Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.
Darum brauche ich z. B. nicht das hier zu Im Thierreich habe ich immer den La- Daß ich bey den organisirten Körpern
Darum brauche ich z. B. nicht das hier zu Im Thierreich habe ich immer den La- Daß ich bey den organisirten Körpern <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <front> <div type="preface" n="1"> <pb facs="#f0010" xml:id="pbVI_0001" n="VI"/> <p rendition="#indent-2"> <q type="preline">"<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">quem penes arbitrium est, et ius, et<lb/> norma loquendi</hi></hi>!“</q> </p> <p rendition="#no_indent">Darum brauche ich z. B. nicht das hier zu<lb/> Lande gewöhnliche Wort Molle sondern<lb/> das allgemeiner angenommne Molch: eben<lb/> so nicht das im Erzgebürge gebräuchliche<lb/> Wort Kobelt, sondern das längst allge-<lb/> mein adoptirte und selbst in andre lebende<lb/> und todte Sprachen aufgenommne Ko-<lb/> balt u. s. w.</p> <p>Im Thierreich habe ich immer den La-<lb/> teinischen Nahmen voraus gesetzt, weil da<lb/> hundert erotische Dinge vorkommen die<lb/> im Deutschen keine bekannten verständlichen<lb/> Nahmen haben. Im Mineralreich hin-<lb/> gegen ist der Fall umgekehrt. Da sind<lb/> gerade die Deutschen Benennungen die be-<lb/> kanntesten und selbst großen Theils in andre<lb/> Sprachen aufgenommen.</p> <p>Daß ich bey den organisirten Körpern<lb/> das Wort <hi rendition="#aq">genus</hi> immer durch Geschlecht,<lb/> und hingegen <hi rendition="#aq">species</hi> durch Gattung über-<lb/> setze, dafür habe ich nicht nur die Auto-<lb/> rität unsrer genauesten Deutschen Sprach-<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [VI/0010]
"quem penes arbitrium est, et ius, et
norma loquendi!“
Darum brauche ich z. B. nicht das hier zu
Lande gewöhnliche Wort Molle sondern
das allgemeiner angenommne Molch: eben
so nicht das im Erzgebürge gebräuchliche
Wort Kobelt, sondern das längst allge-
mein adoptirte und selbst in andre lebende
und todte Sprachen aufgenommne Ko-
balt u. s. w.
Im Thierreich habe ich immer den La-
teinischen Nahmen voraus gesetzt, weil da
hundert erotische Dinge vorkommen die
im Deutschen keine bekannten verständlichen
Nahmen haben. Im Mineralreich hin-
gegen ist der Fall umgekehrt. Da sind
gerade die Deutschen Benennungen die be-
kanntesten und selbst großen Theils in andre
Sprachen aufgenommen.
Daß ich bey den organisirten Körpern
das Wort genus immer durch Geschlecht,
und hingegen species durch Gattung über-
setze, dafür habe ich nicht nur die Auto-
rität unsrer genauesten Deutschen Sprach-
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