Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 197.

Bey den mehresten Gewächsen sind diese
beiderley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe,
die folglich zwitterartig ist (§. 20. S. 30.), ver-
bunden. Bey einigen hingegen in verschiedenen
Blüthen, wovon die einen bloß männlichen, die
andern bloß weiblichen Geschlechts, aber doch
am gleichen Stamme befindlich sind, getrennt
(Monoecia Linn.), wie z. B. bey der Hasel-
nüssen, Wallnüssen, Gurken, etc. Andre Ge-
wächse, wie z. B. der Ahorn, die Esche etc. haben
gar dreyerley Blüthen, bloß männliche, bloß
weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen
(Polygamia). Bey noch andern aber wie z. B.
beym Hanf, Hopfen u. s. w. sind die beiden Ge-
schlechter in den Pflanzen selbst, so wie bey allen
rothblüthigen und vielen andern Thieren abge-
sondert: so daß die eine Pflanze bloß männliche,
eine andre aber, die übrigens von der gleichen
Art ist, bloß weibliche Blumen trägt: und die
Blüthen des weiblichen Stammes nicht anders
befruchtet werden, als wenn der Blumenstaub
von der männlichen Pflanze durch den Wind
oder durch Insecten oder auch durch die Kunst
ihnen zugeführt worden ist (Dioecia Linn.)

§. 198.

Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei-
nen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch
bey den mehresten befindliche Blumen-Kelch

§. 197.

Bey den mehresten Gewächsen sind diese
beiderley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe,
die folglich zwitterartig ist (§. 20. S. 30.), ver-
bunden. Bey einigen hingegen in verschiedenen
Blüthen, wovon die einen bloß männlichen, die
andern bloß weiblichen Geschlechts, aber doch
am gleichen Stamme befindlich sind, getrennt
(Monoecia Linn.), wie z. B. bey der Hasel-
nüssen, Wallnüssen, Gurken, ꝛc. Andre Ge-
wächse, wie z. B. der Ahorn, die Esche ꝛc. haben
gar dreyerley Blüthen, bloß männliche, bloß
weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen
(Polygamia). Bey noch andern aber wie z. B.
beym Hanf, Hopfen u. s. w. sind die beiden Ge-
schlechter in den Pflanzen selbst, so wie bey allen
rothblüthigen und vielen andern Thieren abge-
sondert: so daß die eine Pflanze bloß männliche,
eine andre aber, die übrigens von der gleichen
Art ist, bloß weibliche Blumen trägt: und die
Blüthen des weiblichen Stammes nicht anders
befruchtet werden, als wenn der Blumenstaub
von der männlichen Pflanze durch den Wind
oder durch Insecten oder auch durch die Kunst
ihnen zugeführt worden ist (Dioecia Linn.)

§. 198.

Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei-
nen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch
bey den mehresten befindliche Blumen-Kelch

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0517" xml:id="pb495_0001" n="495"/>
          <head rendition="#c">§. 197.</head><lb/>
          <p>Bey den mehresten Gewächsen sind diese<lb/>
beiderley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe,<lb/>
die folglich zwitterartig ist (§. 20. S. 30.), ver-<lb/>
bunden. Bey einigen hingegen in verschiedenen<lb/>
Blüthen, wovon die einen bloß männlichen, die<lb/>
andern bloß weiblichen Geschlechts, aber doch<lb/>
am gleichen Stamme befindlich sind, getrennt<lb/>
(<hi rendition="#aq">Monoecia <hi rendition="#k">Linn</hi></hi>.), wie z. B. bey der Hasel-<lb/>
nüssen, Wallnüssen, Gurken, &#xA75B;c. Andre Ge-<lb/>
wächse, wie z. B. der Ahorn, die Esche &#xA75B;c. haben<lb/>
gar dreyerley Blüthen, bloß männliche, bloß<lb/>
weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen<lb/>
(<hi rendition="#aq">Polygamia</hi>). Bey noch andern aber wie z. B.<lb/>
beym Hanf, Hopfen u. s. w. sind die beiden Ge-<lb/>
schlechter in den Pflanzen selbst, so wie bey allen<lb/>
rothblüthigen und vielen andern Thieren abge-<lb/>
sondert: so daß die eine Pflanze bloß männliche,<lb/>
eine andre aber, die übrigens von der gleichen<lb/>
Art ist, bloß weibliche Blumen trägt: und die<lb/>
Blüthen des weiblichen Stammes nicht anders<lb/>
befruchtet werden, als wenn der Blumenstaub<lb/>
von der männlichen Pflanze durch den Wind<lb/>
oder durch Insecten oder auch durch die Kunst<lb/>
ihnen zugeführt worden ist (<hi rendition="#aq">Dioecia <hi rendition="#k">Linn</hi></hi>.)</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 198.</head><lb/>
          <p>Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei-<lb/>
nen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch<lb/>
bey den mehresten befindliche Blumen-Kelch<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[495/0517] §. 197. Bey den mehresten Gewächsen sind diese beiderley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe, die folglich zwitterartig ist (§. 20. S. 30.), ver- bunden. Bey einigen hingegen in verschiedenen Blüthen, wovon die einen bloß männlichen, die andern bloß weiblichen Geschlechts, aber doch am gleichen Stamme befindlich sind, getrennt (Monoecia Linn.), wie z. B. bey der Hasel- nüssen, Wallnüssen, Gurken, ꝛc. Andre Ge- wächse, wie z. B. der Ahorn, die Esche ꝛc. haben gar dreyerley Blüthen, bloß männliche, bloß weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen (Polygamia). Bey noch andern aber wie z. B. beym Hanf, Hopfen u. s. w. sind die beiden Ge- schlechter in den Pflanzen selbst, so wie bey allen rothblüthigen und vielen andern Thieren abge- sondert: so daß die eine Pflanze bloß männliche, eine andre aber, die übrigens von der gleichen Art ist, bloß weibliche Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen Stammes nicht anders befruchtet werden, als wenn der Blumenstaub von der männlichen Pflanze durch den Wind oder durch Insecten oder auch durch die Kunst ihnen zugeführt worden ist (Dioecia Linn.) §. 198. Unter den übrigen, nicht ganz so allgemei- nen, Theilen der Blüthe ist besonders der doch bey den mehresten befindliche Blumen-Kelch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/517
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/517>, abgerufen am 21.11.2024.