiden muß.</p>
              <p rendition="#l1em">Camper hat aus der Zergliederung eines sol-<lb/>
chen Thiers die physische Unmöglichkeit erwiesen,<lb/>
daß es je einer menschlichen Rede, oder eines na-<lb/>
türlichen aufrechten Ganges &#xA75B;c. fähig seyn könnte.</p>
              <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lar.</hi></hi> der Gibbon oder Golok. (Linnés<lb/><hi rendition="#aq">Homo</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">lar.</hi></hi>) <hi rendition="#aq">S. brachiis longissimis, talos<lb/>
attingentibus.</hi></p>
              <p rendition="#l2em">Schreber <hi rendition="#aq">tab.</hi> 3.</p>
              <p rendition="#l1em">Auf beiden Indischen Halbinseln, auch auf den<lb/>
Molucken; hat ein rundliches ziemlich menschen-<lb/>
ähnliches Gesicht und ungeheuer lange Arme.<lb/>
Ist von schwärzlicher Farbe, und wird gegen<lb/>
vier Fuß hoch.</p>
              <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Syluanus.</hi></hi> der gemeine Türkische Affe.<lb/><hi rendition="#aq">S. brachiis corpore breuioribus, natibus<lb/>
caluis, capite subrotundo.</hi></p>
              <p rendition="#l2em">Schreber <hi rendition="#aq">tab</hi>. 4.</p>
              <p rendition="#l1em">Der allgemeinste und dauerhafteste Affen, der<lb/>
auch oft in Europa Junge heckt; ist leicht zu<lb/>
zähmen, und sehr gelehrig; lebt scharenweise in<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0088] ungefähr aber mit ihm von gleicher Größe, etwa wie ein achtjähriger Bube. 2. Satyrus. der Ostindische Waldmensch, ei- gentliche Orangutang. S. subfusca, auri- culis minoribus pollice manuum posterio- rum mutico, vngue destituto. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 12. Wie es scheint bloß auf Borneo; läßt sich, wenn er ganz jung eingefangen worden, so wie der vor- gedachte Schimpansee und andere Affen auch, zu allerhand künstlichen Handlungen abrichten, die man aber von seinem natürlichen Betragen genau unterscheiden muß. Camper hat aus der Zergliederung eines sol- chen Thiers die physische Unmöglichkeit erwiesen, daß es je einer menschlichen Rede, oder eines na- türlichen aufrechten Ganges ꝛc. fähig seyn könnte. 3. Lar. der Gibbon oder Golok. (Linnés Homo lar.) S. brachiis longissimis, talos attingentibus. Schreber tab. 3. Auf beiden Indischen Halbinseln, auch auf den Molucken; hat ein rundliches ziemlich menschen- ähnliches Gesicht und ungeheuer lange Arme. Ist von schwärzlicher Farbe, und wird gegen vier Fuß hoch. 4. Syluanus. der gemeine Türkische Affe. S. brachiis corpore breuioribus, natibus caluis, capite subrotundo. Schreber tab. 4. Der allgemeinste und dauerhafteste Affen, der auch oft in Europa Junge heckt; ist leicht zu zähmen, und sehr gelehrig; lebt scharenweise in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/88
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/88>, abgerufen am 23.11.2024.