Hühnern, oder vollends gar von Menschen und Vieh, jetzt hoffentlich keiner weitern Wider- legung.
§. 15.
Andre Ursachen der Ausartung wirken zwar langsamer, unmerklicher, aber meist für die Folge desto dauerhafter, tiefer. Es gehören dahin vorzüglich Einfluß des Himmelsstrichs, der Nahrung, und bey Menschen und Thieren auch der Lebensart u. s. w. Kaltes Clima z. B. unterdrückt das Wachsthum der organisirten Körper, und bringt auch weiße Farbe an ihnen hervor, und v. v. Drum sind die Grönländer, Lappländer etc., so wie die Thiere und Gewächse kalter Erdstriche, klein, untersetzt; die Nord- länder von Natur von weißer Haut etc.; so wie viele warmblütige Thiere der kältesten Gegenden anomalisch weiße Haare und Federn haben, viele Pflanzen daselbst anomalisch weiße Blüthen tra- gen u. s. w.
Wie sehr aber verschiedne Lebensart, Cultur und Nahrungsmittel nach und nach die Bildung, Farbe und ganze Constitution der organisirten Körper umzuändern vermöge, davon sehen wir an unsern Hausthieren*), an unserm Getreide, Obst, Küchen-Gewächsen, Blumen-Floren etc. -
*) Ueber Menschen-Racen und Schweine-Racen - in Voigt's Magazin VI. B. 1. St. S. 1 u. f.
Hühnern, oder vollends gar von Menschen und Vieh, jetzt hoffentlich keiner weitern Wider- legung.
§. 15.
Andre Ursachen der Ausartung wirken zwar langsamer, unmerklicher, aber meist für die Folge desto dauerhafter, tiefer. Es gehören dahin vorzüglich Einfluß des Himmelsstrichs, der Nahrung, und bey Menschen und Thieren auch der Lebensart u. s. w. Kaltes Clima z. B. unterdrückt das Wachsthum der organisirten Körper, und bringt auch weiße Farbe an ihnen hervor, und v. v. Drum sind die Grönländer, Lappländer ꝛc., so wie die Thiere und Gewächse kalter Erdstriche, klein, untersetzt; die Nord- länder von Natur von weißer Haut ꝛc.; so wie viele warmblütige Thiere der kältesten Gegenden anomalisch weiße Haare und Federn haben, viele Pflanzen daselbst anomalisch weiße Blüthen tra- gen u. s. w.
Wie sehr aber verschiedne Lebensart, Cultur und Nahrungsmittel nach und nach die Bildung, Farbe und ganze Constitution der organisirten Körper umzuändern vermöge, davon sehen wir an unsern Hausthieren*), an unserm Getreide, Obst, Küchen-Gewächsen, Blumen-Floren ꝛc. –
*) Ueber Menschen-Racen und Schweine-Racen – in Voigt's Magazin VI. B. 1. St. S. 1 u. f.
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Hühnern, oder vollends gar von Menschen und
Vieh, jetzt hoffentlich keiner weitern Wider-
legung.
§. 15.
Andre Ursachen der Ausartung wirken zwar
langsamer, unmerklicher, aber meist für die
Folge desto dauerhafter, tiefer. Es gehören
dahin vorzüglich Einfluß des Himmelsstrichs,
der Nahrung, und bey Menschen und Thieren
auch der Lebensart u. s. w. Kaltes Clima z. B.
unterdrückt das Wachsthum der organisirten
Körper, und bringt auch weiße Farbe an ihnen
hervor, und v. v. Drum sind die Grönländer,
Lappländer ꝛc., so wie die Thiere und Gewächse
kalter Erdstriche, klein, untersetzt; die Nord-
länder von Natur von weißer Haut ꝛc.; so wie
viele warmblütige Thiere der kältesten Gegenden
anomalisch weiße Haare und Federn haben, viele
Pflanzen daselbst anomalisch weiße Blüthen tra-
gen u. s. w.
Wie sehr aber verschiedne Lebensart, Cultur
und Nahrungsmittel nach und nach die Bildung,
Farbe und ganze Constitution der organisirten
Körper umzuändern vermöge, davon sehen wir
an unsern Hausthieren *), an unserm Getreide,
Obst, Küchen-Gewächsen, Blumen-Floren ꝛc. –
*) Ueber Menschen-Racen und Schweine-Racen –
in Voigt's Magazin VI. B. 1. St. S. 1 u. f.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/33>, abgerufen am 24.11.2024.
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