Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.den Stücken die ich davon besitze liegt es theils in 2. Lockres. Haarbraun; zäher als das vorige; und von einem 4. Erdpech. Meist schwarz; glänzend; rechartig; fließt und brennt Zu den besonders merkwürdigen Abarten gehört a) das Judenpech, Asphalt. (Fr. bitume de Judee.) Ganz schwarz; sehr spröde, brüchig, gibt einen eignen b) Bergbalsam, mineralische Mumie; Persisch mu- *) Diese Persische Benennung des Bergbalsams ist
erst im dreyzehnten Jahrhundert auf die alten Aegyptischen balsamirten Leichen transferirt, und dieselben seitdem allgemein Mumien genannt worden. den Stücken die ich davon besitze liegt es theils in 2. Lockres. Haarbraun; zäher als das vorige; und von einem 4. Erdpech. Meist schwarz; glänzend; rechartig; fließt und brennt Zu den besonders merkwürdigen Abarten gehört a) das Judenpech, Asphalt. (Fr. bitume de Judée.) Ganz schwarz; sehr spröde, brüchig, gibt einen eignen b) Bergbalsam, mineralische Mumie; Persisch mu- *) Diese Persische Benennung des Bergbalsams ist
erst im dreyzehnten Jahrhundert auf die alten Aegyptischen balsamirten Leichen transferirt, und dieselben seitdem allgemein Mumien genannt worden. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0683" xml:id="pb667_0001" n="667"/> den Stücken die ich davon besitze liegt es theils in<lb/> grauen Kalkstein, theils auf Kalkspathschweinszähnen<lb/> (S. 595).</p> <p rendition="#indent-2">2. Lockres.</p> <p rendition="#l1em">Haarbraun; zäher als das vorige; und von einem<lb/> lockern gleichsam schwammichten Gefüge.</p> <p rendition="#indent-1">4. Erdpech.</p> <p rendition="#l1em">Meist schwarz; glänzend; rechartig; fließt und brennt<lb/> am Lichte wie schwarz Siegellack. Findet sich in vielen<lb/> Weltgegenden z. B. bey Iberg am Harz auf Schwer-<lb/> spath und bey spathichtem Eisenstein, Bleyglanz ꝛc. bey<lb/> Castletown auf und in Flußspath; in Auvergne auf<lb/> Chalcedon ꝛc.</p> <p rendition="#l1em">Zu den besonders merkwürdigen Abarten gehört</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) das Judenpech, Asphalt. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bitume de Judée</hi></hi>.)</p> <p rendition="#l1em">Ganz schwarz; sehr spröde, brüchig, gibt einen eignen<lb/> bitterlichen Geruch. Vorzüglich auf dem todten Meere.<lb/> Specifisches Gewicht = 1104. Ward von den alten<lb/> Aegyptiern zu ihren gemeinern Compositionen zur Mu-<lb/> mienbereitung genommen. Jetzt brauchens die Araber<lb/> häufig in Oehl aufgelöset zum Bestreichen ihres Pferde-<lb/> geschirrs um die Insecten abzuhalten.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>) Bergbalsam, mineralische Mumie; Persisch <hi rendition="#aq">mu-<lb/> minahi</hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Diese Persische Benennung des Bergbalsams ist<lb/> erst im dreyzehnten Jahrhundert auf die alten<lb/> Aegyptischen balsamirten Leichen transferirt, und<lb/> dieselben seitdem allgemein Mumien genannt<lb/> worden.</p></note>.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [667/0683]
den Stücken die ich davon besitze liegt es theils in
grauen Kalkstein, theils auf Kalkspathschweinszähnen
(S. 595).
2. Lockres.
Haarbraun; zäher als das vorige; und von einem
lockern gleichsam schwammichten Gefüge.
4. Erdpech.
Meist schwarz; glänzend; rechartig; fließt und brennt
am Lichte wie schwarz Siegellack. Findet sich in vielen
Weltgegenden z. B. bey Iberg am Harz auf Schwer-
spath und bey spathichtem Eisenstein, Bleyglanz ꝛc. bey
Castletown auf und in Flußspath; in Auvergne auf
Chalcedon ꝛc.
Zu den besonders merkwürdigen Abarten gehört
a) das Judenpech, Asphalt. (Fr. bitume de Judée.)
Ganz schwarz; sehr spröde, brüchig, gibt einen eignen
bitterlichen Geruch. Vorzüglich auf dem todten Meere.
Specifisches Gewicht = 1104. Ward von den alten
Aegyptiern zu ihren gemeinern Compositionen zur Mu-
mienbereitung genommen. Jetzt brauchens die Araber
häufig in Oehl aufgelöset zum Bestreichen ihres Pferde-
geschirrs um die Insecten abzuhalten.
b) Bergbalsam, mineralische Mumie; Persisch mu-
minahi *).
*) Diese Persische Benennung des Bergbalsams ist
erst im dreyzehnten Jahrhundert auf die alten
Aegyptischen balsamirten Leichen transferirt, und
dieselben seitdem allgemein Mumien genannt
worden.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 667. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/683>, abgerufen am 16.07.2024. |