Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

11. Porcellan-Jaspis.

Meist perlgrau oder lavendelblau, aber auch
theils strohgelb, ziegelroth etc. rissig; fettglän-
zend; muschelichter Bruch. Ein pseudovulcanisches
Product, vermuthlich aus Schieferthon entstanden.
Fundort unter andern bey Stracke in Böhmen
bey Almerode in Hessen etc.

12. Obsidian, Isländischer Achat, Tockayer
Lux-Saphir, Lavaglas.

Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze;
mehr oder weniger, theils aber nur an den dünn-
sten Kanten durchscheinend; glasglänzend; musche-
licher Bruch; ungeformt; hält theils Quarz- und
Feldspath-Körner eingemengt (Obsidian-Por-
phyr). Fundort zumahl bey Vulcanen z. B. auf
Island, Insel Ascension, Oster-Insel etc.



13. Feuerstein, Kreide-Kiesel. Pyrrhoma-
chus
. (Fr. pierre a feu, pierre a fusil.
Engl. flint.)

Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche etc. wenig
durchscheinend; muschelicher, scharfkantiger Bruch;
theils in dichten oder hohlen Kugeln; (zu letztern
gehören die so genannten Melonen vom Berge
Carmel;) härter als Quarz: Gewicht = 2594.
Uebergang in Hornstein etc.; häufigst in Kreite-
Lagern. Enthält oft Versteinerungen, zumahl
von See-Igeln und zarten Corallen (Cellula-
rien etc.) Als Gerölle im Puddingstein von Hert-
fordshire. Ein Hauptgebrauch zu Flintensteinen.*)

*) s. B. Hacquets physische und technische Beschrei-
bung der Flintensteine. Wien, 1792. 8.

11. Porcellan-Jaspis.

Meist perlgrau oder lavendelblau, aber auch
theils strohgelb, ziegelroth ꝛc. rissig; fettglän-
zend; muschelichter Bruch. Ein pseudovulcanisches
Product, vermuthlich aus Schieferthon entstanden.
Fundort unter andern bey Stracke in Böhmen
bey Almerode in Hessen ꝛc.

12. Obsidian, Isländischer Achat, Tockayer
Lux-Saphir, Lavaglas.

Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze;
mehr oder weniger, theils aber nur an den dünn-
sten Kanten durchscheinend; glasglänzend; musche-
licher Bruch; ungeformt; hält theils Quarz- und
Feldspath-Körner eingemengt (Obsidian-Por-
phyr). Fundort zumahl bey Vulcanen z. B. auf
Island, Insel Ascension, Oster-Insel ꝛc.



13. Feuerstein, Kreide-Kiesel. Pyrrhoma-
chus
. (Fr. pierre à feu, pierre à fusil.
Engl. flint.)

Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche ꝛc. wenig
durchscheinend; muschelicher, scharfkantiger Bruch;
theils in dichten oder hohlen Kugeln; (zu letztern
gehören die so genannten Melonen vom Berge
Carmel;) härter als Quarz: Gewicht = 2594.
Uebergang in Hornstein ꝛc.; häufigst in Kreite-
Lagern. Enthält oft Versteinerungen, zumahl
von See-Igeln und zarten Corallen (Cellula-
rien ꝛc.) Als Gerölle im Puddingstein von Hert-
fordshire. Ein Hauptgebrauch zu Flintensteinen.*)

*) s. B. Hacquets physische und technische Beschrei-
bung der Flintensteine. Wien, 1792. 8.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0560" xml:id="pb538_0001" n="538"/>
            <p rendition="#indent-1">11. Porcellan-Jaspis.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist perlgrau oder lavendelblau, aber auch<lb/>
theils strohgelb, ziegelroth &#xA75B;c. rissig; fettglän-<lb/>
zend; muschelichter Bruch. Ein pseudovulcanisches<lb/>
Product, vermuthlich aus Schieferthon entstanden.<lb/>
Fundort unter andern bey Stracke in Böhmen<lb/>
bey Almerode in Hessen &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-1">12. Obsidian, Isländischer Achat, Tockayer<lb/>
Lux-Saphir, Lavaglas.</p>
            <p rendition="#l1em">Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze;<lb/>
mehr oder weniger, theils aber nur an den dünn-<lb/>
sten Kanten durchscheinend; glasglänzend; musche-<lb/>
licher Bruch; ungeformt; hält theils Quarz- und<lb/>
Feldspath-Körner eingemengt (Obsidian-Por-<lb/>
phyr). Fundort zumahl bey Vulcanen z. B. auf<lb/>
Island, Insel Ascension, Oster-Insel &#xA75B;c.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p rendition="#indent-1">13. Feuerstein, Kreide-Kiesel. <hi rendition="#aq">Pyrrhoma-<lb/>
chus</hi>. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pierre à feu, pierre à fusil</hi></hi>.<lb/>
Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">flint</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche &#xA75B;c. wenig<lb/>
durchscheinend; muschelicher, scharfkantiger Bruch;<lb/>
theils in dichten oder hohlen Kugeln; (zu letztern<lb/>
gehören die so genannten Melonen vom Berge<lb/>
Carmel;) härter als Quarz: Gewicht = 2594.<lb/>
Uebergang in Hornstein &#xA75B;c.; häufigst in Kreite-<lb/>
Lagern. Enthält oft Versteinerungen, zumahl<lb/>
von See-Igeln und zarten Corallen (Cellula-<lb/>
rien &#xA75B;c.) Als Gerölle im Puddingstein von Hert-<lb/>
fordshire. Ein Hauptgebrauch zu Flintensteinen.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. B. Hacquets physische und technische Beschrei-<lb/>
bung der Flintensteine. Wien, 1792. 8.</p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[538/0560] 11. Porcellan-Jaspis. Meist perlgrau oder lavendelblau, aber auch theils strohgelb, ziegelroth ꝛc. rissig; fettglän- zend; muschelichter Bruch. Ein pseudovulcanisches Product, vermuthlich aus Schieferthon entstanden. Fundort unter andern bey Stracke in Böhmen bey Almerode in Hessen ꝛc. 12. Obsidian, Isländischer Achat, Tockayer Lux-Saphir, Lavaglas. Aus dem Rauchgrauen bis ins Kohlschwarze; mehr oder weniger, theils aber nur an den dünn- sten Kanten durchscheinend; glasglänzend; musche- licher Bruch; ungeformt; hält theils Quarz- und Feldspath-Körner eingemengt (Obsidian-Por- phyr). Fundort zumahl bey Vulcanen z. B. auf Island, Insel Ascension, Oster-Insel ꝛc. 13. Feuerstein, Kreide-Kiesel. Pyrrhoma- chus. (Fr. pierre à feu, pierre à fusil. Engl. flint.) Meist grau, ins Schwärzliche, Gelbliche ꝛc. wenig durchscheinend; muschelicher, scharfkantiger Bruch; theils in dichten oder hohlen Kugeln; (zu letztern gehören die so genannten Melonen vom Berge Carmel;) härter als Quarz: Gewicht = 2594. Uebergang in Hornstein ꝛc.; häufigst in Kreite- Lagern. Enthält oft Versteinerungen, zumahl von See-Igeln und zarten Corallen (Cellula- rien ꝛc.) Als Gerölle im Puddingstein von Hert- fordshire. Ein Hauptgebrauch zu Flintensteinen. *) *) s. B. Hacquets physische und technische Beschrei- bung der Flintensteine. Wien, 1792. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/560
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/560>, abgerufen am 22.11.2024.