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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Zwölfter Abschnitt.
Von den Erden und Steinen.


§. 243.

Erden und Steine sind diejenigen trocknen
Mineralien, die sich, wenn sie rein sind, für
sich*) nicht wie die Salze im Wasser oder wie
die eigentlich sogenannten Erdharze im Oehl
auflösen lassen; noch auch wie diese letztern schon
im bloßen Glühfeuer verbrennen; noch sich wie
Metalle hämmern und breitschlagen lassen.**)
Ueberhaupt sind sie sehr feuerbeständig und streng-
flüssig; wenn sie aber schmelzen, so sind sie dabey
durchsichtig. Ihre specifische Schwere übersteigt
des Wassers seine höchstens vier bis fünf Mahl.

*) Aber wohl durch Beitritt von Säuren oder Alka-
lien, besonders in erhöheter Temperatur - Denn
daß sich z. B. selbst die Kieselerde in Verbindung
mit Sode in manchen heißen Quellen aufgelöst
finde, zeigt der an manchen derselben (- zumahl
in Kamtschatka und Island -) sich ansetzende
Kieselsinter, von welchem unten die Rede seyn
wird, so wie auch die Analyse dieser Wasser selbst.
s. Black in den Transact. of the Roy. Soc. of Edin-
burgh
. Vol. III. S. 119. u. f.
**) Terrae characteres vix nisi privativi habentur.
Bergmann.
Zwölfter Abschnitt.
Von den Erden und Steinen.


§. 243.

Erden und Steine sind diejenigen trocknen
Mineralien, die sich, wenn sie rein sind, für
sich*) nicht wie die Salze im Wasser oder wie
die eigentlich sogenannten Erdharze im Oehl
auflösen lassen; noch auch wie diese letztern schon
im bloßen Glühfeuer verbrennen; noch sich wie
Metalle hämmern und breitschlagen lassen.**)
Ueberhaupt sind sie sehr feuerbeständig und streng-
flüssig; wenn sie aber schmelzen, so sind sie dabey
durchsichtig. Ihre specifische Schwere übersteigt
des Wassers seine höchstens vier bis fünf Mahl.

*) Aber wohl durch Beitritt von Säuren oder Alka-
lien, besonders in erhöheter Temperatur – Denn
daß sich z. B. selbst die Kieselerde in Verbindung
mit Sode in manchen heißen Quellen aufgelöst
finde, zeigt der an manchen derselben (– zumahl
in Kamtschatka und Island –) sich ansetzende
Kieselsinter, von welchem unten die Rede seyn
wird, so wie auch die Analyse dieser Wasser selbst.
s. Black in den Transact. of the Roy. Soc. of Edin-
burgh
. Vol. III. S. 119. u. f.
**) Terrae characteres vix nisi privativi habentur.
Bergmann.
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[527/0549] Zwölfter Abschnitt. Von den Erden und Steinen. §. 243. Erden und Steine sind diejenigen trocknen Mineralien, die sich, wenn sie rein sind, für sich *) nicht wie die Salze im Wasser oder wie die eigentlich sogenannten Erdharze im Oehl auflösen lassen; noch auch wie diese letztern schon im bloßen Glühfeuer verbrennen; noch sich wie Metalle hämmern und breitschlagen lassen. **) Ueberhaupt sind sie sehr feuerbeständig und streng- flüssig; wenn sie aber schmelzen, so sind sie dabey durchsichtig. Ihre specifische Schwere übersteigt des Wassers seine höchstens vier bis fünf Mahl. *) Aber wohl durch Beitritt von Säuren oder Alka- lien, besonders in erhöheter Temperatur – Denn daß sich z. B. selbst die Kieselerde in Verbindung mit Sode in manchen heißen Quellen aufgelöst finde, zeigt der an manchen derselben (– zumahl in Kamtschatka und Island –) sich ansetzende Kieselsinter, von welchem unten die Rede seyn wird, so wie auch die Analyse dieser Wasser selbst. s. Black in den Transact. of the Roy. Soc. of Edin- burgh. Vol. III. S. 119. u. f. **) Terrae characteres vix nisi privativi habentur. Bergmann.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/549>, abgerufen am 21.11.2024.