Der Turmalin (Aschenzieher) ist ein electrischer Schörl, der nähmlich schon wenn er nur in einem ge- wissen Grad erwärmt ist, Asche und andre leichte Kör- per an sich zieht. Da es nun aber Turmaline gibt die dem unelectrischen Schörl im ganzen übrigen Ha- bitus vollkommen gleichen, und bey manchen derselben nuch die erweckte Electricität so äußerst schwach ist, daß sie kaum auf die empfindlichsten Electrometer wirkt, so däucht mir dieser physicalische Character unzureichend um beide deßhalb hier in besondre Gattungen zu tren- nen. Beide kommen übrigens oft in der Crystallisa- tion überein, die häufig eine neunseitige Säule mit dreyseitiger sehr stumpfer Spitze ist (- tab. III. fig. 12 -) auch darin daß die Säule gemeiniglich nach der Länge gestreift und theils sogar gefurcht ist.
Die Hauptverschiedenheiten sind folgende:
1. Der braune Turmalin.
Vorzüglich auf Ceilan, mit auffallendem Lichte schwarz- braun, mit durchfallenden fast wie Colophonium, theils durchsichtig, theils durchscheinend. Sein Gehalt = 37 Kiesel-Erde, 39 Thon-Erde, 15 Kalk-Erde, 9 Eisen.
2. Der grüne Turmalin.
In Brasilien etc. Lauchgrün, theils ins Stahlblaue. Durchsichtig. Sein Gehalt = 34 Kiesel-Erde, 50 Thon-Erde, 11 Kalk-Erde, 5 Eisen.
3. Der schwarze Turmalin und Stangenschörl.
Undurchsichtig oder höchstens in dünnen Scheibchen durchscheinend. An vielen Orten in beiden Welten; z. B.
14. Schörl und Turmalin.
Der Turmalin (Aschenzieher) ist ein electrischer Schörl, der nähmlich schon wenn er nur in einem ge- wissen Grad erwärmt ist, Asche und andre leichte Kör- per an sich zieht. Da es nun aber Turmaline gibt die dem unelectrischen Schörl im ganzen übrigen Ha- bitus vollkommen gleichen, und bey manchen derselben nuch die erweckte Electricität so äußerst schwach ist, daß sie kaum auf die empfindlichsten Electrometer wirkt, so däucht mir dieser physicalische Character unzureichend um beide deßhalb hier in besondre Gattungen zu tren- nen. Beide kommen übrigens oft in der Crystallisa- tion überein, die häufig eine neunseitige Säule mit dreyseitiger sehr stumpfer Spitze ist (– tab. III. fig. 12 –) auch darin daß die Säule gemeiniglich nach der Länge gestreift und theils sogar gefurcht ist.
Die Hauptverschiedenheiten sind folgende:
1. Der braune Turmalin.
Vorzüglich auf Ceilan, mit auffallendem Lichte schwarz- braun, mit durchfallenden fast wie Colophonium, theils durchsichtig, theils durchscheinend. Sein Gehalt = 37 Kiesel-Erde, 39 Thon-Erde, 15 Kalk-Erde, 9 Eisen.
2. Der grüne Turmalin.
In Brasilien ꝛc. Lauchgrün, theils ins Stahlblaue. Durchsichtig. Sein Gehalt = 34 Kiesel-Erde, 50 Thon-Erde, 11 Kalk-Erde, 5 Eisen.
3. Der schwarze Turmalin und Stangenschörl.
Undurchsichtig oder höchstens in dünnen Scheibchen durchscheinend. An vielen Orten in beiden Welten; z. B.
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14. Schörl und Turmalin.
Der Turmalin (Aschenzieher) ist ein electrischer
Schörl, der nähmlich schon wenn er nur in einem ge-
wissen Grad erwärmt ist, Asche und andre leichte Kör-
per an sich zieht. Da es nun aber Turmaline gibt
die dem unelectrischen Schörl im ganzen übrigen Ha-
bitus vollkommen gleichen, und bey manchen derselben
nuch die erweckte Electricität so äußerst schwach ist,
daß sie kaum auf die empfindlichsten Electrometer wirkt,
so däucht mir dieser physicalische Character unzureichend
um beide deßhalb hier in besondre Gattungen zu tren-
nen. Beide kommen übrigens oft in der Crystallisa-
tion überein, die häufig eine neunseitige Säule mit
dreyseitiger sehr stumpfer Spitze ist (– tab. III.
fig. 12 –) auch darin daß die Säule gemeiniglich nach
der Länge gestreift und theils sogar gefurcht ist.
Die Hauptverschiedenheiten sind folgende:
1. Der braune Turmalin.
Vorzüglich auf Ceilan, mit auffallendem Lichte schwarz-
braun, mit durchfallenden fast wie Colophonium, theils
durchsichtig, theils durchscheinend. Sein Gehalt = 37
Kiesel-Erde, 39 Thon-Erde, 15 Kalk-Erde, 9 Eisen.
2. Der grüne Turmalin.
In Brasilien ꝛc. Lauchgrün, theils ins Stahlblaue.
Durchsichtig. Sein Gehalt = 34 Kiesel-Erde, 50
Thon-Erde, 11 Kalk-Erde, 5 Eisen.
3. Der schwarze Turmalin und Stangenschörl.
Undurchsichtig oder höchstens in dünnen Scheibchen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/566>, abgerufen am 22.11.2024.
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