Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

u. a. weichen Theilen dienen, entschädigt. Man-
che sind mit feinen aber meist steifen Haaren be-
setzt, die ihnen zur Vertheidigung dienen, da sie
ein empfindliches brennen und jucken in der Haut
verursachen, und bey einigen die Flügel mit klei-
nen Federgen, oder vielmehr Schuppen bedeckt.
die zum Theil von den schönsten Farben sind: so
wie sich überhaupt unter den Insecten, vorzüg-
lich unter den Käfern und Schmetterlingen,
Thiere von ganz unbeschreiblicher Schönheit
finden.

§. 126.

Auch in der Einrichtung der Sinnwerk-
zeuge, und also vermuthlich auch in der Art der
Empfindung (§. 29.), weichen die Insecten gar
sehr von den übrigen Thieren ab. So daß ihnen
sogar viele berühmte Männer verschiedne von
unsern fünf äussern Sinnen gänzlich abzusprechen,
oder andre uns unbekannte Sinne zuzuschreiben
gewagt haben.

§. 127.

Die Augen der Insecten sind vorzüglich merk-
würdig, und zwar in Rücksicht ihres Baues von
zweyfacher Art. Die einen sind ungeheure Halb-
kugeln, die aber aus vielen tausend Facetten,
oder wie es Swammerdam's mühseliger Fleiß
erwiesen hat, eigentlich aus eben so viel beson-
dern kleinen Augen bestehen. Die mehresten

u. a. weichen Theilen dienen, entschädigt. Man-
che sind mit feinen aber meist steifen Haaren be-
setzt, die ihnen zur Vertheidigung dienen, da sie
ein empfindliches brennen und jucken in der Haut
verursachen, und bey einigen die Flügel mit klei-
nen Federgen, oder vielmehr Schuppen bedeckt.
die zum Theil von den schönsten Farben sind: so
wie sich überhaupt unter den Insecten, vorzüg-
lich unter den Käfern und Schmetterlingen,
Thiere von ganz unbeschreiblicher Schönheit
finden.

§. 126.

Auch in der Einrichtung der Sinnwerk-
zeuge, und also vermuthlich auch in der Art der
Empfindung (§. 29.), weichen die Insecten gar
sehr von den übrigen Thieren ab. So daß ihnen
sogar viele berühmte Männer verschiedne von
unsern fünf äussern Sinnen gänzlich abzusprechen,
oder andre uns unbekannte Sinne zuzuschreiben
gewagt haben.

§. 127.

Die Augen der Insecten sind vorzüglich merk-
würdig, und zwar in Rücksicht ihres Baues von
zweyfacher Art. Die einen sind ungeheure Halb-
kugeln, die aber aus vielen tausend Facetten,
oder wie es Swammerdam's mühseliger Fleiß
erwiesen hat, eigentlich aus eben so viel beson-
dern kleinen Augen bestehen. Die mehresten

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0350" xml:id="pb330_0001" n="330"/>
u. a.                         weichen Theilen dienen, entschädigt. Man-<lb/>
che sind mit                         feinen aber meist steifen Haaren be-<lb/>
setzt, die ihnen zur                         Vertheidigung dienen, da sie<lb/>
ein empfindliches brennen und jucken in der                         Haut<lb/>
verursachen, und bey einigen die Flügel mit klei-<lb/>
nen Federgen, oder vielmehr Schuppen bedeckt.<lb/>
die zum Theil von den                         schönsten Farben sind: so<lb/>
wie sich überhaupt unter den Insecten,                         vorzüg-<lb/>
lich unter den Käfern und                         Schmetterlingen,<lb/>
Thiere von ganz unbeschreiblicher                         Schönheit<lb/>
finden.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 126.</head><lb/>
          <p>Auch in der Einrichtung der Sinnwerk-<lb/>
zeuge, und also                         vermuthlich auch in der Art der<lb/>
Empfindung (§. 29.), weichen die                         Insecten gar<lb/>
sehr von den übrigen Thieren ab. So daß ihnen<lb/>
sogar                         viele berühmte Männer verschiedne von<lb/>
unsern fünf äussern Sinnen                         gänzlich abzusprechen,<lb/>
oder andre uns unbekannte Sinne                         zuzuschreiben<lb/>
gewagt haben.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 127.</head><lb/>
          <p>Die Augen der Insecten sind vorzüglich merk-<lb/>
würdig, und                         zwar in Rücksicht ihres Baues von<lb/>
zweyfacher Art. Die einen sind                         ungeheure Halb-<lb/>
kugeln, die aber aus vielen tausend                         Facetten,<lb/>
oder wie es Swammerdam's mühseliger Fleiß<lb/>
erwiesen hat,                         eigentlich aus eben so viel beson-<lb/>
dern kleinen Augen                         bestehen. Die mehresten<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0350] u. a. weichen Theilen dienen, entschädigt. Man- che sind mit feinen aber meist steifen Haaren be- setzt, die ihnen zur Vertheidigung dienen, da sie ein empfindliches brennen und jucken in der Haut verursachen, und bey einigen die Flügel mit klei- nen Federgen, oder vielmehr Schuppen bedeckt. die zum Theil von den schönsten Farben sind: so wie sich überhaupt unter den Insecten, vorzüg- lich unter den Käfern und Schmetterlingen, Thiere von ganz unbeschreiblicher Schönheit finden. §. 126. Auch in der Einrichtung der Sinnwerk- zeuge, und also vermuthlich auch in der Art der Empfindung (§. 29.), weichen die Insecten gar sehr von den übrigen Thieren ab. So daß ihnen sogar viele berühmte Männer verschiedne von unsern fünf äussern Sinnen gänzlich abzusprechen, oder andre uns unbekannte Sinne zuzuschreiben gewagt haben. §. 127. Die Augen der Insecten sind vorzüglich merk- würdig, und zwar in Rücksicht ihres Baues von zweyfacher Art. Die einen sind ungeheure Halb- kugeln, die aber aus vielen tausend Facetten, oder wie es Swammerdam's mühseliger Fleiß erwiesen hat, eigentlich aus eben so viel beson- dern kleinen Augen bestehen. Die mehresten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/350
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/350>, abgerufen am 23.11.2024.