Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.VI. Eisengeschlecht. Reines oder so genanntes Frisch-Eisen, 1. Gediegen. Von den beiden berühmten, freylich in vieler *) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and com-
position of the different states of Iron; in den phi- losoph. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Indianer bey Bombay. VI. Eisengeschlecht. Reines oder so genanntes Frisch-Eisen, 1. Gediegen. Von den beiden berühmten, freylich in vieler *) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and com-
position of the different states of Iron; in den phi- losoph. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Indianer bey Bombay. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000026"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0683" xml:id="pb661_0001" n="661"/> <head rendition="#c">VI. <hi rendition="#g">Eisengeschlecht</hi>.</head><lb/> <p>Reines oder so genanntes Frisch-Eisen,<lb/><hi rendition="#aq">ferrum</hi> (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">fer</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">iron</hi></hi>), hat eine aus<lb/> dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe<lb/> und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es<lb/> wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht<lb/> attractorisch; wird von allen Säuren angegrif-<lb/> fen und gibt ihnen einen Tintengeschmack: wird<lb/> aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure<lb/> schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt.<lb/> Ist unter allen Metallen am allgemeinsten in<lb/> der Erde und selbst in der organisirten Schöpfung<lb/> verbreitet; auch wird kein anderes Metall von<lb/> den cultivirten Völkern in so unsäglicher Menge<lb/> verarbeitet; sowohl als eigentlich so genanntes<lb/> Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten<lb/> (Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als<lb/> auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder<lb/> gebrannt worden.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. <hi rendition="#aq">Dr</hi>. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Pearson's</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Remarks on the properties and com-<lb/> position of the different states of Iron</hi></hi>; in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">phi-<lb/> losoph. Transactions</hi></hi> v. J. 1795. S. 337 u. f. bey<lb/> Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des<lb/> merkwürdigen Guß-Stahls der Indianer bey<lb/> Bombay.</p></note></p> <p rendition="#indent-1">1. Gediegen.</p> <p rendition="#l1em">Von den beiden berühmten, freylich in vieler<lb/> Rücksicht noch räthselhaften ungeheueren Massen<lb/> gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden<lb/> und zu so vielen Hypothesen über ihre Entstehung<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [661/0683]
VI. Eisengeschlecht.
Reines oder so genanntes Frisch-Eisen,
ferrum (Fr. fer, Engl. iron), hat eine aus
dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe
und ist äußerst zähe. Gewicht = 7807. Es
wird vom Magnet gezogen, und selbst leicht
attractorisch; wird von allen Säuren angegrif-
fen und gibt ihnen einen Tintengeschmack: wird
aus diesen Solutionen durch die Galläpfelsäure
schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt.
Ist unter allen Metallen am allgemeinsten in
der Erde und selbst in der organisirten Schöpfung
verbreitet; auch wird kein anderes Metall von
den cultivirten Völkern in so unsäglicher Menge
verarbeitet; sowohl als eigentlich so genanntes
Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten
(Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als
auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder
gebrannt worden. *)
1. Gediegen.
Von den beiden berühmten, freylich in vieler
Rücksicht noch räthselhaften ungeheueren Massen
gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden
und zu so vielen Hypothesen über ihre Entstehung
*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and com-
position of the different states of Iron; in den phi-
losoph. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey
Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des
merkwürdigen Guß-Stahls der Indianer bey
Bombay.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/683>, abgerufen am 28.07.2024. |