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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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d) Rothgülden. (Fr. rosiclaire.)

Durch Schwefel und Arsenik vererzt. In
sehr verschiednen Nüancen der Röthe, theils
sauber crystallisirt, dendritisch etc. mehr oder
weniger durchsichtig, zuweilen wie ein Ru-
bin. Geschabt giebt es ein rothes Pulver.
Bericht zumal im St. Andreasberge in aus-
nehmender Schönheit.

e) Weißgülden.

Durch Schwefel und Arsenik vererzt, und
mit Kupfer vermischt. Von hellerer oder
dunklerer Stahlfarbe. Letztres ist Kupfer-
haltiger und heißt Fahlerzt. Findet sich am
Oberharz in ansehnlichen Crystallen von vier
dreyeckichten Flächen. - Auch die Fran-
kenberger Kornähren gehören dahin.

Dieses sind die vorzüglichern Arten
der reichhaltigsten aber auch seltnern Sil-
bererzte. Denn das allermehreste Silber
wird aus andern Erzten gewonnen, de-
nen es zwar nur in geringerm, Verhält-
nisse beygemischt ist, die sich aber dagegen
selbst desto häufiger, in mächtigen Gän-
gen etc. finden. So aus dem Bleyglanz,
aus allerhand Kiesen u. s. w.

4. hydrargyrvm. Quecksilber. (argentum
viuum, mercurius viuus
. Fr. vif-argent,
Engl. quicksilver.)

Von der bekannten Farbe. Seine specifische
Schwere 14,000. Ist flüssig, aber ohne zu
netzen, gefriert bey 38 1/2 unter 0 Fahrenheitischer

d) Rothgülden. (Fr. rosiclaire.)

Durch Schwefel und Arsenik vererzt. In
sehr verschiednen Nüancen der Röthe, theils
sauber crystallisirt, dendritisch ꝛc. mehr oder
weniger durchsichtig, zuweilen wie ein Ru-
bin. Geschabt giebt es ein rothes Pulver.
Bericht zumal im St. Andreasberge in aus-
nehmender Schönheit.

e) Weißgülden.

Durch Schwefel und Arsenik vererzt, und
mit Kupfer vermischt. Von hellerer oder
dunklerer Stahlfarbe. Letztres ist Kupfer-
haltiger und heißt Fahlerzt. Findet sich am
Oberharz in ansehnlichen Crystallen von vier
dreyeckichten Flächen. – Auch die Fran-
kenberger Kornähren gehören dahin.

Dieses sind die vorzüglichern Arten
der reichhaltigsten aber auch seltnern Sil-
bererzte. Denn das allermehreste Silber
wird aus andern Erzten gewonnen, de-
nen es zwar nur in geringerm, Verhält-
nisse beygemischt ist, die sich aber dagegen
selbst desto häufiger, in mächtigen Gän-
gen ꝛc. finden. So aus dem Bleyglanz,
aus allerhand Kiesen u. s. w.

4. hydrargyrvm. Quecksilber. (argentum
viuum, mercurius viuus
. Fr. vif-argent,
Engl. quicksilver.)

Von der bekannten Farbe. Seine specifische
Schwere 14,000. Ist flüssig, aber ohne zu
netzen, gefriert bey 38 1/2 unter 0 Fahrenheitischer

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[639/0659] d) Rothgülden. (Fr. rosiclaire.) Durch Schwefel und Arsenik vererzt. In sehr verschiednen Nüancen der Röthe, theils sauber crystallisirt, dendritisch ꝛc. mehr oder weniger durchsichtig, zuweilen wie ein Ru- bin. Geschabt giebt es ein rothes Pulver. Bericht zumal im St. Andreasberge in aus- nehmender Schönheit. e) Weißgülden. Durch Schwefel und Arsenik vererzt, und mit Kupfer vermischt. Von hellerer oder dunklerer Stahlfarbe. Letztres ist Kupfer- haltiger und heißt Fahlerzt. Findet sich am Oberharz in ansehnlichen Crystallen von vier dreyeckichten Flächen. – Auch die Fran- kenberger Kornähren gehören dahin. Dieses sind die vorzüglichern Arten der reichhaltigsten aber auch seltnern Sil- bererzte. Denn das allermehreste Silber wird aus andern Erzten gewonnen, de- nen es zwar nur in geringerm, Verhält- nisse beygemischt ist, die sich aber dagegen selbst desto häufiger, in mächtigen Gän- gen ꝛc. finden. So aus dem Bleyglanz, aus allerhand Kiesen u. s. w. 4. hydrargyrvm. Quecksilber. (argentum viuum, mercurius viuus. Fr. vif-argent, Engl. quicksilver.) Von der bekannten Farbe. Seine specifische Schwere 14,000. Ist flüssig, aber ohne zu netzen, gefriert bey 38 1/2 unter 0 Fahrenheitischer

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/659>, abgerufen am 21.11.2024.