Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

3. Schwerspath-Erde.

Meist gelblichgrau; erdig; mager, roh. Fund-
ort, vorzüglich derb bey Paris. Außerdem hin
und wieder auf Drusen von gemeinem Schwerspath.

4. Kreuzstein, Kreuzcrystall. Stavrobarytes.

Meist milchweiß oder graulich; meist nur durch-
scheinend, selten wasserhell; der Längenbruch blät-
tericht, der Querbruch muschelicht; immer crystal-
lisirt; und zwar ursprünglich als schmale dicke
rechtwinkliche vierseitige Tafeln oder Säulen, an
den Enden zugeschärft und zugespitzt; aber fast
immer als Zwillingscrystall so, daß ihrer zwey
und zwey einander der Länge nach gleichsam durch-
schneiden (- tab. II. fig. 15. -), und sie dann
zusammen auf dem Querbruch ein Kreuz vor-
stellen. Gewicht = 2355. Gehalt des Andreas-
berger = 20 schwefelsaure Schwer-Erde, 44
Kiesel-Erde, 20 Thon-Erde, 16 Wasser. Fund-
ort zumahl Andreasberg am Harz; aber auch
(und theils in großen und einfachen Crystallen)
in Nord-Schotland.

5. Schwer Leberstein. Lapis hepaticus
Cronst.

Theils bräunlichschwarz, theils graulichgelb;
nur an den Kanten durchscheinend, oder undurch-
sichtig; glänzend; in Nieren oder stumpfeckigen
ungeformten Stücken. Gibt wenn er mit Eisen
geschabt oder gekratzt wird einen Geruch nach
Schwefelleber. Fundort zumahl Andrarum in
Schweden und Kongsberg in Norwegen.

3. Schwerspath-Erde.

Meist gelblichgrau; erdig; mager, roh. Fund-
ort, vorzüglich derb bey Paris. Außerdem hin
und wieder auf Drusen von gemeinem Schwerspath.

4. Kreuzstein, Kreuzcrystall. Stavrobarytes.

Meist milchweiß oder graulich; meist nur durch-
scheinend, selten wasserhell; der Längenbruch blät-
tericht, der Querbruch muschelicht; immer crystal-
lisirt; und zwar ursprünglich als schmale dicke
rechtwinkliche vierseitige Tafeln oder Säulen, an
den Enden zugeschärft und zugespitzt; aber fast
immer als Zwillingscrystall so, daß ihrer zwey
und zwey einander der Länge nach gleichsam durch-
schneiden (– tab. II. fig. 15. –), und sie dann
zusammen auf dem Querbruch ein Kreuz vor-
stellen. Gewicht = 2355. Gehalt des Andreas-
berger = 20 schwefelsaure Schwer-Erde, 44
Kiesel-Erde, 20 Thon-Erde, 16 Wasser. Fund-
ort zumahl Andreasberg am Harz; aber auch
(und theils in großen und einfachen Crystallen)
in Nord-Schotland.

5. Schwer Leberstein. Lapis hepaticus
Cronst.

Theils bräunlichschwarz, theils graulichgelb;
nur an den Kanten durchscheinend, oder undurch-
sichtig; glänzend; in Nieren oder stumpfeckigen
ungeformten Stücken. Gibt wenn er mit Eisen
geschabt oder gekratzt wird einen Geruch nach
Schwefelleber. Fundort zumahl Andrarum in
Schweden und Kongsberg in Norwegen.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0626" xml:id="pb604_0001" n="604"/>
              <p rendition="#indent-1">3. Schwerspath-Erde.</p>
              <p rendition="#l1em">Meist gelblichgrau; erdig; mager, roh. Fund-<lb/>
ort, vorzüglich derb bey Paris. Außerdem hin<lb/>
und wieder auf Drusen von gemeinem Schwerspath.</p>
              <p rendition="#indent-1">4. Kreuzstein, Kreuzcrystall. <hi rendition="#aq">Stavrobarytes</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Meist milchweiß oder graulich; meist nur durch-<lb/>
scheinend, selten wasserhell; der Längenbruch blät-<lb/>
tericht, der Querbruch muschelicht; immer crystal-<lb/>
lisirt; und zwar ursprünglich als schmale dicke<lb/>
rechtwinkliche vierseitige Tafeln oder Säulen, an<lb/>
den Enden zugeschärft und zugespitzt; aber fast<lb/>
immer als Zwillingscrystall so, daß ihrer zwey<lb/>
und zwey einander der Länge nach gleichsam durch-<lb/>
schneiden (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 15. &#x2013;), und sie dann<lb/>
zusammen auf dem Querbruch ein Kreuz vor-<lb/>
stellen. Gewicht = 2355. Gehalt des Andreas-<lb/>
berger = 20 schwefelsaure Schwer-Erde, 44<lb/>
Kiesel-Erde, 20 Thon-Erde, 16 Wasser. Fund-<lb/>
ort zumahl Andreasberg am Harz; aber auch<lb/>
(und theils in großen und einfachen Crystallen)<lb/>
in Nord-Schotland.</p>
              <p rendition="#indent-1">5. Schwer Leberstein. <hi rendition="#aq">Lapis hepaticus</hi><lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Cronst</hi></hi></hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Theils bräunlichschwarz, theils graulichgelb;<lb/>
nur an den Kanten durchscheinend, oder undurch-<lb/>
sichtig; glänzend; in Nieren oder stumpfeckigen<lb/>
ungeformten Stücken. Gibt wenn er mit Eisen<lb/>
geschabt oder gekratzt wird einen Geruch nach<lb/>
Schwefelleber. Fundort zumahl Andrarum in<lb/>
Schweden und Kongsberg in Norwegen.</p>
            </div>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[604/0626] 3. Schwerspath-Erde. Meist gelblichgrau; erdig; mager, roh. Fund- ort, vorzüglich derb bey Paris. Außerdem hin und wieder auf Drusen von gemeinem Schwerspath. 4. Kreuzstein, Kreuzcrystall. Stavrobarytes. Meist milchweiß oder graulich; meist nur durch- scheinend, selten wasserhell; der Längenbruch blät- tericht, der Querbruch muschelicht; immer crystal- lisirt; und zwar ursprünglich als schmale dicke rechtwinkliche vierseitige Tafeln oder Säulen, an den Enden zugeschärft und zugespitzt; aber fast immer als Zwillingscrystall so, daß ihrer zwey und zwey einander der Länge nach gleichsam durch- schneiden (– tab. II. fig. 15. –), und sie dann zusammen auf dem Querbruch ein Kreuz vor- stellen. Gewicht = 2355. Gehalt des Andreas- berger = 20 schwefelsaure Schwer-Erde, 44 Kiesel-Erde, 20 Thon-Erde, 16 Wasser. Fund- ort zumahl Andreasberg am Harz; aber auch (und theils in großen und einfachen Crystallen) in Nord-Schotland. 5. Schwer Leberstein. Lapis hepaticus Cronst. Theils bräunlichschwarz, theils graulichgelb; nur an den Kanten durchscheinend, oder undurch- sichtig; glänzend; in Nieren oder stumpfeckigen ungeformten Stücken. Gibt wenn er mit Eisen geschabt oder gekratzt wird einen Geruch nach Schwefelleber. Fundort zumahl Andrarum in Schweden und Kongsberg in Norwegen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/626
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 604. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/626>, abgerufen am 24.11.2024.