Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

28. Variolit.

Ein nicht sehr bekannter Stein, der sich in wenigen
Gegenden von Europa findet. Am häufigsten als Gerölle
in der Durance bey Briancon; von schwarzgrüner Farbe;
undurchsichtig; von ganz mattem magern Bruch; sehr
hart; nimmt eine eigne etwas fettige Politur an; hält
blaßberggrüne Kügelchen eingemengt, die, wenn sie nicht
verwittert find, dem Abscheuern besser widerstehen und
auf der Oberfläche des Steins wie Pocken auf der Haut
erhaben sind: dahet der Nahme. Der Gehalt (ich
weiß aber nicht in welchem Verhältniß der Theile)
Kiesel-Erde, Thon-Erde, Talk-Erde, und etwas
Eisen.

29. Feldspath, Petuntse der Schinesen. (Fr.
spath etincelant, quartz feuillete. Engl.
field-spar.)

Das alte deutsche Bergmannswort Spath wird im
engern Sinn bloß von denjenigen durchscheinenden und
durchsichtigen Steinen und metallischen Kalken gebraucht,
die eine meist rhomboidale Bruchgestalt von glatter
glänzender Fläche und bestimmten Ecken und Winkeln
haben, und bezeichnet mithin eigentlich eine gewisse
Art von Textur.

Hier von diesem, dem Feldspath, find besonders
folgende Arten zu merken:

1. Gemeiner Feldspath.

Gemeiniglich von blassen Farben, fleischfarb, gelb-
lich, grau, weißlich etc. nicht ganz so hart als Quarz.

28. Variolit.

Ein nicht sehr bekannter Stein, der sich in wenigen
Gegenden von Europa findet. Am häufigsten als Gerölle
in der Durance bey Briançon; von schwarzgrüner Farbe;
undurchsichtig; von ganz mattem magern Bruch; sehr
hart; nimmt eine eigne etwas fettige Politur an; hält
blaßberggrüne Kügelchen eingemengt, die, wenn sie nicht
verwittert find, dem Abscheuern besser widerstehen und
auf der Oberfläche des Steins wie Pocken auf der Haut
erhaben sind: dahet der Nahme. Der Gehalt (ich
weiß aber nicht in welchem Verhältniß der Theile)
Kiesel-Erde, Thon-Erde, Talk-Erde, und etwas
Eisen.

29. Feldspath, Petuntsé der Schinesen. (Fr.
spath étincelant, quartz feuilleté. Engl.
field-spar.)

Das alte deutsche Bergmannswort Spath wird im
engern Sinn bloß von denjenigen durchscheinenden und
durchsichtigen Steinen und metallischen Kalken gebraucht,
die eine meist rhomboidale Bruchgestalt von glatter
glänzender Fläche und bestimmten Ecken und Winkeln
haben, und bezeichnet mithin eigentlich eine gewisse
Art von Textur.

Hier von diesem, dem Feldspath, find besonders
folgende Arten zu merken:

1. Gemeiner Feldspath.

Gemeiniglich von blassen Farben, fleischfarb, gelb-
lich, grau, weißlich ꝛc. nicht ganz so hart als Quarz.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0577" xml:id="pb561_0001" n="561"/>
            <p rendition="#indent-1">28. Variolit.</p>
            <p rendition="#l1em">Ein nicht sehr bekannter Stein, der sich in wenigen<lb/>
Gegenden von Europa findet. Am häufigsten als Gerölle<lb/>
in der Durance bey Briançon; von schwarzgrüner Farbe;<lb/>
undurchsichtig; von ganz mattem magern Bruch; sehr<lb/>
hart; nimmt eine eigne etwas fettige Politur an; hält<lb/>
blaßberggrüne Kügelchen eingemengt, die, wenn sie nicht<lb/>
verwittert find, dem Abscheuern besser widerstehen und<lb/>
auf der Oberfläche des Steins wie Pocken auf der Haut<lb/>
erhaben sind: dahet der Nahme. Der Gehalt (ich<lb/>
weiß aber nicht in welchem Verhältniß der Theile)<lb/>
Kiesel-Erde, Thon-Erde, Talk-Erde, und etwas<lb/>
Eisen.</p>
            <p rendition="#indent-1">29. Feldspath, Petuntsé der Schinesen. (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">spath étincelant, quartz feuilleté</hi></hi>. Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">field-spar</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Das alte deutsche Bergmannswort Spath wird im<lb/>
engern Sinn bloß von denjenigen durchscheinenden und<lb/>
durchsichtigen Steinen und metallischen Kalken gebraucht,<lb/>
die eine meist rhomboidale Bruchgestalt von glatter<lb/>
glänzender Fläche und bestimmten Ecken und Winkeln<lb/>
haben, und bezeichnet mithin eigentlich eine gewisse<lb/>
Art von Textur.</p>
            <p rendition="#l1em">Hier von diesem, dem Feldspath, find besonders<lb/>
folgende Arten zu merken:</p>
            <p rendition="#indent-2">1. Gemeiner Feldspath.</p>
            <p rendition="#l1em">Gemeiniglich von blassen Farben, fleischfarb, gelb-<lb/>
lich, grau, weißlich &#xA75B;c. nicht ganz so hart als Quarz.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[561/0577] 28. Variolit. Ein nicht sehr bekannter Stein, der sich in wenigen Gegenden von Europa findet. Am häufigsten als Gerölle in der Durance bey Briançon; von schwarzgrüner Farbe; undurchsichtig; von ganz mattem magern Bruch; sehr hart; nimmt eine eigne etwas fettige Politur an; hält blaßberggrüne Kügelchen eingemengt, die, wenn sie nicht verwittert find, dem Abscheuern besser widerstehen und auf der Oberfläche des Steins wie Pocken auf der Haut erhaben sind: dahet der Nahme. Der Gehalt (ich weiß aber nicht in welchem Verhältniß der Theile) Kiesel-Erde, Thon-Erde, Talk-Erde, und etwas Eisen. 29. Feldspath, Petuntsé der Schinesen. (Fr. spath étincelant, quartz feuilleté. Engl. field-spar.) Das alte deutsche Bergmannswort Spath wird im engern Sinn bloß von denjenigen durchscheinenden und durchsichtigen Steinen und metallischen Kalken gebraucht, die eine meist rhomboidale Bruchgestalt von glatter glänzender Fläche und bestimmten Ecken und Winkeln haben, und bezeichnet mithin eigentlich eine gewisse Art von Textur. Hier von diesem, dem Feldspath, find besonders folgende Arten zu merken: 1. Gemeiner Feldspath. Gemeiniglich von blassen Farben, fleischfarb, gelb- lich, grau, weißlich ꝛc. nicht ganz so hart als Quarz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/577
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/577>, abgerufen am 02.06.2024.