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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen,
Ameisen und Termesgattungen, die bey weiten
zahlreichsten Individuen geschlechtlos, d. h. sie
werden von einem Vater erzeugt, und von einer
dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch
selbst vollkommne Geschlechtsorgane zu haben.

Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so
genannte Königin oder der Weißler, einen schlan-
ken schmalen Leib, kurze Flügel, einen behaarten
Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w.

Die männlichen Bienen, oder Dronen oder
Deck- oder Holmbienen sind groß und stark von
Leibe, mit langen Flügeln etc.

Die geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits-
Bienen hingegen sind weit kleiner als jene beiden,
von mittler Taille, verhältnißmäßig langen Flü-
geln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer
besondern Grube am Hinterschenkel, die zum Auf-
laden des Blumenstaubes dient, u. s. w.

Diese letztern, deren in einem großen Stock
wohl auf 10000 seyn können, haben allein die
mannigfaltigen Verrichtungen des Aufbauens, Ein-
tragens und der Besorgung der Brut. Die jüngern
sammeln Blumenstaub, den sie halbe Stunden
weit her als Höschen zum Stock tragen, wo er
ihnen von den ältern abgenommen, und zu Wachs
verarbeitet wird; ferner saugen sie theils den süßen
Schweiß vieler Baumblätter, vorzüglich aber den
so genannten Nektar, einen süßlichen Saft der
Blüthen, und den sie in einem besondern Einge-
weide zu Honig umarbeiten, und im Stocke wieder
von sich geben. Sie füttern die Bienen-Larven,
halten den Stock rein, und tragen ihre Todten
zum Stock hinaus. Sie sind mit Gift und Stachel
als Waffen versehen, von dem sie aber meist nur

Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen,
Ameisen und Termesgattungen, die bey weiten
zahlreichsten Individuen geschlechtlos, d. h. sie
werden von einem Vater erzeugt, und von einer
dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch
selbst vollkommne Geschlechtsorgane zu haben.

Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so
genannte Königin oder der Weißler, einen schlan-
ken schmalen Leib, kurze Flügel, einen behaarten
Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w.

Die männlichen Bienen, oder Dronen oder
Deck- oder Holmbienen sind groß und stark von
Leibe, mit langen Flügeln ꝛc.

Die geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits-
Bienen hingegen sind weit kleiner als jene beiden,
von mittler Taille, verhältnißmäßig langen Flü-
geln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer
besondern Grube am Hinterschenkel, die zum Auf-
laden des Blumenstaubes dient, u. s. w.

Diese letztern, deren in einem großen Stock
wohl auf 10000 seyn können, haben allein die
mannigfaltigen Verrichtungen des Aufbauens, Ein-
tragens und der Besorgung der Brut. Die jüngern
sammeln Blumenstaub, den sie halbe Stunden
weit her als Höschen zum Stock tragen, wo er
ihnen von den ältern abgenommen, und zu Wachs
verarbeitet wird; ferner saugen sie theils den süßen
Schweiß vieler Baumblätter, vorzüglich aber den
so genannten Nektar, einen süßlichen Saft der
Blüthen, und den sie in einem besondern Einge-
weide zu Honig umarbeiten, und im Stocke wieder
von sich geben. Sie füttern die Bienen-Larven,
halten den Stock rein, und tragen ihre Todten
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als Waffen versehen, von dem sie aber meist nur

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[372/0394] Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen, Ameisen und Termesgattungen, die bey weiten zahlreichsten Individuen geschlechtlos, d. h. sie werden von einem Vater erzeugt, und von einer dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch selbst vollkommne Geschlechtsorgane zu haben. Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so genannte Königin oder der Weißler, einen schlan- ken schmalen Leib, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w. Die männlichen Bienen, oder Dronen oder Deck- oder Holmbienen sind groß und stark von Leibe, mit langen Flügeln ꝛc. Die geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits- Bienen hingegen sind weit kleiner als jene beiden, von mittler Taille, verhältnißmäßig langen Flü- geln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Grube am Hinterschenkel, die zum Auf- laden des Blumenstaubes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Aufbauens, Ein- tragens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln Blumenstaub, den sie halbe Stunden weit her als Höschen zum Stock tragen, wo er ihnen von den ältern abgenommen, und zu Wachs verarbeitet wird; ferner saugen sie theils den süßen Schweiß vieler Baumblätter, vorzüglich aber den so genannten Nektar, einen süßlichen Saft der Blüthen, und den sie in einem besondern Einge- weide zu Honig umarbeiten, und im Stocke wieder von sich geben. Sie füttern die Bienen-Larven, halten den Stock rein, und tragen ihre Todten zum Stock hinaus. Sie sind mit Gift und Stachel als Waffen versehen, von dem sie aber meist nur

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/394>, abgerufen am 22.11.2024.