Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

stoßen, zuweilen durch unmerkliche Uebergänge
gleichsam zusammen fließen müssen.

Besonders gilt dieß von manchen so ge-
nannten vulcanischen und pseudovulcanischen Pro-
ducten, als welche nach Verschiedenheit der Pri-
mordialstoffe, aus welchen sie mittelst Einwir-
kung des Feuers entstanden, und der Umstände
und Modificationen unter welchen sie demselben
ausgesetzt gewesen, selbst gar sehr verschieden
ausfallen mußten; und da, wo jene Einwirkung
nur sehr gering und schwach war, oft kaum
merkliche Veränderung desjenigen Ansehns zei-
gen, das sie bey ihrer ersten Entstehung auf dem
nassen Wege erhalten hatten.

§. 236.

Zur gründlichen Kenntniß der Mineralien
selbst, (von deren Geburts- und Lager-Stätte
bis jetzt gehandelt war,) gehört sowohl die ge-
naue Bestimmung ihrer äußeren Kennzeichen,
als die Untersuchung ihrer Bestandtheile mittelst
der chemischen Analyse.

§. 237.

Die wichtigsten äußeren Kennzeichen*) sind:
Farbe, Grad der Durchsichtigkeit, und des
Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs, und des

*) Um diesen Theil der Methodologie des mineralo-
gischen Studiums hat sich Herr Berg-Commiß. R.
Werner ausnehmendes Verdienst erworben. Be-
sonders durch die classische Schrift von den äußer-
lichen Kennzeichen der Fossilien. Leipzig 1774. 8.

stoßen, zuweilen durch unmerkliche Uebergänge
gleichsam zusammen fließen müssen.

Besonders gilt dieß von manchen so ge-
nannten vulcanischen und pseudovulcanischen Pro-
ducten, als welche nach Verschiedenheit der Pri-
mordialstoffe, aus welchen sie mittelst Einwir-
kung des Feuers entstanden, und der Umstände
und Modificationen unter welchen sie demselben
ausgesetzt gewesen, selbst gar sehr verschieden
ausfallen mußten; und da, wo jene Einwirkung
nur sehr gering und schwach war, oft kaum
merkliche Veränderung desjenigen Ansehns zei-
gen, das sie bey ihrer ersten Entstehung auf dem
nassen Wege erhalten hatten.

§. 236.

Zur gründlichen Kenntniß der Mineralien
selbst, (von deren Geburts- und Lager-Stätte
bis jetzt gehandelt war,) gehört sowohl die ge-
naue Bestimmung ihrer äußeren Kennzeichen,
als die Untersuchung ihrer Bestandtheile mittelst
der chemischen Analyse.

§. 237.

Die wichtigsten äußeren Kennzeichen*) sind:
Farbe, Grad der Durchsichtigkeit, und des
Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs, und des

*) Um diesen Theil der Methodologie des mineralo-
gischen Studiums hat sich Herr Berg-Commiß. R.
Werner ausnehmendes Verdienst erworben. Be-
sonders durch die classische Schrift von den äußer-
lichen Kennzeichen der Fossilien. Leipzig 1774. 8.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0540" xml:id="pb518_0001" n="518"/>
stoßen, zuweilen durch unmerkliche Uebergänge<lb/>
gleichsam zusammen fließen müssen.</p>
          <p>Besonders gilt dieß von manchen so ge-<lb/>
nannten vulcanischen und pseudovulcanischen Pro-<lb/>
ducten, als welche nach Verschiedenheit der Pri-<lb/>
mordialstoffe, aus welchen sie mittelst Einwir-<lb/>
kung des Feuers entstanden, und der Umstände<lb/>
und Modificationen unter welchen sie demselben<lb/>
ausgesetzt gewesen, selbst gar sehr verschieden<lb/>
ausfallen mußten; und da, wo jene Einwirkung<lb/>
nur sehr gering und schwach war, oft kaum<lb/>
merkliche Veränderung desjenigen Ansehns zei-<lb/>
gen, das sie bey ihrer ersten Entstehung auf dem<lb/>
nassen Wege erhalten hatten.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 236.</head><lb/>
          <p>Zur gründlichen Kenntniß der Mineralien<lb/>
selbst, (von deren Geburts- und Lager-Stätte<lb/>
bis jetzt gehandelt war,) gehört sowohl die ge-<lb/>
naue Bestimmung ihrer äußeren Kennzeichen,<lb/>
als die Untersuchung ihrer Bestandtheile mittelst<lb/>
der chemischen Analyse.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 237.</head><lb/>
          <p>Die wichtigsten äußeren Kennzeichen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Um diesen Theil der Methodologie des mineralo-<lb/>
gischen Studiums hat sich Herr Berg-Commiß. R.<lb/>
Werner ausnehmendes Verdienst erworben. Be-<lb/>
sonders durch die classische Schrift von den äußer-<lb/>
lichen Kennzeichen der Fossilien. Leipzig 1774. 8.</p></note> sind:<lb/>
Farbe, Grad der Durchsichtigkeit, und des<lb/>
Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs, und des<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[518/0540] stoßen, zuweilen durch unmerkliche Uebergänge gleichsam zusammen fließen müssen. Besonders gilt dieß von manchen so ge- nannten vulcanischen und pseudovulcanischen Pro- ducten, als welche nach Verschiedenheit der Pri- mordialstoffe, aus welchen sie mittelst Einwir- kung des Feuers entstanden, und der Umstände und Modificationen unter welchen sie demselben ausgesetzt gewesen, selbst gar sehr verschieden ausfallen mußten; und da, wo jene Einwirkung nur sehr gering und schwach war, oft kaum merkliche Veränderung desjenigen Ansehns zei- gen, das sie bey ihrer ersten Entstehung auf dem nassen Wege erhalten hatten. §. 236. Zur gründlichen Kenntniß der Mineralien selbst, (von deren Geburts- und Lager-Stätte bis jetzt gehandelt war,) gehört sowohl die ge- naue Bestimmung ihrer äußeren Kennzeichen, als die Untersuchung ihrer Bestandtheile mittelst der chemischen Analyse. §. 237. Die wichtigsten äußeren Kennzeichen *) sind: Farbe, Grad der Durchsichtigkeit, und des Glanzes, Beschaffenheit des Bruchs, und des *) Um diesen Theil der Methodologie des mineralo- gischen Studiums hat sich Herr Berg-Commiß. R. Werner ausnehmendes Verdienst erworben. Be- sonders durch die classische Schrift von den äußer- lichen Kennzeichen der Fossilien. Leipzig 1774. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/540
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/540>, abgerufen am 21.11.2024.