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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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verloren haben*), da sie statt derselben nur
höchstens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl.
durchzogen worden; mithin gemeiniglich mürbe
und leicht sind. Sie finden sich gewöhnlich im
aufgeschwemmten Lande (S. 516) und zwischen
dem Incrustate der Berghöhlen und Klüfte
(S. 585).

2) Wirklich petrificirt, als eigentlich so ge-
nannte Versteinerungen oder Petrefacte im engern
Sinne, die in den festern Steinlagen der Flöz-
gebirge im dichten Kalkstein, Schieferthon, bi-
tuminosem Mergelschiefer, Sandstein etc. einge-
schlossen sind, und daher großentheils selbst Stein-
härte erlangt haben. Dahin gehören zuförderst
die unbekannten Seegeschöpfe der Vorwelt, zu
welchen sich nähmlich keine oder höchstens äußerst
wenige Originale in der jetzigen Schöpfung
finden und wovon zumahl die Kalkflözgebirge auf
dem jetzigen festen Lande, das den Meersboden

*) Ja zuweilen finden sich sogar noch weiche Theile
meist unverändert an thierischen Stücken erhalten,
die demungeachtet wegen ihrer Lage, worein sie
durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge-
rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteine-
rungen im weitläuftigen Sinne, gezählt werden
müssen. So zu einem Beyspiele statt vieler das
1771 am Wilui in Sibirien ausgegrabene Rhino-
cer, das noch unverkennbare, sogar noch animalisch
riechende Reste von Sehnen, Fleisch, Haut und
Haar an sich hatte, und wovon Hr. Pallas in
den nov. comment. Petropolis. T. XIII. pag. 585
genaue Nachricht gegeben.

verloren haben*), da sie statt derselben nur
höchstens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl.
durchzogen worden; mithin gemeiniglich mürbe
und leicht sind. Sie finden sich gewöhnlich im
aufgeschwemmten Lande (S. 516) und zwischen
dem Incrustate der Berghöhlen und Klüfte
(S. 585).

2) Wirklich petrificirt, als eigentlich so ge-
nannte Versteinerungen oder Petrefacte im engern
Sinne, die in den festern Steinlagen der Flöz-
gebirge im dichten Kalkstein, Schieferthon, bi-
tuminosem Mergelschiefer, Sandstein ꝛc. einge-
schlossen sind, und daher großentheils selbst Stein-
härte erlangt haben. Dahin gehören zuförderst
die unbekannten Seegeschöpfe der Vorwelt, zu
welchen sich nähmlich keine oder höchstens äußerst
wenige Originale in der jetzigen Schöpfung
finden und wovon zumahl die Kalkflözgebirge auf
dem jetzigen festen Lande, das den Meersboden

*) Ja zuweilen finden sich sogar noch weiche Theile
meist unverändert an thierischen Stücken erhalten,
die demungeachtet wegen ihrer Lage, worein sie
durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge-
rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteine-
rungen im weitläuftigen Sinne, gezählt werden
müssen. So zu einem Beyspiele statt vieler das
1771 am Wilui in Sibirien ausgegrabene Rhino-
cer, das noch unverkennbare, sogar noch animalisch
riechende Reste von Sehnen, Fleisch, Haut und
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den nov. comment. Petropolis. T. XIII. pag. 585
genaue Nachricht gegeben.
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[696/0718] verloren haben *), da sie statt derselben nur höchstens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl. durchzogen worden; mithin gemeiniglich mürbe und leicht sind. Sie finden sich gewöhnlich im aufgeschwemmten Lande (S. 516) und zwischen dem Incrustate der Berghöhlen und Klüfte (S. 585). 2) Wirklich petrificirt, als eigentlich so ge- nannte Versteinerungen oder Petrefacte im engern Sinne, die in den festern Steinlagen der Flöz- gebirge im dichten Kalkstein, Schieferthon, bi- tuminosem Mergelschiefer, Sandstein ꝛc. einge- schlossen sind, und daher großentheils selbst Stein- härte erlangt haben. Dahin gehören zuförderst die unbekannten Seegeschöpfe der Vorwelt, zu welchen sich nähmlich keine oder höchstens äußerst wenige Originale in der jetzigen Schöpfung finden und wovon zumahl die Kalkflözgebirge auf dem jetzigen festen Lande, das den Meersboden *) Ja zuweilen finden sich sogar noch weiche Theile meist unverändert an thierischen Stücken erhalten, die demungeachtet wegen ihrer Lage, worein sie durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge- rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteine- rungen im weitläuftigen Sinne, gezählt werden müssen. So zu einem Beyspiele statt vieler das 1771 am Wilui in Sibirien ausgegrabene Rhino- cer, das noch unverkennbare, sogar noch animalisch riechende Reste von Sehnen, Fleisch, Haut und Haar an sich hatte, und wovon Hr. Pallas in den nov. comment. Petropolis. T. XIII. pag. 585 genaue Nachricht gegeben.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 696. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/718>, abgerufen am 21.11.2024.