Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

1. Chlorit.

Berggrün, lauchgrün etc.; undurchsichtig; matt-
schimmernd; theils schuppicht; weich; gibt an-
gehaucht den Thongeruch von sich.

Diese Gattung begreift folgende drey Arten:

1) Chlorit-Erde, Sammet-Erde.

Locker zusammen gebacken, oder staubig; schim-
mernd; nicht abfärbend; mager anzufühlen. Ge-
halt = 43,7 Talk-Erde, 37,5 Kiesel-Erde,
6,2 Kalk-Erde, 4,1 Thon-Erde, 12,8 Eisen-
Kalk. Findet sich zumahl zwischen und im Berg-
crystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St.
Gotthard.

2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit-Erde.

Fettglänzend; mit feinerdigen theils blätterichtem
Bruch. Meist als Ueberzug über mancherley cry-
stallisirte Fossilien z. B. über Granaten, Bitter-
spath, Bergcrystall, magnetischem Eisenstein etc.

3) Chlorit-Schiefer.

Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig;
gibt grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten,
Stangenschörl etc. eingewachsen. Uebergang in
Thon-Schiefer, Talk-Schiefer etc. Fundort
zumahl in Tyrol, Norwegen und auf Corsica.

Mancher so genannte Schneidestein gehört
hieher, mancher hingegen zur nächstfolgenden Gat-
tung, und wiederum mancher zum Talk-Schiefer.

2. Topfstein, Lavezzstein, Weichstein. Lapis
ollaris, s. lebetum, s. Comensis
.

Meist grünlichgrau; undurchsichtig; erdiger
Bruch, theils wenig schimmernd; fettig anzu-

1. Chlorit.

Berggrün, lauchgrün ꝛc.; undurchsichtig; matt-
schimmernd; theils schuppicht; weich; gibt an-
gehaucht den Thongeruch von sich.

Diese Gattung begreift folgende drey Arten:

1) Chlorit-Erde, Sammet-Erde.

Locker zusammen gebacken, oder staubig; schim-
mernd; nicht abfärbend; mager anzufühlen. Ge-
halt = 43,7 Talk-Erde, 37,5 Kiesel-Erde,
6,2 Kalk-Erde, 4,1 Thon-Erde, 12,8 Eisen-
Kalk. Findet sich zumahl zwischen und im Berg-
crystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St.
Gotthard.

2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit-Erde.

Fettglänzend; mit feinerdigen theils blätterichtem
Bruch. Meist als Ueberzug über mancherley cry-
stallisirte Fossilien z. B. über Granaten, Bitter-
spath, Bergcrystall, magnetischem Eisenstein ꝛc.

3) Chlorit-Schiefer.

Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig;
gibt grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten,
Stangenschörl ꝛc. eingewachsen. Uebergang in
Thon-Schiefer, Talk-Schiefer ꝛc. Fundort
zumahl in Tyrol, Norwegen und auf Corsica.

Mancher so genannte Schneidestein gehört
hieher, mancher hingegen zur nächstfolgenden Gat-
tung, und wiederum mancher zum Talk-Schiefer.

2. Topfstein, Lavezzstein, Weichstein. Lapis
ollaris, s. lebetum, s. Comensis
.

Meist grünlichgrau; undurchsichtig; erdiger
Bruch, theils wenig schimmernd; fettig anzu-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0594" xml:id="pb572_0001" n="572"/>
            <p rendition="#indent-1">1. Chlorit.</p>
            <p rendition="#l1em">Berggrün, lauchgrün &#xA75B;c.; undurchsichtig; matt-<lb/>
schimmernd; theils schuppicht; weich; gibt an-<lb/>
gehaucht den Thongeruch von sich.</p>
            <p rendition="#l1em">Diese Gattung begreift folgende drey Arten:</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Chlorit-Erde, Sammet-Erde.</p>
            <p rendition="#l1em">Locker zusammen gebacken, oder staubig; schim-<lb/>
mernd; nicht abfärbend; mager anzufühlen. Ge-<lb/>
halt = 43,7 Talk-Erde, 37,5 Kiesel-Erde,<lb/>
6,2 Kalk-Erde, 4,1 Thon-Erde, 12,8 Eisen-<lb/>
Kalk. Findet sich zumahl zwischen und im Berg-<lb/>
crystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St.<lb/>
Gotthard.</p>
            <p rendition="#indent-2">2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit-Erde.</p>
            <p rendition="#l1em">Fettglänzend; mit feinerdigen theils blätterichtem<lb/>
Bruch. Meist als Ueberzug über mancherley cry-<lb/>
stallisirte Fossilien z. B. über Granaten, Bitter-<lb/>
spath, Bergcrystall, magnetischem Eisenstein &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) Chlorit-Schiefer.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig;<lb/>
gibt grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten,<lb/>
Stangenschörl &#xA75B;c. eingewachsen. Uebergang in<lb/>
Thon-Schiefer, Talk-Schiefer &#xA75B;c. Fundort<lb/>
zumahl in Tyrol, Norwegen und auf Corsica.</p>
            <p rendition="#l1em">Mancher so genannte Schneidestein gehört<lb/>
hieher, mancher hingegen zur nächstfolgenden Gat-<lb/>
tung, und wiederum mancher zum Talk-Schiefer.</p>
            <p rendition="#indent-1">2. Topfstein, Lavezzstein, Weichstein. <hi rendition="#aq">Lapis<lb/>
ollaris, s. lebetum, s. Comensis</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist grünlichgrau; undurchsichtig; erdiger<lb/>
Bruch, theils wenig schimmernd; fettig anzu-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[572/0594] 1. Chlorit. Berggrün, lauchgrün ꝛc.; undurchsichtig; matt- schimmernd; theils schuppicht; weich; gibt an- gehaucht den Thongeruch von sich. Diese Gattung begreift folgende drey Arten: 1) Chlorit-Erde, Sammet-Erde. Locker zusammen gebacken, oder staubig; schim- mernd; nicht abfärbend; mager anzufühlen. Ge- halt = 43,7 Talk-Erde, 37,5 Kiesel-Erde, 6,2 Kalk-Erde, 4,1 Thon-Erde, 12,8 Eisen- Kalk. Findet sich zumahl zwischen und im Berg- crystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St. Gotthard. 2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit-Erde. Fettglänzend; mit feinerdigen theils blätterichtem Bruch. Meist als Ueberzug über mancherley cry- stallisirte Fossilien z. B. über Granaten, Bitter- spath, Bergcrystall, magnetischem Eisenstein ꝛc. 3) Chlorit-Schiefer. Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stangenschörl ꝛc. eingewachsen. Uebergang in Thon-Schiefer, Talk-Schiefer ꝛc. Fundort zumahl in Tyrol, Norwegen und auf Corsica. Mancher so genannte Schneidestein gehört hieher, mancher hingegen zur nächstfolgenden Gat- tung, und wiederum mancher zum Talk-Schiefer. 2. Topfstein, Lavezzstein, Weichstein. Lapis ollaris, s. lebetum, s. Comensis. Meist grünlichgrau; undurchsichtig; erdiger Bruch, theils wenig schimmernd; fettig anzu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/594
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/594>, abgerufen am 18.05.2024.