durchkreuzenden Massen; ist querrissig; sehr spröde mit fasrigem Bruch und schneidet stark in Glas. Mit einer Nadel etc. im Finstern gekritzelt gibt er einen hell- phosohorescirenden Strich: bricht im Thal Tremola am S. Gotthard in einem sonderbaren Muttergestein von weisser sandartiger Marmorerde.
Ihm scheint der Säulenspath, wenigstens nahe ver- wandt der bey Hermanstadt in Siebenbürgen in weissem harten Glanz-Marmor bricht. Doch zeigen die Stücken, die ich davon besitze, nicht jene Phosphorescenz.
17. Glasschörl. Thumerstein, rother Schörl aus Dauphine.
Hat den ersten Nahmen von seinem Glasglanze und seiner Verwandschaft mit dem Schörl, die andern bei- den von den beiden Gegenden wo er zuerst gefunden worden, Thum im Erzgebirge und Allemont in Dau- phine. Ist meist nelkenbraun, durchscheinend, theils in stachen Rhomben crystallisirt.
Vielleicht gehört auch in die Nachbarschaft des Glas- schörls, der so genannte weisse Tafelschörl aus Dau- phine, der in viereckigen Tafeln bricht die wieder in andere dergleichen größere zusammen gehäuft sind und der schon viel Aehnlichkeit mit Quarzcrystall zeigt.
18. Quarz.
Hiervon sind folgende Arten zu merken:
1. Gemeiner Quarz.
Eine der gemeinsten und, da sie einen Hauptbestand- theil des primitiven Granits (§. 226.) ausmacht, älte-
durchkreuzenden Massen; ist querrissig; sehr spröde mit fasrigem Bruch und schneidet stark in Glas. Mit einer Nadel ꝛc. im Finstern gekritzelt gibt er einen hell- phosohorescirenden Strich: bricht im Thal Tremola am S. Gotthard in einem sonderbaren Muttergestein von weisser sandartiger Marmorerde.
Ihm scheint der Säulenspath, wenigstens nahe ver- wandt der bey Hermanstadt in Siebenbürgen in weissem harten Glanz-Marmor bricht. Doch zeigen die Stücken, die ich davon besitze, nicht jene Phosphorescenz.
17. Glasschörl. Thumerstein, rother Schörl aus Dauphiné.
Hat den ersten Nahmen von seinem Glasglanze und seiner Verwandschaft mit dem Schörl, die andern bei- den von den beiden Gegenden wo er zuerst gefunden worden, Thum im Erzgebirge und Allemont in Dau- phiné. Ist meist nelkenbraun, durchscheinend, theils in stachen Rhomben crystallisirt.
Vielleicht gehört auch in die Nachbarschaft des Glas- schörls, der so genannte weisse Tafelschörl aus Dau- phiné, der in viereckigen Tafeln bricht die wieder in andere dergleichen größere zusammen gehäuft sind und der schon viel Aehnlichkeit mit Quarzcrystall zeigt.
18. Quarz.
Hiervon sind folgende Arten zu merken:
1. Gemeiner Quarz.
Eine der gemeinsten und, da sie einen Hauptbestand- theil des primitiven Granits (§. 226.) ausmacht, älte-
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durchkreuzenden Massen; ist querrissig; sehr spröde
mit fasrigem Bruch und schneidet stark in Glas. Mit
einer Nadel ꝛc. im Finstern gekritzelt gibt er einen hell-
phosohorescirenden Strich: bricht im Thal Tremola am
S. Gotthard in einem sonderbaren Muttergestein von
weisser sandartiger Marmorerde.
Ihm scheint der Säulenspath, wenigstens nahe ver-
wandt der bey Hermanstadt in Siebenbürgen in weissem
harten Glanz-Marmor bricht. Doch zeigen die Stücken,
die ich davon besitze, nicht jene Phosphorescenz.
17. Glasschörl. Thumerstein, rother Schörl
aus Dauphiné.
Hat den ersten Nahmen von seinem Glasglanze und
seiner Verwandschaft mit dem Schörl, die andern bei-
den von den beiden Gegenden wo er zuerst gefunden
worden, Thum im Erzgebirge und Allemont in Dau-
phiné. Ist meist nelkenbraun, durchscheinend, theils
in stachen Rhomben crystallisirt.
Vielleicht gehört auch in die Nachbarschaft des Glas-
schörls, der so genannte weisse Tafelschörl aus Dau-
phiné, der in viereckigen Tafeln bricht die wieder in
andere dergleichen größere zusammen gehäuft sind und
der schon viel Aehnlichkeit mit Quarzcrystall zeigt.
18. Quarz.
Hiervon sind folgende Arten zu merken:
1. Gemeiner Quarz.
Eine der gemeinsten und, da sie einen Hauptbestand-
theil des primitiven Granits (§. 226.) ausmacht, älte-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/568>, abgerufen am 22.11.2024.
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