Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

10. Cyanit, blauer Schörl. (Sappare*)
Fr. Beril feuillete.)

Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-
weiße; durchscheinend; fast Perlmuttergänzend;
der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht;
meist ungeformt; theils crystallisirt in vierseitigen
Säulen; auf dem Querbruch theils so hart, daß
er am Stahl Funken gibt; dagegen er sich im
Längenbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Ge-
halt (nach Hrn. Struve) = 30,50 Talk-Erde,
51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk-
Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im
Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien.

11. Strahlstein. Actinotus, Cnemidium.
(Fr. schorl rayonne.)

Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue;
mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder
strahlig.

In folgenden drey Arten:

1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus
Dauphine. (Schwed. Hornblenda.)

Von mancherley Grün; durchscheinend, glän-
zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils
gleichlaufend, theils divergirend strahlicht; meist
crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na-
delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb-
hart. Gehalt = 20 Talk-Erde, 64 Kiesel-Erde,
9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde, 4 Eisen-Kalk.
Fundort vorzüglich schön vom höchsten Smaragd-
grün am Mont Blanc.

*) Man hat dieß Wort für Schottisch ausgegeben;
das ist es aber zuverläßig nicht.

10. Cyanit, blauer Schörl. (Sappare*)
Fr. Beril feuilleté.)

Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-
weiße; durchscheinend; fast Perlmuttergänzend;
der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht;
meist ungeformt; theils crystallisirt in vierseitigen
Säulen; auf dem Querbruch theils so hart, daß
er am Stahl Funken gibt; dagegen er sich im
Längenbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Ge-
halt (nach Hrn. Struve) = 30,50 Talk-Erde,
51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk-
Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im
Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien.

11. Strahlstein. Actinotus, Cnemidium.
(Fr. schorl rayonné.)

Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue;
mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder
strahlig.

In folgenden drey Arten:

1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus
Dauphiné. (Schwed. Hornblenda.)

Von mancherley Grün; durchscheinend, glän-
zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils
gleichlaufend, theils divergirend strahlicht; meist
crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na-
delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb-
hart. Gehalt = 20 Talk-Erde, 64 Kiesel-Erde,
9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde, 4 Eisen-Kalk.
Fundort vorzüglich schön vom höchsten Smaragd-
grün am Mont Blanc.

*) Man hat dieß Wort für Schottisch ausgegeben;
das ist es aber zuverläßig nicht.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0600" xml:id="pb578_0001" n="578"/>
            <p rendition="#indent-1">10. Cyanit, blauer Schörl. (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sappare</hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Man hat dieß Wort für Schottisch ausgegeben;<lb/>
das ist es aber zuverläßig nicht.</p></note><lb/>
Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Beril feuilleté</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-<lb/>
weiße; durchscheinend; fast Perlmuttergänzend;<lb/>
der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht;<lb/>
meist ungeformt; theils crystallisirt in vierseitigen<lb/>
Säulen; auf dem Querbruch theils so hart, daß<lb/>
er am Stahl Funken gibt; dagegen er sich im<lb/>
Längenbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Ge-<lb/>
halt (nach Hrn. Struve) = 30,50 Talk-Erde,<lb/>
51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk-<lb/>
Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im<lb/>
Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien.</p>
            <p rendition="#indent-1">11. Strahlstein. <hi rendition="#aq">Actinotus, Cnemidium</hi>.<lb/>
(Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">schorl rayonné</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue;<lb/>
mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder<lb/>
strahlig.</p>
            <p rendition="#l1em">In folgenden drey Arten:</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus<lb/>
Dauphiné. (Schwed. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hornblenda.</hi></hi>)</p>
            <p rendition="#l1em">Von mancherley Grün; durchscheinend, glän-<lb/>
zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils<lb/>
gleichlaufend, theils divergirend strahlicht; meist<lb/>
crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na-<lb/>
delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb-<lb/>
hart. Gehalt = 20 Talk-Erde, 64 Kiesel-Erde,<lb/>
9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde, 4 Eisen-Kalk.<lb/>
Fundort vorzüglich schön vom höchsten Smaragd-<lb/>
grün am Mont Blanc.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[578/0600] 10. Cyanit, blauer Schörl. (Sappare *) Fr. Beril feuilleté.) Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber- weiße; durchscheinend; fast Perlmuttergänzend; der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht; meist ungeformt; theils crystallisirt in vierseitigen Säulen; auf dem Querbruch theils so hart, daß er am Stahl Funken gibt; dagegen er sich im Längenbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Ge- halt (nach Hrn. Struve) = 30,50 Talk-Erde, 51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk- Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien. 11. Strahlstein. Actinotus, Cnemidium. (Fr. schorl rayonné.) Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue; mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder strahlig. In folgenden drey Arten: 1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus Dauphiné. (Schwed. Hornblenda.) Von mancherley Grün; durchscheinend, glän- zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils gleichlaufend, theils divergirend strahlicht; meist crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na- delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb- hart. Gehalt = 20 Talk-Erde, 64 Kiesel-Erde, 9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde, 4 Eisen-Kalk. Fundort vorzüglich schön vom höchsten Smaragd- grün am Mont Blanc. *) Man hat dieß Wort für Schottisch ausgegeben; das ist es aber zuverläßig nicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/600
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/600>, abgerufen am 22.11.2024.