Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

viele Amphibien (§. 95.) erst einer Art von Me-
tamorphose unterziehen, wodurch erst nach und
nach ihre Flossen u. dergl. m. allgemach ausge-
bildet werden.

§. 118.

Die Fische gelangen in Verhältnis zur Größe
ihres Körpers zu einem hohen Alter. Man weis
von Karpen, Hechten etc. daß sie anderthalbhun-
dert Jahre erreichen können. Doch werden einige
kleine Fische, wie z. B. der Stichling etc. nur
wenige Jahre alt.

§. 119.

Die Brauchbarkeit der Fische für den Men-
schen ist ziemlich einfach, meist blos zur Speise;
aber eben von dieser Seite für einen großen Theil
des Menschengeschlechts, der theils fast ganz von
diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtig-
keit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamt-
schadalen, Brasilianer etc. wissen die Fische auf
die mannichfaltigste Weise, sogar zu einer Art
Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey
vielen, wie z. B. unter den Insulanern des stil-
len Oceans, macht der Fischfang ihr Hauptge-
schäfte -, und in Rücksicht der überaus sinn-
reichen angemeßnen Geräthschaften die sie sich
dazu erfunden haben, wirklich eine Art von nach-
denkenden Studium aus. Aber auch für einen
großen Theil der cultivirten Erde ist der Fang

viele Amphibien (§. 95.) erst einer Art von Me-
tamorphose unterziehen, wodurch erst nach und
nach ihre Flossen u. dergl. m. allgemach ausge-
bildet werden.

§. 118.

Die Fische gelangen in Verhältnis zur Größe
ihres Körpers zu einem hohen Alter. Man weis
von Karpen, Hechten ꝛc. daß sie anderthalbhun-
dert Jahre erreichen können. Doch werden einige
kleine Fische, wie z. B. der Stichling ꝛc. nur
wenige Jahre alt.

§. 119.

Die Brauchbarkeit der Fische für den Men-
schen ist ziemlich einfach, meist blos zur Speise;
aber eben von dieser Seite für einen großen Theil
des Menschengeschlechts, der theils fast ganz von
diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtig-
keit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamt-
schadalen, Brasilianer ꝛc. wissen die Fische auf
die mannichfaltigste Weise, sogar zu einer Art
Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey
vielen, wie z. B. unter den Insulanern des stil-
len Oceans, macht der Fischfang ihr Hauptge-
schäfte –, und in Rücksicht der überaus sinn-
reichen angemeßnen Geräthschaften die sie sich
dazu erfunden haben, wirklich eine Art von nach-
denkenden Studium aus. Aber auch für einen
großen Theil der cultivirten Erde ist der Fang

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0308" xml:id="pb288_0001" n="288"/>
viele                         Amphibien (§. 95.) erst einer Art von Me-<lb/>
tamorphose                         unterziehen, wodurch erst nach und<lb/>
nach ihre Flossen u. dergl. m.                         allgemach ausge-<lb/>
bildet werden.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 118.</head><lb/>
          <p>Die Fische gelangen in Verhältnis zur Größe<lb/>
ihres Körpers zu einem hohen                         Alter. Man weis<lb/>
von Karpen, Hechten &#xA75B;c. daß sie anderthalbhun-<lb type="inWord"/>
dert Jahre erreichen können. Doch werden einige<lb/>
kleine                         Fische, wie z. B. der Stichling &#xA75B;c. nur<lb/>
wenige Jahre alt.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 119.</head><lb/>
          <p>Die Brauchbarkeit der Fische für den Men-<lb/>
schen ist                         ziemlich einfach, meist blos zur Speise;<lb/>
aber eben von dieser Seite für                         einen großen Theil<lb/>
des Menschengeschlechts, der theils fast ganz                         von<lb/>
diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtig-<lb/>
keit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamt-<lb/>
schadalen,                         Brasilianer &#xA75B;c. wissen die Fische auf<lb/>
die mannichfaltigste Weise, sogar                         zu einer Art<lb/>
Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey<lb/>
vielen, wie                         z. B. unter den Insulanern des stil-<lb/>
len Oceans, macht der                         Fischfang ihr Hauptge-<lb/>
schäfte &#x2013;, und in Rücksicht der                         überaus sinn-<lb/>
reichen angemeßnen Geräthschaften die sie                         sich<lb/>
dazu erfunden haben, wirklich eine Art von nach-<lb/>
denkenden Studium aus. Aber auch für einen<lb/>
großen Theil der                         cultivirten Erde ist der Fang<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[288/0308] viele Amphibien (§. 95.) erst einer Art von Me- tamorphose unterziehen, wodurch erst nach und nach ihre Flossen u. dergl. m. allgemach ausge- bildet werden. §. 118. Die Fische gelangen in Verhältnis zur Größe ihres Körpers zu einem hohen Alter. Man weis von Karpen, Hechten ꝛc. daß sie anderthalbhun- dert Jahre erreichen können. Doch werden einige kleine Fische, wie z. B. der Stichling ꝛc. nur wenige Jahre alt. §. 119. Die Brauchbarkeit der Fische für den Men- schen ist ziemlich einfach, meist blos zur Speise; aber eben von dieser Seite für einen großen Theil des Menschengeschlechts, der theils fast ganz von diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtig- keit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamt- schadalen, Brasilianer ꝛc. wissen die Fische auf die mannichfaltigste Weise, sogar zu einer Art Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey vielen, wie z. B. unter den Insulanern des stil- len Oceans, macht der Fischfang ihr Hauptge- schäfte –, und in Rücksicht der überaus sinn- reichen angemeßnen Geräthschaften die sie sich dazu erfunden haben, wirklich eine Art von nach- denkenden Studium aus. Aber auch für einen großen Theil der cultivirten Erde ist der Fang

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/308
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/308>, abgerufen am 21.11.2024.