Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.arten führen Perlen*). Das rothe Corall gibt *) Zumahl beym mytilus margaritifer, mya margariti- fera etc. Die Perlen sitzen meist im Thiere selbst, zuweilen doch auch inwendig an der Schale fest. Noch ist ihre wahre Entstehungsart nicht aufgeklärt. Die besten weiden bekanntlich auf Ceilan und im Persischen Meerbufen gefischt. Die Westindischen, Californischen etc. sind weit weniger schön. So auch die von Utaheiti: vollends die aus deutschen Flüssen etc. - Einige der größten und schönsten orientalischen Perlen sind in Taverniers Reisen abgebildet. - In Europa ist wohl die größte la pelegrina im Spanischen Schatze, die 25 Karat wiegt. Sie ist von der wegen ihrer Perlenfischerey ehedem so berühmten Insel Margarita im Spani- schen Westindien. **) s. Loskiel's Gesch. der Brüder-Mission in Nord-
america S. 34. u. f. 173. etc. arten führen Perlen*). Das rothe Corall gibt *) Zumahl beym mytilus margaritifer, mya margariti- fera ꝛc. Die Perlen sitzen meist im Thiere selbst, zuweilen doch auch inwendig an der Schale fest. Noch ist ihre wahre Entstehungsart nicht aufgeklärt. Die besten weiden bekanntlich auf Ceilan und im Persischen Meerbufen gefischt. Die Westindischen, Californischen ꝛc. sind weit weniger schön. So auch die von Utaheiti: vollends die aus deutschen Flüssen ꝛc. – Einige der größten und schönsten orientalischen Perlen sind in Taverniers Reisen abgebildet. – In Europa ist wohl die größte la pelegrina im Spanischen Schatze, die 25 Karat wiegt. Sie ist von der wegen ihrer Perlenfischerey ehedem so berühmten Insel Margarita im Spani- schen Westindien. **) s. Loskiel's Gesch. der Brüder-Mission in Nord-
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arten führen Perlen *). Das rothe Corall gibt
einen wichtigen Handelsartikel, zumahl nach
Ostindien. – Verschiedne Schneckchen oder
Muscheln ꝛc. cursiren ganz oder in Stückchen ge-
schnitten bey einigen wilden Völkern statt Geldes.
Aus ähnlichen Muschelstückchen von verschiednen
Farben machen die Irokesen u. a. Nordamerica-
nische Indianer ihre Denkschnüre (wampum) ꝛc.
die ihnen statt Urkunden dienen **). Viele Wilde
brauchen Muschelschalen und Schneckenhäuser
statt Trinkgeschirre, Löffel ꝛc. Die Südsee-
Insulaner machen daraus ihre sinnreichen Angeln
und mancherley andres Fischergeräthe (§. 118.).
Die Nordwestlichen Americaner schäften ihre
Harpunen mit scharfgeschliffenen Stücken von
Muschelschalen. – Zu Kunstarbeiten dienen
vorzüglich manche Muschelschalen, die auf Onyx-
*) Zumahl beym mytilus margaritifer, mya margariti-
fera ꝛc. Die Perlen sitzen meist im Thiere selbst,
zuweilen doch auch inwendig an der Schale fest.
Noch ist ihre wahre Entstehungsart nicht aufgeklärt.
Die besten weiden bekanntlich auf Ceilan und im
Persischen Meerbufen gefischt. Die Westindischen,
Californischen ꝛc. sind weit weniger schön. So
auch die von Utaheiti: vollends die aus deutschen
Flüssen ꝛc. – Einige der größten und schönsten
orientalischen Perlen sind in Taverniers Reisen
abgebildet. – In Europa ist wohl die größte la
pelegrina im Spanischen Schatze, die 25 Karat
wiegt. Sie ist von der wegen ihrer Perlenfischerey
ehedem so berühmten Insel Margarita im Spani-
schen Westindien.
**) s. Loskiel's Gesch. der Brüder-Mission in Nord-
america S. 34. u. f. 173. ꝛc.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/428>, abgerufen am 28.07.2024. |