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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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§. 186.

Freylich aber trägt auch allerdings die Ver-
schiedenheit des Bodens und des Climas zur
verschiednen Beschaffenheit der Säfte in den
Pflanzen vieles bey: daher denn eines Theils
viele in fremden Boden verpflanzte Gewächse so
wie in ihrer Bildung so auch in der Beschaffen-
heit ihrer Säfte, verändert werden, dadurch von
ihren Kräften verlieren etc. andre hingegen eben
dadurch noch gewinnen und veredelt werden.
Ueberhaupt nährt fast jeder Boden seine be-
stimmten, ihm angemeßnen Pflanzen, so daß man
zuweilen schon aus den wild wachsenden Gewäch-
sen einer Gegend die Beschaffenheit ihres Bo-
dens errathen kann; doch hat die Vorsehung
manchen, für das Menschengeschlecht allerwichtig-
sten Gewächsen den großen Vorzug verliehen,
sich entweder leicht an jedes fremde Clima zu
gewöhnen, so daß z. B. die schwächlich schei-
nenden Getreidearten etc. besser als Eichen u. a.
noch so robust aussehende Bäume in ganz
verschiedenen Himmelsstrichen; die aus Chili
abstammenden Cartoffeln nun in allen fünf
Welttheilen fortkommen etc.; oder, wenn sie
auch an ein bestimmtes Clima gebunden sind,
doch daselbst in jeder Art von Boden gedeihen,
wie z. B. die Cocospalme, die eben so üppig
in steinichten und Sandland als im fetten Erd-
reich vegetirt.

§. 186.

Freylich aber trägt auch allerdings die Ver-
schiedenheit des Bodens und des Climas zur
verschiednen Beschaffenheit der Säfte in den
Pflanzen vieles bey: daher denn eines Theils
viele in fremden Boden verpflanzte Gewächse so
wie in ihrer Bildung so auch in der Beschaffen-
heit ihrer Säfte, verändert werden, dadurch von
ihren Kräften verlieren ꝛc. andre hingegen eben
dadurch noch gewinnen und veredelt werden.
Ueberhaupt nährt fast jeder Boden seine be-
stimmten, ihm angemeßnen Pflanzen, so daß man
zuweilen schon aus den wild wachsenden Gewäch-
sen einer Gegend die Beschaffenheit ihres Bo-
dens errathen kann; doch hat die Vorsehung
manchen, für das Menschengeschlecht allerwichtig-
sten Gewächsen den großen Vorzug verliehen,
sich entweder leicht an jedes fremde Clima zu
gewöhnen, so daß z. B. die schwächlich schei-
nenden Getreidearten ꝛc. besser als Eichen u. a.
noch so robust aussehende Bäume in ganz
verschiedenen Himmelsstrichen; die aus Chili
abstammenden Cartoffeln nun in allen fünf
Welttheilen fortkommen ꝛc.; oder, wenn sie
auch an ein bestimmtes Clima gebunden sind,
doch daselbst in jeder Art von Boden gedeihen,
wie z. B. die Cocospalme, die eben so üppig
in steinichten und Sandland als im fetten Erd-
reich vegetirt.

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[489/0511] §. 186. Freylich aber trägt auch allerdings die Ver- schiedenheit des Bodens und des Climas zur verschiednen Beschaffenheit der Säfte in den Pflanzen vieles bey: daher denn eines Theils viele in fremden Boden verpflanzte Gewächse so wie in ihrer Bildung so auch in der Beschaffen- heit ihrer Säfte, verändert werden, dadurch von ihren Kräften verlieren ꝛc. andre hingegen eben dadurch noch gewinnen und veredelt werden. Ueberhaupt nährt fast jeder Boden seine be- stimmten, ihm angemeßnen Pflanzen, so daß man zuweilen schon aus den wild wachsenden Gewäch- sen einer Gegend die Beschaffenheit ihres Bo- dens errathen kann; doch hat die Vorsehung manchen, für das Menschengeschlecht allerwichtig- sten Gewächsen den großen Vorzug verliehen, sich entweder leicht an jedes fremde Clima zu gewöhnen, so daß z. B. die schwächlich schei- nenden Getreidearten ꝛc. besser als Eichen u. a. noch so robust aussehende Bäume in ganz verschiedenen Himmelsstrichen; die aus Chili abstammenden Cartoffeln nun in allen fünf Welttheilen fortkommen ꝛc.; oder, wenn sie auch an ein bestimmtes Clima gebunden sind, doch daselbst in jeder Art von Boden gedeihen, wie z. B. die Cocospalme, die eben so üppig in steinichten und Sandland als im fetten Erd- reich vegetirt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/511>, abgerufen am 21.11.2024.