Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Diese Thiere sind wegen der sonderbaren Fertigkeit
merkwürdig, mit welcher sie, wenn sie auf dem
Rücken zu liegen kommen, sich in die Höhe zu schnellen,
und wieder auf die Beine zu helfen wissen. Vorzüglich
hilft ihnen dazu ein Stachel, der vorn an der Brust
befestigt ist, und in eine Rinne oben am Bauche paßt,
aus der er beym Aufschnellen mit Gewalt heraus
schnappt; und dann die Spitzen, die rückwärts auf bei-
den Seiten des Brustschilds heraus stehen, und mit den
Flügeldecken auf eine ähnliche Weise eingelenkt sind.

1. Noctilucus. der Cucuyo. E. thoracis lateribus macu-
la flaua glabra
. *

Häufigst im mittlern America; wohl zwey Zoll lang.
Die beiden gelben runden Flecken gegen die Seitenspi-
tzen des Brustschildes leuchten stark im Finstern, und
die Wilden bedienten sich vor Ankunft der Spanier kei-
ner andern Leuchten als der Cucuyos und einiger ande-
rer Insecten.

2. +. Niger. E. thorace laeui, elytris pedibus corpore-
que nigris
. *

Häufig auf Viehweiden.

22. Cicindela. Sandlaufer. Antennae
setaceae. Maxillae prominentes denticu-
latae. Oculi prominuli. Thorax rotun-
dato-marginatus
.

Kleine aber muthige Thiere, die fast bloß von andern
Insecten leben. Als Larven scharren sie sich in Sand,
fast wie der Ameisenlöwe, um ihrer Beute aufzulauern,
und als Käfer wissen sie ihr mit ausnehmender Schnel-
ligkeit im Lauf und Flug nachzujagen.

Diese Thiere sind wegen der sonderbaren Fertigkeit
merkwürdig, mit welcher sie, wenn sie auf dem
Rücken zu liegen kommen, sich in die Höhe zu schnellen,
und wieder auf die Beine zu helfen wissen. Vorzüglich
hilft ihnen dazu ein Stachel, der vorn an der Brust
befestigt ist, und in eine Rinne oben am Bauche paßt,
aus der er beym Aufschnellen mit Gewalt heraus
schnappt; und dann die Spitzen, die rückwärts auf bei-
den Seiten des Brustschilds heraus stehen, und mit den
Flügeldecken auf eine ähnliche Weise eingelenkt sind.

1. Noctilucus. der Cucuyo. E. thoracis lateribus macu-
la flaua glabra
. *

Häufigst im mittlern America; wohl zwey Zoll lang.
Die beiden gelben runden Flecken gegen die Seitenspi-
tzen des Brustschildes leuchten stark im Finstern, und
die Wilden bedienten sich vor Ankunft der Spanier kei-
ner andern Leuchten als der Cucuyos und einiger ande-
rer Insecten.

2. †. Niger. E. thorace laeui, elytris pedibus corpore-
que nigris
. *

Häufig auf Viehweiden.

22. Cicindela. Sandlaufer. Antennae
setaceae. Maxillae prominentes denticu-
latae. Oculi prominuli. Thorax rotun-
dato-marginatus
.

Kleine aber muthige Thiere, die fast bloß von andern
Insecten leben. Als Larven scharren sie sich in Sand,
fast wie der Ameisenlöwe, um ihrer Beute aufzulauern,
und als Käfer wissen sie ihr mit ausnehmender Schnel-
ligkeit im Lauf und Flug nachzujagen.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0351" xml:id="pb335_0001" n="335"/>
            <p rendition="#l1em">Diese Thiere sind wegen der sonderbaren Fertigkeit<lb/>
merkwürdig, mit welcher sie, wenn sie auf dem<lb/>
Rücken zu liegen kommen, sich in die Höhe zu schnellen,<lb/>
und wieder auf die Beine zu helfen wissen. Vorzüglich<lb/>
hilft ihnen dazu ein Stachel, der vorn an der Brust<lb/>
befestigt ist, und in eine Rinne oben am Bauche paßt,<lb/>
aus der er beym Aufschnellen mit Gewalt heraus<lb/>
schnappt; und dann die Spitzen, die rückwärts auf bei-<lb/>
den Seiten des Brustschilds heraus stehen, und mit den<lb/>
Flügeldecken auf eine ähnliche Weise eingelenkt sind.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Noctilucus</hi></hi>. der Cucuyo. <hi rendition="#aq">E. thoracis lateribus macu-<lb/>
la flaua glabra</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Häufigst im mittlern America; wohl zwey Zoll lang.<lb/>
Die beiden gelben runden Flecken gegen die Seitenspi-<lb/>
tzen des Brustschildes leuchten stark im Finstern, und<lb/>
die Wilden bedienten sich vor Ankunft der Spanier kei-<lb/>
ner andern Leuchten als der Cucuyos und einiger ande-<lb/>
rer Insecten.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Niger</hi>. E. thorace laeui, elytris pedibus corpore-<lb/>
que nigris</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Häufig auf Viehweiden.</p>
            <p rendition="#indent-1">22. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Cicindela</hi></hi></hi>. Sandlaufer. <hi rendition="#aq">Antennae<lb/>
setaceae. Maxillae prominentes denticu-<lb/>
latae. Oculi prominuli. Thorax rotun-<lb/>
dato-marginatus</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Kleine aber muthige Thiere, die fast bloß von andern<lb/>
Insecten leben. Als Larven scharren sie sich in Sand,<lb/>
fast wie der Ameisenlöwe, um ihrer Beute aufzulauern,<lb/>
und als Käfer wissen sie ihr mit ausnehmender Schnel-<lb/>
ligkeit im Lauf und Flug nachzujagen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[335/0351] Diese Thiere sind wegen der sonderbaren Fertigkeit merkwürdig, mit welcher sie, wenn sie auf dem Rücken zu liegen kommen, sich in die Höhe zu schnellen, und wieder auf die Beine zu helfen wissen. Vorzüglich hilft ihnen dazu ein Stachel, der vorn an der Brust befestigt ist, und in eine Rinne oben am Bauche paßt, aus der er beym Aufschnellen mit Gewalt heraus schnappt; und dann die Spitzen, die rückwärts auf bei- den Seiten des Brustschilds heraus stehen, und mit den Flügeldecken auf eine ähnliche Weise eingelenkt sind. 1. Noctilucus. der Cucuyo. E. thoracis lateribus macu- la flaua glabra. * Häufigst im mittlern America; wohl zwey Zoll lang. Die beiden gelben runden Flecken gegen die Seitenspi- tzen des Brustschildes leuchten stark im Finstern, und die Wilden bedienten sich vor Ankunft der Spanier kei- ner andern Leuchten als der Cucuyos und einiger ande- rer Insecten. 2. †. Niger. E. thorace laeui, elytris pedibus corpore- que nigris. * Häufig auf Viehweiden. 22. Cicindela. Sandlaufer. Antennae setaceae. Maxillae prominentes denticu- latae. Oculi prominuli. Thorax rotun- dato-marginatus. Kleine aber muthige Thiere, die fast bloß von andern Insecten leben. Als Larven scharren sie sich in Sand, fast wie der Ameisenlöwe, um ihrer Beute aufzulauern, und als Käfer wissen sie ihr mit ausnehmender Schnel- ligkeit im Lauf und Flug nachzujagen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/351
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/351>, abgerufen am 22.11.2024.