Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Manche wie der Sägefisch, Schwerdfisch etc.
mit andern Waffen u. s. w.

§. 112.

Die äußern Sinne der Fische haben unge-
mein viel sonderbares, auszeichnendes.

Das Gefühl ist bey vielen von der äußersten
Schärfe, so daß sie die unmerklichste Bewegung
des Wassers empfinden.

Auch der Geruch muß bey vielen überaus
scharf seyn, da sie versteckten Köder in weiter
Entfernung auswittern.

Die Organe des Geschmacks sind bey den
Fischen sehr von denen der warmblütigen Thiere
verschieden. Nur wenige haben eine wahre
Zunge, aber großentheils dagegen einen fleischich-
ten Gaumen.

Ueber ihr Gehör ist man nun ziemlich ins
reine, da man weis, daß sie nicht nur den Sinn,
und zwar in auffallender Schärfe -, sondern
auch selbst ähnliche Organe wie die im innern
Ohr andrer rothblütigen Thiere, selbst eine Art
flach-länglicher Gehörknöchelgen (von porcellan-
artigen Ansehen, aber sehr brüchiger Textur)
besitzen.

Manche wie der Sägefisch, Schwerdfisch ꝛc.
mit andern Waffen u. s. w.

§. 112.

Die äußern Sinne der Fische haben unge-
mein viel sonderbares, auszeichnendes.

Das Gefühl ist bey vielen von der äußersten
Schärfe, so daß sie die unmerklichste Bewegung
des Wassers empfinden.

Auch der Geruch muß bey vielen überaus
scharf seyn, da sie versteckten Köder in weiter
Entfernung auswittern.

Die Organe des Geschmacks sind bey den
Fischen sehr von denen der warmblütigen Thiere
verschieden. Nur wenige haben eine wahre
Zunge, aber großentheils dagegen einen fleischich-
ten Gaumen.

Ueber ihr Gehör ist man nun ziemlich ins
reine, da man weis, daß sie nicht nur den Sinn,
und zwar in auffallender Schärfe –, sondern
auch selbst ähnliche Organe wie die im innern
Ohr andrer rothblütigen Thiere, selbst eine Art
flach-länglicher Gehörknöchelgen (von porcellan-
artigen Ansehen, aber sehr brüchiger Textur)
besitzen.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0304" xml:id="pb284_0001" n="284"/>
          <p>Manche wie der Sägefisch, Schwerdfisch &#xA75B;c.<lb/>
mit andern Waffen u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 112.</head><lb/>
          <p>Die äußern Sinne der Fische haben unge-<lb/>
mein viel                         sonderbares, auszeichnendes.</p>
          <p>Das Gefühl ist bey vielen von der äußersten<lb/>
Schärfe, so daß sie die                         unmerklichste Bewegung<lb/>
des Wassers empfinden.</p>
          <p>Auch der Geruch muß bey vielen überaus<lb/>
scharf seyn, da sie versteckten                         Köder in weiter<lb/>
Entfernung auswittern.</p>
          <p>Die Organe des Geschmacks sind bey den<lb/>
Fischen sehr von denen der                         warmblütigen Thiere<lb/>
verschieden. Nur wenige haben eine wahre<lb/>
Zunge,                         aber großentheils dagegen einen fleischich-<lb/>
ten                         Gaumen.</p>
          <p>Ueber ihr Gehör ist man nun ziemlich ins<lb/>
reine, da man weis, daß sie                         nicht nur den Sinn,<lb/>
und zwar in auffallender Schärfe &#x2013;, sondern<lb/>
auch                         selbst ähnliche Organe wie die im innern<lb/>
Ohr andrer rothblütigen Thiere,                         selbst eine Art<lb/>
flach-länglicher Gehörknöchelgen (von porcellan-<lb type="inWord"/>
artigen Ansehen, aber sehr brüchiger                         Textur)<lb/>
besitzen.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[284/0304] Manche wie der Sägefisch, Schwerdfisch ꝛc. mit andern Waffen u. s. w. §. 112. Die äußern Sinne der Fische haben unge- mein viel sonderbares, auszeichnendes. Das Gefühl ist bey vielen von der äußersten Schärfe, so daß sie die unmerklichste Bewegung des Wassers empfinden. Auch der Geruch muß bey vielen überaus scharf seyn, da sie versteckten Köder in weiter Entfernung auswittern. Die Organe des Geschmacks sind bey den Fischen sehr von denen der warmblütigen Thiere verschieden. Nur wenige haben eine wahre Zunge, aber großentheils dagegen einen fleischich- ten Gaumen. Ueber ihr Gehör ist man nun ziemlich ins reine, da man weis, daß sie nicht nur den Sinn, und zwar in auffallender Schärfe –, sondern auch selbst ähnliche Organe wie die im innern Ohr andrer rothblütigen Thiere, selbst eine Art flach-länglicher Gehörknöchelgen (von porcellan- artigen Ansehen, aber sehr brüchiger Textur) besitzen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/304
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/304>, abgerufen am 25.11.2024.