Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Amiant, Bergflachs, so genannter reifer Asbest,
salamandra bey den latinobarbaris. (Fr. lin fossile,
Engl. mountain flax.)

Meist von weißgrünlicher Farbe, theils silberglän-
zend, fasericht, zuweilen in Spannenlangen biegsamen
Fasern, läßt sich theils in Wolle zupfen und spinnen,
daher sein Gebrauch zur unverbrennlichen Leinwand,
Tochten, Papier etc, Specifisches Gewicht sehr verschie-
den z. B. = 908, und hinwiederum = 2313. Ge-
halt eines Savoyischen weissen = 64 Kiesel-Erde, 3,3
Thon-Erde, 18,6 Talk-Erde, 6,9 Kalk-Erde, 6
Schwer-Erde, 1,2 Eisen.

3. Gemeiner Asbest, so genannter unreifer. (Fr.
asbeste non-maur.)

Grünlich-grau, gelblich, lauchgrün etc. meist ohne
Glanz, in steifen Fasern die theils keilförmig zusam-
men verbunden sind; spröde, bröcklicht: theils von
Ansehen wie faules Holz*).

10. Stralstein, Stralschörl.

Ward ehedem theils zum Asbest theils zum Schörl
gerechnet, ist meist von lauchgrüner Farbe, theils ins
Graue etc. theils durchscheinend, stralicht oder stänglicht.

Hr. Werner unterscheidet drey Arten davon:

*) Hr. Hofr. Koch in S. Petersburg hat den so
genannten unreifen Sibirischen Asbest neuerlich
zum Abformen der Wünzen etc. angewandt.

2. Amiant, Bergflachs, so genannter reifer Asbest,
salamandra bey den latinobarbaris. (Fr. lin fossile,
Engl. mountain flax.)

Meist von weißgrünlicher Farbe, theils silberglän-
zend, fasericht, zuweilen in Spannenlangen biegsamen
Fasern, läßt sich theils in Wolle zupfen und spinnen,
daher sein Gebrauch zur unverbrennlichen Leinwand,
Tochten, Papier etc, Specifisches Gewicht sehr verschie-
den z. B. = 908, und hinwiederum = 2313. Ge-
halt eines Savoyischen weissen = 64 Kiesel-Erde, 3,3
Thon-Erde, 18,6 Talk-Erde, 6,9 Kalk-Erde, 6
Schwer-Erde, 1,2 Eisen.

3. Gemeiner Asbest, so genannter unreifer. (Fr.
asbeste non-mûr.)

Grünlich-grau, gelblich, lauchgrün ꝛc. meist ohne
Glanz, in steifen Fasern die theils keilförmig zusam-
men verbunden sind; spröde, bröcklicht: theils von
Ansehen wie faules Holz*).

10. Stralstein, Stralschörl.

Ward ehedem theils zum Asbest theils zum Schörl
gerechnet, ist meist von lauchgrüner Farbe, theils ins
Graue ꝛc. theils durchscheinend, stralicht oder stänglicht.

Hr. Werner unterscheidet drey Arten davon:

*) Hr. Hofr. Koch in S. Petersburg hat den so
genannten unreifen Sibirischen Asbest neuerlich
zum Abformen der Wünzen ꝛc. angewandt.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0606" xml:id="pb590_0001" n="590"/>
            <p rendition="#indent-2">2. Amiant, Bergflachs, so genannter reifer Asbest,<lb/><hi rendition="#aq">salamandra</hi> bey den <hi rendition="#aq">latinobarbaris</hi>. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lin fossile,</hi></hi><lb/>
Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mountain flax</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist von weißgrünlicher Farbe, theils silberglän-<lb/>
zend, fasericht, zuweilen in Spannenlangen biegsamen<lb/>
Fasern, läßt sich theils in Wolle zupfen und spinnen,<lb/>
daher sein Gebrauch zur unverbrennlichen Leinwand,<lb/>
Tochten, Papier etc, Specifisches Gewicht sehr verschie-<lb/>
den z. B. = 908, und hinwiederum = 2313. Ge-<lb/>
halt eines Savoyischen weissen = 64 Kiesel-Erde, 3,3<lb/>
Thon-Erde, 18,6 Talk-Erde, 6,9 Kalk-Erde, 6<lb/>
Schwer-Erde, 1,2 Eisen.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. Gemeiner Asbest, so genannter unreifer. (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">asbeste non-mûr</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Grünlich-grau, gelblich, lauchgrün &#xA75B;c. meist ohne<lb/>
Glanz, in steifen Fasern die theils keilförmig zusam-<lb/>
men verbunden sind; spröde, bröcklicht: theils von<lb/>
Ansehen wie faules Holz<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Hr. Hofr. Koch in S. Petersburg hat den so<lb/>
genannten unreifen Sibirischen Asbest neuerlich<lb/>
zum Abformen der Wünzen &#xA75B;c. angewandt.</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-1">10. Stralstein, Stralschörl.</p>
            <p rendition="#l1em">Ward ehedem theils zum Asbest theils zum Schörl<lb/>
gerechnet, ist meist von lauchgrüner Farbe, theils ins<lb/>
Graue &#xA75B;c. theils durchscheinend, stralicht oder stänglicht.</p>
            <p rendition="#l1em">Hr. Werner unterscheidet drey Arten davon:</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[590/0606] 2. Amiant, Bergflachs, so genannter reifer Asbest, salamandra bey den latinobarbaris. (Fr. lin fossile, Engl. mountain flax.) Meist von weißgrünlicher Farbe, theils silberglän- zend, fasericht, zuweilen in Spannenlangen biegsamen Fasern, läßt sich theils in Wolle zupfen und spinnen, daher sein Gebrauch zur unverbrennlichen Leinwand, Tochten, Papier etc, Specifisches Gewicht sehr verschie- den z. B. = 908, und hinwiederum = 2313. Ge- halt eines Savoyischen weissen = 64 Kiesel-Erde, 3,3 Thon-Erde, 18,6 Talk-Erde, 6,9 Kalk-Erde, 6 Schwer-Erde, 1,2 Eisen. 3. Gemeiner Asbest, so genannter unreifer. (Fr. asbeste non-mûr.) Grünlich-grau, gelblich, lauchgrün ꝛc. meist ohne Glanz, in steifen Fasern die theils keilförmig zusam- men verbunden sind; spröde, bröcklicht: theils von Ansehen wie faules Holz *). 10. Stralstein, Stralschörl. Ward ehedem theils zum Asbest theils zum Schörl gerechnet, ist meist von lauchgrüner Farbe, theils ins Graue ꝛc. theils durchscheinend, stralicht oder stänglicht. Hr. Werner unterscheidet drey Arten davon: *) Hr. Hofr. Koch in S. Petersburg hat den so genannten unreifen Sibirischen Asbest neuerlich zum Abformen der Wünzen ꝛc. angewandt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/606
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/606>, abgerufen am 03.07.2024.