1. +. Anastatica. B. stirpe multifida, floribus campanulatis. *
(tab. I. fig. 22)
Diese überaus zarten kleinen Thiergen pflan- zen sich auf die einfachste Weise durch Theilung fort (§. 16. S. 20).
81. vorticella. After-Polype. Corpus nu- dum, simplex, vagum.
Die mehresten After- Polypen leben gesellig, so daß oft tausende derselben beysammen versam- melt sind, und dann fast das Ansehn von Schim- mel haben. Ich habe selbst lebendige Wasser- molche längst des Rückens mit unzähligen dieser Thiere dicht überzogen gesehen.
2. +. Rotatoria. Das Räderthier. (Engl. the wheel-animal.) V. corpore pellucido, ten- taculis rotatoriis ciliatis. *
(tab I. fig. 12.)
Dieses überaus sonderbare microscopische Thier- gen findet sich meist in allen stehenden Wassern und Infusionen, schwimmt überaus behende, verändert dabey fast alle Augenblicke seine Ge- stall; soll Jahre lang im trocknen für todt liegen können, und dock nachher in jedem Tropfen Wasser wieder aufleben etc. Der dunkle Körper im Vorderleide des Räderthiers den Hr. Fon- tana, Spallanzani u. a. seiner willkührlichen Be- wegung ohngeachtet fürs Herz des Thiergens gehalten haben, ist, wie ich mich genan über- zeugt zu haben glaube, ein zum Speisecanal ge- höriges Organ, und kein Herz.
1. †. Anastatica. B. stirpe multifida, floribus campanulatis. *
(tab. I. fig. 22)
Diese überaus zarten kleinen Thiergen pflan- zen sich auf die einfachste Weise durch Theilung fort (§. 16. S. 20).
81. vorticella. After-Polype. Corpus nu- dum, simplex, vagum.
Die mehresten After- Polypen leben gesellig, so daß oft tausende derselben beysammen versam- melt sind, und dann fast das Ansehn von Schim- mel haben. Ich habe selbst lebendige Wasser- molche längst des Rückens mit unzähligen dieser Thiere dicht überzogen gesehen.
2. †. Rotatoria. Das Räderthier. (Engl. the wheel-animal.) V. corpore pellucido, ten- taculis rotatoriis ciliatis. *
(tab I. fig. 12.)
Dieses überaus sonderbare microscopische Thier- gen findet sich meist in allen stehenden Wassern und Infusionen, schwimmt überaus behende, verändert dabey fast alle Augenblicke seine Ge- stall; soll Jahre lang im trocknen für todt liegen können, und dock nachher in jedem Tropfen Wasser wieder aufleben ꝛc. Der dunkle Körper im Vorderleide des Räderthiers den Hr. Fon- tana, Spallanzani u. a. seiner willkührlichen Be- wegung ohngeachtet fürs Herz des Thiergens gehalten haben, ist, wie ich mich genan über- zeugt zu haben glaube, ein zum Speisecanal ge- höriges Organ, und kein Herz.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000024"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0538"xml:id="pb518_0001"n="518"/><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Anastatica</hi>. B. stirpe multifida, floribus<lb/>
campanulatis</hi>. *</p><prendition="#l2em">(<hirendition="#aq">tab</hi>. I. <hirendition="#aq">fig.</hi> 22)</p><prendition="#l1em">Diese überaus zarten kleinen Thiergen pflan-<lbtype="inWord"/>
zen sich auf die einfachste Weise durch Theilung<lb/>
fort (§. 16. S. 20).</p><prendition="#indent-1">81. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">vorticella</hi></hi>. After-Polype. <hirendition="#aq">Corpus nu-<lbtype="inWord"/>
dum, simplex, vagum</hi>.</p><prendition="#l1em">Die mehresten After- Polypen leben gesellig,<lb/>
so daß oft tausende derselben beysammen versam-<lb/>
melt sind, und dann fast das Ansehn von Schim-<lb/>
mel haben. Ich habe selbst lebendige Wasser-<lb/>
molche längst des Rückens mit unzähligen dieser<lb/>
Thiere dicht überzogen gesehen.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Stentorea</hi></hi>. (<hirendition="#aq">hydra <hirendition="#i">stentorea</hi><hirendition="#k">linn</hi>.) V.<lb/>
corpore infundibuliformi, tentaculis cilia-<lb/>
ribus</hi>. *</p><prendition="#l2em">Rösel <hirendition="#aq">tab</hi>. XCIV. <hirendition="#aq">fig</hi>. 47. 8.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Rotatoria</hi></hi>. Das Räderthier. (Engl. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">the<lb/>
wheel-animal</hi>.) V. corpore pellucido, ten-<lbtype="inWord"/>
taculis rotatoriis ciliatis</hi>. *</p><prendition="#l2em">(<hirendition="#aq">tab</hi> I. <hirendition="#aq">fig</hi>. 12.)</p><prendition="#l1em">Dieses überaus sonderbare microscopische Thier-<lbtype="inWord"/>
gen findet sich meist in allen stehenden Wassern<lb/>
und Infusionen, schwimmt überaus behende,<lb/>
verändert dabey fast alle Augenblicke seine Ge-<lb/>
stall; soll Jahre lang im trocknen für todt liegen<lb/>
können, und dock nachher in jedem Tropfen<lb/>
Wasser wieder aufleben ꝛc. Der dunkle Körper<lb/>
im Vorderleide des Räderthiers den Hr. Fon-<lb/>
tana, Spallanzani u. a. seiner willkührlichen Be-<lb/>
wegung ohngeachtet fürs Herz des Thiergens<lb/>
gehalten haben, ist, wie ich mich genan über-<lb/>
zeugt zu haben glaube, ein zum Speisecanal ge-<lb/>
höriges Organ, und kein Herz.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[518/0538]
1. †. Anastatica. B. stirpe multifida, floribus
campanulatis. *
(tab. I. fig. 22)
Diese überaus zarten kleinen Thiergen pflan-
zen sich auf die einfachste Weise durch Theilung
fort (§. 16. S. 20).
81. vorticella. After-Polype. Corpus nu-
dum, simplex, vagum.
Die mehresten After- Polypen leben gesellig,
so daß oft tausende derselben beysammen versam-
melt sind, und dann fast das Ansehn von Schim-
mel haben. Ich habe selbst lebendige Wasser-
molche längst des Rückens mit unzähligen dieser
Thiere dicht überzogen gesehen.
1. †. Stentorea. (hydra stentorea linn.) V.
corpore infundibuliformi, tentaculis cilia-
ribus. *
Rösel tab. XCIV. fig. 47. 8.
2. †. Rotatoria. Das Räderthier. (Engl. the
wheel-animal.) V. corpore pellucido, ten-
taculis rotatoriis ciliatis. *
(tab I. fig. 12.)
Dieses überaus sonderbare microscopische Thier-
gen findet sich meist in allen stehenden Wassern
und Infusionen, schwimmt überaus behende,
verändert dabey fast alle Augenblicke seine Ge-
stall; soll Jahre lang im trocknen für todt liegen
können, und dock nachher in jedem Tropfen
Wasser wieder aufleben ꝛc. Der dunkle Körper
im Vorderleide des Räderthiers den Hr. Fon-
tana, Spallanzani u. a. seiner willkührlichen Be-
wegung ohngeachtet fürs Herz des Thiergens
gehalten haben, ist, wie ich mich genan über-
zeugt zu haben glaube, ein zum Speisecanal ge-
höriges Organ, und kein Herz.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/538>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.