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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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1. Horridus. C. scutis 167. scutellis 23. *

Seba vol. II. tab. XCV. fig. 1.

Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf sechs
Fuß lang und Arms dick. Der Laut, den die Klap-
per von sich gibt, soll dem Zwitschern großer Heu-
schrecken ähneln*). Die Anzahl der Gelenke dieses
Theils steigt bey manchen über 40 und soll mit den
Jahren des Thiers wachsen. Daß Eichhörnchen, kleine
Vögel etc. von den Bäumen der darunter liegenden
Klapperschlange gleichsam von selbst in den Rachen
fallen, bestätigt sich allerdings, und ist um so weniger
befremdend, da man ähnliche Phänomene auch an an-
dern Schlangen, und so auch an Kröten, an Habich-
ten, und an Katzen bemerkt hat, die alle, wie es
scheint, unter gewissen Umständen durch bloßes steifes
Ansehen andre kleine Thiere an sich locken können.
Hier dieser Schlange kommt dabey ihre Klapper zu
statten, deren zischelndem Laut die Eichhörnchen etc.
(- seys nun aus einer Art Neugierde, oder Mißver-
ständniß, oder zagender Angst etc. -) von selbst nach-
zugehen scheinen. Wenigstens weiß ich von sehr unter-
richteten Augenzeugen, daß es der gewöhnliche Kunst-
griff der dortigen jungen Wilden ist, sich im Busch
zu verstecken, das Zischeln der Klapperschlangen nach-
zumachen und dadurch die Eichhörnchen zu locken und
zu fangen. - Die Klapperschlangen selbst, werden
von den Schweinen aufgesucht, und ohne Nachtheil
gefressen. Auch lassen sie sich überaus kirre und zahm
machen.

*) s. Hrn. Hofr. Michaelis im Götting. Magaz. IVten
Jahrg. Istes St. S. 91.

1. Horridus. ♂ C. scutis 167. scutellis 23. *

Seba vol. II. tab. XCV. fig. 1.

Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf sechs
Fuß lang und Arms dick. Der Laut, den die Klap-
per von sich gibt, soll dem Zwitschern großer Heu-
schrecken ähneln*). Die Anzahl der Gelenke dieses
Theils steigt bey manchen über 40 und soll mit den
Jahren des Thiers wachsen. Daß Eichhörnchen, kleine
Vögel ꝛc. von den Bäumen der darunter liegenden
Klapperschlange gleichsam von selbst in den Rachen
fallen, bestätigt sich allerdings, und ist um so weniger
befremdend, da man ähnliche Phänomene auch an an-
dern Schlangen, und so auch an Kröten, an Habich-
ten, und an Katzen bemerkt hat, die alle, wie es
scheint, unter gewissen Umständen durch bloßes steifes
Ansehen andre kleine Thiere an sich locken können.
Hier dieser Schlange kommt dabey ihre Klapper zu
statten, deren zischelndem Laut die Eichhörnchen ꝛc.
(– seys nun aus einer Art Neugierde, oder Mißver-
ständniß, oder zagender Angst ꝛc. –) von selbst nach-
zugehen scheinen. Wenigstens weiß ich von sehr unter-
richteten Augenzeugen, daß es der gewöhnliche Kunst-
griff der dortigen jungen Wilden ist, sich im Busch
zu verstecken, das Zischeln der Klapperschlangen nach-
zumachen und dadurch die Eichhörnchen zu locken und
zu fangen. – Die Klapperschlangen selbst, werden
von den Schweinen aufgesucht, und ohne Nachtheil
gefressen. Auch lassen sie sich überaus kirre und zahm
machen.

*) s. Hrn. Hofr. Michaelis im Götting. Magaz. IVten
Jahrg. Istes St. S. 91.
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[253/0269] 1. Horridus. ♂ C. scutis 167. scutellis 23. * Seba vol. II. tab. XCV. fig. 1. Zumahl im wärmern Nordamerica: wird auf sechs Fuß lang und Arms dick. Der Laut, den die Klap- per von sich gibt, soll dem Zwitschern großer Heu- schrecken ähneln *). Die Anzahl der Gelenke dieses Theils steigt bey manchen über 40 und soll mit den Jahren des Thiers wachsen. Daß Eichhörnchen, kleine Vögel ꝛc. von den Bäumen der darunter liegenden Klapperschlange gleichsam von selbst in den Rachen fallen, bestätigt sich allerdings, und ist um so weniger befremdend, da man ähnliche Phänomene auch an an- dern Schlangen, und so auch an Kröten, an Habich- ten, und an Katzen bemerkt hat, die alle, wie es scheint, unter gewissen Umständen durch bloßes steifes Ansehen andre kleine Thiere an sich locken können. Hier dieser Schlange kommt dabey ihre Klapper zu statten, deren zischelndem Laut die Eichhörnchen ꝛc. (– seys nun aus einer Art Neugierde, oder Mißver- ständniß, oder zagender Angst ꝛc. –) von selbst nach- zugehen scheinen. Wenigstens weiß ich von sehr unter- richteten Augenzeugen, daß es der gewöhnliche Kunst- griff der dortigen jungen Wilden ist, sich im Busch zu verstecken, das Zischeln der Klapperschlangen nach- zumachen und dadurch die Eichhörnchen zu locken und zu fangen. – Die Klapperschlangen selbst, werden von den Schweinen aufgesucht, und ohne Nachtheil gefressen. Auch lassen sie sich überaus kirre und zahm machen. *) s. Hrn. Hofr. Michaelis im Götting. Magaz. IVten Jahrg. Istes St. S. 91.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/269>, abgerufen am 24.11.2024.