Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Alle von einer ungewöhnlichen, lang gestreckten, sonder-
baren Bildung. Auch ihr Gang, ihr Betragen etc. hat
was eignes gleichsam Feyerliches, das wohl zu der aber-
gläubischen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der meh-
rere Gattungen dieses Geschlechts zumahl im Orient an-
gesehen werden.

1. Gigas. M. thorace teretiusculo scabro, elytris breuis-
simis, pedibus spinosis
. *

Rösel vol. II. Heuschr. tab. XIX. fig. 9. 10.

Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so
dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern
gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten.
Eine wenigstens sehr verwandte Gattung ist in Brasilien
zu Hause, und soll, wenn sie zufälliger Weise gedrückt
oder getreten wird, sich mit einem Biß wehren der
ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper (eine
Art von Tetanus) verursache.

2. Gongylodes. M. thorace subciliato, femoribus anticis
spina terminatis, reliquis lobo.
*

Rösel vol. II. Heuschr. tab. VII. fig. 1. 2. 3.

Auf Guinea etc.

3. +. Religiosa die Gottesanbeterinn, das wandelnde
Blatt, der Weinhandel, Weinhasel. M. thorace
laeui subcarinato elytrisque viridibus immaculatis
. *

Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II.

Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält
die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu
fangen. Man nennt es das wandelnde Blatt, weil seine
Oberflügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte
ähneln. Es kann wohl zehn Jahre alt werden.

Alle von einer ungewöhnlichen, lang gestreckten, sonder-
baren Bildung. Auch ihr Gang, ihr Betragen ꝛc. hat
was eignes gleichsam Feyerliches, das wohl zu der aber-
gläubischen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der meh-
rere Gattungen dieses Geschlechts zumahl im Orient an-
gesehen werden.

1. Gigas. M. thorace teretiusculo scabro, elytris breuis-
simis, pedibus spinosis
. *

Rösel vol. II. Heuschr. tab. XIX. fig. 9. 10.

Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so
dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern
gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten.
Eine wenigstens sehr verwandte Gattung ist in Brasilien
zu Hause, und soll, wenn sie zufälliger Weise gedrückt
oder getreten wird, sich mit einem Biß wehren der
ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper (eine
Art von Tetanus) verursache.

2. Gongylodes. M. thorace subciliato, femoribus anticis
spina terminatis, reliquis lobo.
*

Rösel vol. II. Heuschr. tab. VII. fig. 1. 2. 3.

Auf Guinea ꝛc.

3. †. Religiosa die Gottesanbeterinn, das wandelnde
Blatt, der Weinhandel, Weinhasel. M. thorace
laeui subcarinato elytrisque viridibus immaculatis
. *

Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II.

Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält
die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu
fangen. Man nennt es das wandelnde Blatt, weil seine
Oberflügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte
ähneln. Es kann wohl zehn Jahre alt werden.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0358" xml:id="pb342_0001" n="342"/>
            <p rendition="#l1em">Alle von einer ungewöhnlichen, lang gestreckten, sonder-<lb/>
baren Bildung. Auch ihr Gang, ihr Betragen &#xA75B;c. hat<lb/>
was eignes gleichsam Feyerliches, das wohl zu der aber-<lb/>
gläubischen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der meh-<lb/>
rere Gattungen dieses Geschlechts zumahl im Orient an-<lb/>
gesehen werden.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gigas</hi>. M. thorace teretiusculo scabro, elytris breuis-<lb/>
simis, pedibus spinosis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. Heuschr. <hi rendition="#aq">tab</hi>. XIX. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 9. 10.</p>
            <p rendition="#l1em">Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so<lb/>
dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern<lb/>
gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten.<lb/>
Eine wenigstens sehr verwandte Gattung ist in Brasilien<lb/>
zu Hause, und soll, wenn sie zufälliger Weise gedrückt<lb/>
oder getreten wird, sich mit einem Biß wehren der<lb/>
ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper (eine<lb/>
Art von Tetanus) verursache.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gongylodes</hi>. M. thorace subciliato, femoribus anticis<lb/>
spina terminatis, reliquis lobo.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. Heuschr. <hi rendition="#aq">tab</hi>. VII. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2. 3.</p>
            <p rendition="#l1em">Auf Guinea &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Religiosa</hi></hi> die Gottesanbeterinn, das wandelnde<lb/>
Blatt, der Weinhandel, Weinhasel. <hi rendition="#aq">M. thorace<lb/>
laeui subcarinato elytrisque viridibus immaculatis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. Heuschr. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. II.</p>
            <p rendition="#l1em">Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält<lb/>
die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu<lb/>
fangen. Man nennt es das wandelnde Blatt, weil seine<lb/>
Oberflügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte<lb/>
ähneln. Es kann wohl zehn Jahre alt werden.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0358] Alle von einer ungewöhnlichen, lang gestreckten, sonder- baren Bildung. Auch ihr Gang, ihr Betragen ꝛc. hat was eignes gleichsam Feyerliches, das wohl zu der aber- gläubischen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der meh- rere Gattungen dieses Geschlechts zumahl im Orient an- gesehen werden. 1. Gigas. M. thorace teretiusculo scabro, elytris breuis- simis, pedibus spinosis. * Rösel vol. II. Heuschr. tab. XIX. fig. 9. 10. Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten. Eine wenigstens sehr verwandte Gattung ist in Brasilien zu Hause, und soll, wenn sie zufälliger Weise gedrückt oder getreten wird, sich mit einem Biß wehren der ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper (eine Art von Tetanus) verursache. 2. Gongylodes. M. thorace subciliato, femoribus anticis spina terminatis, reliquis lobo. * Rösel vol. II. Heuschr. tab. VII. fig. 1. 2. 3. Auf Guinea ꝛc. 3. †. Religiosa die Gottesanbeterinn, das wandelnde Blatt, der Weinhandel, Weinhasel. M. thorace laeui subcarinato elytrisque viridibus immaculatis. * Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II. Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu fangen. Man nennt es das wandelnde Blatt, weil seine Oberflügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte ähneln. Es kann wohl zehn Jahre alt werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/358
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/358>, abgerufen am 10.06.2024.