Ihr ähnelt manches so genannte rothe todte Lie- gende der deutschen Bergleute was häufig die unterste Flötz-Lage in Bergwerken, aber auch hin und wieder ganze Berge ausmacht.
Ueberhaupt werden diese und andre dergleichen Ge- menge von ungleichförmigem Korn mit dem Nahmen Breschen (aus dem ital. breccia) belegt.
6. Grauwacke. (Fr. gres gris.)
Ein Grundteig von grauem thonartigen Gestein mit dicht eingemengtem Quarz in ungleichförmigen Körnern. Die grobkörnigern Sorten grenzen an die Nagelfluhe, die feinkörnigern an den Sandstein. Ist eine Haupt- ganggebirgsart des Oberharzes, wo er reiche Erzgänge führt.
7. Sandstein.
Quarz in gleichförmigen meist feinen Körnern ohne Grundteig, bloß dicht zusammen gekittet, und zwar meist durch thonichtes oder kalkichtes oft eisenschüssi- ges zuweilen auch selbst durch ein quarzartiges Cäment.
1. Eigentlicher Sandstein.
Bloß Quarzkörner durch eines der gedachten Bin- dungsmittel zusammen gekittet. Die Abarten mit quarzartigem Cäment grenzen an den körnichten Quarz. Oft hält der Sandstein Petrefactenabdrücke, so z. B. der vom Schulenberg am Harz Hysterolithen etc. bey Coburg Geesterne, bey Blankenburg Baumblatter etc. Mancherley Abarten des Sandsteins haben ihren Nah- men von der Anwendung erhalten die man davon macht, z. B. Mühlstein, Filtrirstein, Schleifstein etc.
Ihr ähnelt manches so genannte rothe todte Lie- gende der deutschen Bergleute was häufig die unterste Flötz-Lage in Bergwerken, aber auch hin und wieder ganze Berge ausmacht.
Ueberhaupt werden diese und andre dergleichen Ge- menge von ungleichförmigem Korn mit dem Nahmen Breschen (aus dem ital. breccia) belegt.
6. Grauwacke. (Fr. grés gris.)
Ein Grundteig von grauem thonartigen Gestein mit dicht eingemengtem Quarz in ungleichförmigen Körnern. Die grobkörnigern Sorten grenzen an die Nagelfluhe, die feinkörnigern an den Sandstein. Ist eine Haupt- ganggebirgsart des Oberharzes, wo er reiche Erzgänge führt.
7. Sandstein.
Quarz in gleichförmigen meist feinen Körnern ohne Grundteig, bloß dicht zusammen gekittet, und zwar meist durch thonichtes oder kalkichtes oft eisenschüssi- ges zuweilen auch selbst durch ein quarzartiges Cäment.
1. Eigentlicher Sandstein.
Bloß Quarzkörner durch eines der gedachten Bin- dungsmittel zusammen gekittet. Die Abarten mit quarzartigem Cäment grenzen an den körnichten Quarz. Oft hält der Sandstein Petrefactenabdrücke, so z. B. der vom Schulenberg am Harz Hysterolithen ꝛc. bey Coburg Geesterne, bey Blankenburg Baumblatter ꝛc. Mancherley Abarten des Sandsteins haben ihren Nah- men von der Anwendung erhalten die man davon macht, z. B. Mühlstein, Filtrirstein, Schleifstein ꝛc.
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Ihr ähnelt manches so genannte rothe todte Lie-
gende der deutschen Bergleute was häufig die unterste
Flötz-Lage in Bergwerken, aber auch hin und wieder
ganze Berge ausmacht.
Ueberhaupt werden diese und andre dergleichen Ge-
menge von ungleichförmigem Korn mit dem Nahmen
Breschen (aus dem ital. breccia) belegt.
6. Grauwacke. (Fr. grés gris.)
Ein Grundteig von grauem thonartigen Gestein mit
dicht eingemengtem Quarz in ungleichförmigen Körnern.
Die grobkörnigern Sorten grenzen an die Nagelfluhe,
die feinkörnigern an den Sandstein. Ist eine Haupt-
ganggebirgsart des Oberharzes, wo er reiche Erzgänge
führt.
7. Sandstein.
Quarz in gleichförmigen meist feinen Körnern ohne
Grundteig, bloß dicht zusammen gekittet, und zwar
meist durch thonichtes oder kalkichtes oft eisenschüssi-
ges zuweilen auch selbst durch ein quarzartiges Cäment.
1. Eigentlicher Sandstein.
Bloß Quarzkörner durch eines der gedachten Bin-
dungsmittel zusammen gekittet. Die Abarten mit
quarzartigem Cäment grenzen an den körnichten Quarz.
Oft hält der Sandstein Petrefactenabdrücke, so z. B.
der vom Schulenberg am Harz Hysterolithen ꝛc. bey
Coburg Geesterne, bey Blankenburg Baumblatter ꝛc.
Mancherley Abarten des Sandsteins haben ihren Nah-
men von der Anwendung erhalten die man davon
macht, z. B. Mühlstein, Filtrirstein, Schleifstein ꝛc.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/638>, abgerufen am 22.11.2024.
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