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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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**). Es
wird in eignen Drüsen abgeschieden und durch
besondre röhrenförmige, einzeln stehende, gegen
die Spitze zu mit einer länglichen Oeffnung ver-
sehene, Giftzähne (- als durch einen Ausfüh-
rungsgang -) beym Biß in die Wunde geflößt.

5. Crotalvs. Klapperschlange. (Fr. ser-
pent a sonnettes
. Engl. rattle-snake.) Scuta
abdominalia. Scuta squamaeque subcau-
dales.
Crepitaculum terminale caudae.

1. Horridus. C. scutis 167. scutellis 23.

Seba vol. II. tab. 95. fig. 1.

Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf
6 Fuß lang und fast Arms dick. Die Zahl der
Gelenke an der Klapper steigt bey manchen über
40 und soll mit den Jahren des Thiers wachsen.
Daß kleine Vögel etc. im Gebüsch der darunter
liegenden Klapperschlange gleichsam von selbst in
den Rachen fallen*), wird von gültigen Augen-
zeugen versichert; ist aber keine ausschließliche
Eigenheit dieses Geschlechts, da man das nähm-
liche auch an mehrern andern Schlangen der
neuen und alten Welt bemerkt haben will. -
Die Klapperschlangen selbst, werden häufigst von
den Schweinen und Raubvögeln, auch von vielen
Negern in America, ohne Nachtheil gegessen.
Auch lassen sie sich überaus kirre und zahm machen.

**) von erwachsenen meist tödtlich. Doch macht auch
hier (so wie beym Stich der Scorpione und vieler
anderer Insecten etc.) Himmelsstrich, Jahrszeit
und Witterung einen großen Unterschied, da alle
dergleichen Thiere in südlichen Gegenden und in
schwüler Hitze ungleich gefährlicher werden, als
unter den entgegen gesetzten Umständen.
*) Herr Prof. Barton in Philadelphia vermuthet,
dieß begegne zumahl den brütenden oder ihre
Junge versorgenden Müttern, die sich aus Zärt-
lichkeit für ihre Brut dieser Gefahr aussetzen.
s. Dess. Memoir concerning the fascinating faculty
which has been ascribed to the Rattle-snake.
1796. 8.

**). Es
wird in eignen Drüsen abgeschieden und durch
besondre röhrenförmige, einzeln stehende, gegen
die Spitze zu mit einer länglichen Oeffnung ver-
sehene, Giftzähne (– als durch einen Ausfüh-
rungsgang –) beym Biß in die Wunde geflößt.

5. Crotalvs. Klapperschlange. (Fr. ser-
pent à sonnettes
. Engl. rattle-snake.) Scuta
abdominalia. Scuta squamaeque subcau-
dales.
Crepitaculum terminale caudae.

1. Horridus.C. scutis 167. scutellis 23.

Seba vol. II. tab. 95. fig. 1.

Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf
6 Fuß lang und fast Arms dick. Die Zahl der
Gelenke an der Klapper steigt bey manchen über
40 und soll mit den Jahren des Thiers wachsen.
Daß kleine Vögel ꝛc. im Gebüsch der darunter
liegenden Klapperschlange gleichsam von selbst in
den Rachen fallen*), wird von gültigen Augen-
zeugen versichert; ist aber keine ausschließliche
Eigenheit dieses Geschlechts, da man das nähm-
liche auch an mehrern andern Schlangen der
neuen und alten Welt bemerkt haben will. –
Die Klapperschlangen selbst, werden häufigst von
den Schweinen und Raubvögeln, auch von vielen
Negern in America, ohne Nachtheil gegessen.
Auch lassen sie sich überaus kirre und zahm machen.

**) von erwachsenen meist tödtlich. Doch macht auch
hier (so wie beym Stich der Scorpione und vieler
anderer Insecten ꝛc.) Himmelsstrich, Jahrszeit
und Witterung einen großen Unterschied, da alle
dergleichen Thiere in südlichen Gegenden und in
schwüler Hitze ungleich gefährlicher werden, als
unter den entgegen gesetzten Umständen.
*) Herr Prof. Barton in Philadelphia vermuthet,
dieß begegne zumahl den brütenden oder ihre
Junge versorgenden Müttern, die sich aus Zärt-
lichkeit für ihre Brut dieser Gefahr aussetzen.
s. Dess. Memoir concerning the fascinating faculty
which has been ascribed to the Rattle-snake.
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[242/0264] **). Es wird in eignen Drüsen abgeschieden und durch besondre röhrenförmige, einzeln stehende, gegen die Spitze zu mit einer länglichen Oeffnung ver- sehene, Giftzähne (– als durch einen Ausfüh- rungsgang –) beym Biß in die Wunde geflößt. 5. Crotalvs. Klapperschlange. (Fr. ser- pent à sonnettes. Engl. rattle-snake.) Scuta abdominalia. Scuta squamaeque subcau- dales. Crepitaculum terminale caudae. 1. Horridus. ♂ C. scutis 167. scutellis 23. Seba vol. II. tab. 95. fig. 1. Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf 6 Fuß lang und fast Arms dick. Die Zahl der Gelenke an der Klapper steigt bey manchen über 40 und soll mit den Jahren des Thiers wachsen. Daß kleine Vögel ꝛc. im Gebüsch der darunter liegenden Klapperschlange gleichsam von selbst in den Rachen fallen *), wird von gültigen Augen- zeugen versichert; ist aber keine ausschließliche Eigenheit dieses Geschlechts, da man das nähm- liche auch an mehrern andern Schlangen der neuen und alten Welt bemerkt haben will. – Die Klapperschlangen selbst, werden häufigst von den Schweinen und Raubvögeln, auch von vielen Negern in America, ohne Nachtheil gegessen. Auch lassen sie sich überaus kirre und zahm machen. **) von erwachsenen meist tödtlich. Doch macht auch hier (so wie beym Stich der Scorpione und vieler anderer Insecten ꝛc.) Himmelsstrich, Jahrszeit und Witterung einen großen Unterschied, da alle dergleichen Thiere in südlichen Gegenden und in schwüler Hitze ungleich gefährlicher werden, als unter den entgegen gesetzten Umständen. *) Herr Prof. Barton in Philadelphia vermuthet, dieß begegne zumahl den brütenden oder ihre Junge versorgenden Müttern, die sich aus Zärt- lichkeit für ihre Brut dieser Gefahr aussetzen. s. Dess. Memoir concerning the fascinating faculty which has been ascribed to the Rattle-snake. 1796. 8.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/264>, abgerufen am 10.05.2024.