geschlossen, deren Bildung und Sprache ihre Finnische Abkunft verrätht, und die gar nichts so auszeichnendes haben, daß sie eine beson- dere Varietät ausmachen könnten: sodann die Asiaten, die disseits des Obi, des Caspi- schen Meers, des Gebürges Imaus und des Ganges, wohnen: und endlich die Nord- afrikaner. Alle diese Völker find mehren- theils von weißer Farbe, und nach den Eu- ropäischen Begriffen von Schönheit die best gebildetsten Manschen.
2) Die übrigen Asiaten, jenseits des Obi, Ganges etc. und bann die allernordlichsten Americaner, (an der westlichen Küste nemlich etwa bis nach Alaschka etc. und an der ostlichen bis Labrodor). Sie sind meist gelbbraun, dünnbehaart, haben platte Gesichter und kleine Augen. Als Ideal ihrer Gestaltung denke man sich die Schinesen.
3) Die übrigen Afrikaner: von schwarzer Farbe, mit wollichten Haar, stumpfen Nasen, und aufgeworfenen Lippen Am auffallendsten ist dieser Charakter bey den Negern, die sich dann in die Abessinier, Mauren etc verlieren, so wie jede andre Menschen-Varietät mit ihren benachbarten Völkerschaften gleichsam zusammenfließt.
4) Die übrigen Amerikaner: von kupferro- ther Farbe, meist schlanken Wuchs und her- vorstehenden Backenknochen, tiefliegenden Au- gen etc.
5) Die Südländer oder Australasiaten und Po- lynesen des fünften Welttheils; dazu man auch wohl die Bewohner der Sundaischen In- seln, der Molukken, Philippinen u. s. w. zäh-
geschlossen, deren Bildung und Sprache ihre Finnische Abkunft verrätht, und die gar nichts so auszeichnendes haben, daß sie eine beson- dere Varietät ausmachen könnten: sodann die Asiaten, die disseits des Obi, des Caspi- schen Meers, des Gebürges Imaus und des Ganges, wohnen: und endlich die Nord- afrikaner. Alle diese Völker find mehren- theils von weißer Farbe, und nach den Eu- ropäischen Begriffen von Schönheit die best gebildetsten Manschen.
2) Die übrigen Asiaten, jenseits des Obi, Ganges ꝛc. und bann die allernordlichsten Americaner, (an der westlichen Küste nemlich etwa bis nach Alaschka ꝛc. und an der ostlichen bis Labrodor). Sie sind meist gelbbraun, dünnbehaart, haben platte Gesichter und kleine Augen. Als Ideal ihrer Gestaltung denke man sich die Schinesen.
3) Die übrigen Afrikaner: von schwarzer Farbe, mit wollichten Haar, stumpfen Nasen, und aufgeworfenen Lippen Am auffallendsten ist dieser Charakter bey den Negern, die sich dann in die Abessinier, Mauren etc verlieren, so wie jede andre Menschen-Varietät mit ihren benachbarten Völkerschaften gleichsam zusammenfließt.
4) Die übrigen Amerikaner: von kupferro- ther Farbe, meist schlanken Wuchs und her- vorstehenden Backenknochen, tiefliegenden Au- gen ꝛc.
5) Die Südländer oder Australasiaten und Po- lynesen des fünften Welttheils; dazu man auch wohl die Bewohner der Sundaischen In- seln, der Molukken, Philippinen u. s. w. zäh-
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geschlossen, deren Bildung und Sprache ihre
Finnische Abkunft verrätht, und die gar nichts
so auszeichnendes haben, daß sie eine beson-
dere Varietät ausmachen könnten: sodann die
Asiaten, die disseits des Obi, des Caspi-
schen Meers, des Gebürges Imaus und
des Ganges, wohnen: und endlich die Nord-
afrikaner. Alle diese Völker find mehren-
theils von weißer Farbe, und nach den Eu-
ropäischen Begriffen von Schönheit die best
gebildetsten Manschen.
2) Die übrigen Asiaten, jenseits des Obi,
Ganges ꝛc. und bann die allernordlichsten
Americaner, (an der westlichen Küste nemlich
etwa bis nach Alaschka ꝛc. und an der ostlichen
bis Labrodor). Sie sind meist gelbbraun,
dünnbehaart, haben platte Gesichter und kleine
Augen. Als Ideal ihrer Gestaltung denke
man sich die Schinesen.
3) Die übrigen Afrikaner: von schwarzer
Farbe, mit wollichten Haar, stumpfen Nasen,
und aufgeworfenen Lippen Am auffallendsten
ist dieser Charakter bey den Negern, die sich
dann in die Abessinier, Mauren etc verlieren,
so wie jede andre Menschen-Varietät mit
ihren benachbarten Völkerschaften gleichsam
zusammenfließt.
4) Die übrigen Amerikaner: von kupferro-
ther Farbe, meist schlanken Wuchs und her-
vorstehenden Backenknochen, tiefliegenden Au-
gen ꝛc.
5) Die Südländer oder Australasiaten und Po-
lynesen des fünften Welttheils; dazu man
auch wohl die Bewohner der Sundaischen In-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/81>, abgerufen am 21.11.2024.
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