In der Bildung ähneln die Raupentödter den Schlupf- wespen, haben aber viel eignes in ihrer Lebensart. Meist graben sich die Weibchen mit außerordentlicher Mühe runde Höhlen in sandiges Erdreich, schleppen sodann eine große Spinne oder Raupe einer Phaläne hinein, die sie meist nur lahm beißen, und legen sodann in jede Höhle ein Ey, da dann nachher die junge Larve dem großen Thier, das die Mutter dahin begraben hatte, den Saft zum Gespinste aussaugt, und sich selbst ein Verwandlungsgehäuse daraus bereitet.
1. +. Sabulosa. S. nigra hirta, abdomine fuluo, postice nigro, petiolo longissimo. *
Frisch P. II. tab. I. fig. 6. 7.
2. +. Cribraria. die Sieb-Biene. S. nigra, abdomine fasciis flauis, tibiis anticis clypeis concauis fenestratis. *
Sulzers Gesch. tab. XXVII. fig. 6.
Goeze im Naturforscher II. St. tab. II.
Man hat lange die Scheiben an den Vorderfüßen für durchlöchert gehalten, und hat auch nicht ermangelt, diesen vermeinten Sieben eine merkwürdige Bestimmung anzudichten, und viel schönes über die weise Einrichtung eines gar nicht existirenden Theils zu sagen.
In der Bildung ähneln die Raupentödter den Schlupf- wespen, haben aber viel eignes in ihrer Lebensart. Meist graben sich die Weibchen mit außerordentlicher Mühe runde Höhlen in sandiges Erdreich, schleppen sodann eine große Spinne oder Raupe einer Phaläne hinein, die sie meist nur lahm beißen, und legen sodann in jede Höhle ein Ey, da dann nachher die junge Larve dem großen Thier, das die Mutter dahin begraben hatte, den Saft zum Gespinste aussaugt, und sich selbst ein Verwandlungsgehäuse daraus bereitet.
1. †. Sabulosa. S. nigra hirta, abdomine fuluo, postice nigro, petiolo longissimo. *
Frisch P. II. tab. I. fig. 6. 7.
2. †. Cribraria. die Sieb-Biene. S. nigra, abdomine fasciis flauis, tibiis anticis clypeis concauis fenestratis. *
Sulzers Gesch. tab. XXVII. fig. 6.
Goeze im Naturforscher II. St. tab. II.
Man hat lange die Scheiben an den Vorderfüßen für durchlöchert gehalten, und hat auch nicht ermangelt, diesen vermeinten Sieben eine merkwürdige Bestimmung anzudichten, und viel schönes über die weise Einrichtung eines gar nicht existirenden Theils zu sagen.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0393"xml:id="pb377_0001"n="377"/><prendition="#l1em">In der Bildung ähneln die Raupentödter den Schlupf-<lb/>
wespen, haben aber viel eignes in ihrer Lebensart. Meist<lb/>
graben sich die Weibchen mit außerordentlicher Mühe<lb/>
runde Höhlen in sandiges Erdreich, schleppen sodann<lb/>
eine große Spinne oder Raupe einer Phaläne hinein,<lb/>
die sie meist nur lahm beißen, und legen sodann in jede<lb/>
Höhle ein Ey, da dann nachher die junge Larve dem<lb/>
großen Thier, das die Mutter dahin begraben hatte,<lb/>
den Saft zum Gespinste aussaugt, und sich selbst ein<lb/>
Verwandlungsgehäuse daraus bereitet.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Sabulosa</hi>. S. nigra hirta, abdomine fuluo, postice<lb/>
nigro, petiolo longissimo.</hi> *</p><prendition="#l2em">Frisch <hirendition="#aq">P</hi>. II. <hirendition="#aq">tab</hi>. I. <hirendition="#aq">fig</hi>. 6. 7.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cribraria</hi></hi>. die Sieb-Biene. <hirendition="#aq">S. nigra, abdomine<lb/>
fasciis flauis, tibiis anticis clypeis concauis fenestratis.</hi> *</p><prendition="#l2em">Sulzers Gesch. <hirendition="#aq">tab.</hi> XXVII. <hirendition="#aq">fig.</hi> 6.</p><prendition="#l2em">Goeze im Naturforscher II. St. <hirendition="#aq">tab</hi>. II.</p><prendition="#l1em">Man hat lange die Scheiben an den Vorderfüßen für<lb/>
durchlöchert gehalten, und hat auch nicht ermangelt,<lb/>
diesen vermeinten Sieben eine merkwürdige Bestimmung<lb/>
anzudichten, und viel schönes über die weise Einrichtung<lb/>
eines gar nicht existirenden Theils zu sagen.</p><prendition="#indent-1">58. <hirendition="#g"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Chrysis</hi></hi></hi><hirendition="#k">. (</hi><hirendition="#aq">Fr. <hirendition="#i">mouche dorée</hi></hi>. Engl. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">gol-<lb/>
den-fly</hi>.) Os maxillis absque proboscide.<lb/>
Antennae filiformes: articulo</hi> 1 <hirendition="#aq">longiore,<lb/>
reliquis</hi> 11 <hirendition="#aq">breuioribus. Abdomen subtus<lb/>
fornicatum, vtrinque squama laterali.<lb/>
Anus dentatus aculeo subexserto. Alae<lb/>
planae. Corpus auratum.</hi></p></div></div></div></body></text></TEI>
[377/0393]
In der Bildung ähneln die Raupentödter den Schlupf-
wespen, haben aber viel eignes in ihrer Lebensart. Meist
graben sich die Weibchen mit außerordentlicher Mühe
runde Höhlen in sandiges Erdreich, schleppen sodann
eine große Spinne oder Raupe einer Phaläne hinein,
die sie meist nur lahm beißen, und legen sodann in jede
Höhle ein Ey, da dann nachher die junge Larve dem
großen Thier, das die Mutter dahin begraben hatte,
den Saft zum Gespinste aussaugt, und sich selbst ein
Verwandlungsgehäuse daraus bereitet.
1. †. Sabulosa. S. nigra hirta, abdomine fuluo, postice
nigro, petiolo longissimo. *
Frisch P. II. tab. I. fig. 6. 7.
2. †. Cribraria. die Sieb-Biene. S. nigra, abdomine
fasciis flauis, tibiis anticis clypeis concauis fenestratis. *
Sulzers Gesch. tab. XXVII. fig. 6.
Goeze im Naturforscher II. St. tab. II.
Man hat lange die Scheiben an den Vorderfüßen für
durchlöchert gehalten, und hat auch nicht ermangelt,
diesen vermeinten Sieben eine merkwürdige Bestimmung
anzudichten, und viel schönes über die weise Einrichtung
eines gar nicht existirenden Theils zu sagen.
58. Chrysis. (Fr. mouche dorée. Engl. gol-
den-fly.) Os maxillis absque proboscide.
Antennae filiformes: articulo 1 longiore,
reliquis 11 breuioribus. Abdomen subtus
fornicatum, vtrinque squama laterali.
Anus dentatus aculeo subexserto. Alae
planae. Corpus auratum.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/393>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.