Alle von einer ungewöhnlichen, lang gestreckten, sonder- baren Bildung. Auch ihr Gang, ihr Betragen etc. hat was eignes gleichsam Feyerliches, das wohl zu der aber- gläubischen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der meh- rere Gattungen dieses Geschlechts zumahl im Orient an- gesehen werden.
Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten. Eine wenigstens sehr verwandte Gattung ist in Brasilien zu Hause, und soll, wenn sie zufälliger Weise gedrückt oder getreten wird, sich mit einem Biß wehren der ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper (eine Art von Tetanus) verursache.
3. +. Religiosa die Gottesanbeterinn, das wandelnde Blatt, der Weinhandel, Weinhasel. M. thorace laeui subcarinato elytrisque viridibus immaculatis. *
Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II.
Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu fangen. Man nennt es das wandelnde Blatt, weil seine Oberflügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte ähneln. Es kann wohl zehn Jahre alt werden.
Alle von einer ungewöhnlichen, lang gestreckten, sonder- baren Bildung. Auch ihr Gang, ihr Betragen ꝛc. hat was eignes gleichsam Feyerliches, das wohl zu der aber- gläubischen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der meh- rere Gattungen dieses Geschlechts zumahl im Orient an- gesehen werden.
Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten. Eine wenigstens sehr verwandte Gattung ist in Brasilien zu Hause, und soll, wenn sie zufälliger Weise gedrückt oder getreten wird, sich mit einem Biß wehren der ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper (eine Art von Tetanus) verursache.
3. †. Religiosa die Gottesanbeterinn, das wandelnde Blatt, der Weinhandel, Weinhasel. M. thorace laeui subcarinato elytrisque viridibus immaculatis. *
Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II.
Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu fangen. Man nennt es das wandelnde Blatt, weil seine Oberflügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte ähneln. Es kann wohl zehn Jahre alt werden.
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Alle von einer ungewöhnlichen, lang gestreckten, sonder-
baren Bildung. Auch ihr Gang, ihr Betragen ꝛc. hat
was eignes gleichsam Feyerliches, das wohl zu der aber-
gläubischen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der meh-
rere Gattungen dieses Geschlechts zumahl im Orient an-
gesehen werden.
1. Gigas. M. thorace teretiusculo scabro, elytris breuis-
simis, pedibus spinosis. *
Rösel vol. II. Heuschr. tab. XIX. fig. 9. 10.
Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so
dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern
gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten.
Eine wenigstens sehr verwandte Gattung ist in Brasilien
zu Hause, und soll, wenn sie zufälliger Weise gedrückt
oder getreten wird, sich mit einem Biß wehren der
ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper (eine
Art von Tetanus) verursache.
2. Gongylodes. M. thorace subciliato, femoribus anticis
spina terminatis, reliquis lobo. *
Rösel vol. II. Heuschr. tab. VII. fig. 1. 2. 3.
Auf Guinea ꝛc.
3. †. Religiosa die Gottesanbeterinn, das wandelnde
Blatt, der Weinhandel, Weinhasel. M. thorace
laeui subcarinato elytrisque viridibus immaculatis. *
Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II.
Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält
die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu
fangen. Man nennt es das wandelnde Blatt, weil seine
Oberflügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte
ähneln. Es kann wohl zehn Jahre alt werden.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/358>, abgerufen am 22.11.2024.
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