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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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I. Platingeschlecht.

Der vollkommen gereinigte Platin-König
ist blendend Silberweiß; sein Gewicht = 23286
(folglich bey weitem der schwerste aller bekann-
ten Körper in der Natur); so gereinigt ist er
auch ausnehmend dehnbar und zähe*) (§. 254.);
wird in Königswasser aufgelöst. Gebrauch
vorzüglich zu kleinen Schmelztiegeln, Telescop-
spiegeln, Räderwerk in Taschenuhren etc.

1. Gediegen.

Unter dem Nahmen von Platinna (dem Spa-
nischen Diminutiv von plata, Silber) seit 1736
bekannt. In kleinen fast stahlgrauen, theils rund-
lichen, theils eckigen, meist aber platten Kör-
nern; der aber theils mit Gold, zumahl aber
mit Eisen vermischt sind; und locker in einem
mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Queck-
silberkügelchen, und kleinen schlackenähnlichen
Körnchen vermengten Sande bey Carthagena und
Santa Fe in Peru gefunden werden.

*) So besitze ich z. B. durch die Güte des Hrn. Dr.
Ingen-Houß Platindraht dünner als ein Men-
schenhaar; Kupferblech auf einer Seite mit Sil-
ber, auf der andern mit Platinna platirt etc. alle
drey Lagen dieser verschiedenen Metalle zusammen
von der Dicke eines Blattes Papier.
I. Platingeschlecht.

Der vollkommen gereinigte Platin-König
ist blendend Silberweiß; sein Gewicht = 23286
(folglich bey weitem der schwerste aller bekann-
ten Körper in der Natur); so gereinigt ist er
auch ausnehmend dehnbar und zähe*) (§. 254.);
wird in Königswasser aufgelöst. Gebrauch
vorzüglich zu kleinen Schmelztiegeln, Telescop-
spiegeln, Räderwerk in Taschenuhren ꝛc.

1. Gediegen.

Unter dem Nahmen von Platiña (dem Spa-
nischen Diminutiv von plata, Silber) seit 1736
bekannt. In kleinen fast stahlgrauen, theils rund-
lichen, theils eckigen, meist aber platten Kör-
nern; der aber theils mit Gold, zumahl aber
mit Eisen vermischt sind; und locker in einem
mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Queck-
silberkügelchen, und kleinen schlackenähnlichen
Körnchen vermengten Sande bey Carthagena und
Santa Fé in Peru gefunden werden.

*) So besitze ich z. B. durch die Güte des Hrn. Dr.
Ingen-Houß Platindraht dünner als ein Men-
schenhaar; Kupferblech auf einer Seite mit Sil-
ber, auf der andern mit Platiña platirt ꝛc. alle
drey Lagen dieser verschiedenen Metalle zusammen
von der Dicke eines Blattes Papier.
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[646/0668] I. Platingeschlecht. Der vollkommen gereinigte Platin-König ist blendend Silberweiß; sein Gewicht = 23286 (folglich bey weitem der schwerste aller bekann- ten Körper in der Natur); so gereinigt ist er auch ausnehmend dehnbar und zähe *) (§. 254.); wird in Königswasser aufgelöst. Gebrauch vorzüglich zu kleinen Schmelztiegeln, Telescop- spiegeln, Räderwerk in Taschenuhren ꝛc. 1. Gediegen. Unter dem Nahmen von Platiña (dem Spa- nischen Diminutiv von plata, Silber) seit 1736 bekannt. In kleinen fast stahlgrauen, theils rund- lichen, theils eckigen, meist aber platten Kör- nern; der aber theils mit Gold, zumahl aber mit Eisen vermischt sind; und locker in einem mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Queck- silberkügelchen, und kleinen schlackenähnlichen Körnchen vermengten Sande bey Carthagena und Santa Fé in Peru gefunden werden. *) So besitze ich z. B. durch die Güte des Hrn. Dr. Ingen-Houß Platindraht dünner als ein Men- schenhaar; Kupferblech auf einer Seite mit Sil- ber, auf der andern mit Platiña platirt ꝛc. alle drey Lagen dieser verschiedenen Metalle zusammen von der Dicke eines Blattes Papier.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 646. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/668>, abgerufen am 23.11.2024.