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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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II. LEVIROSTRES.

Die Vögel dieser Ordnung sind blos den
wärmsten Erdstrichen eigen, und werden durch
die theils ungeheuer grossen, aber in Verhältnis
meist sehr leichten Schnäbel, kenntlich, deren
oben (§. 61.), bey Gelegenheit der Luftbehälter
gedacht worden.

5. psittacvs. Papagey, Sittig. (Fr. per-
roquet
. Engl parrot.) Mandibula supe-
rior adunca, cera instructa. Lingua
carnosa, integra. Pedes scansorii.

Das ganze Geschlecht hat, überhaupt genom-
men, meist das gleiche Vaterland mit den pi-
thecis
unter den Säugethieren. Hingegen ist
Merkwürdig, daß manche einzelne Gattungen
von Papageyen eine so überaus eingeschränkte
Heimat haben, daß sich z. B. auf dem ostindi-
schen Archipelagus um Lucon verschiedne der-
selben blos einzig und allein auf der einen oder
andern Insel, und hingegen nie auf den noch
so nahe liegenden benachbarten, finden. Diese
Thiere haben viel auszeichnendes eignes in
ihrem Betragen. Sie wissen sich z. B. ihrer
Füsse wie Hände zu bedienen, bringen ihre
Speise damit zum Munde, krauen sich damit
hinter den Ohren, und wenn sie auf dem Bo-
den gehen, so treten sie nicht wie andre Vögel
blos mit den Krallen sondern wie Menschen und
Affen mit der ganzen Ferse auf etc. Ihr haken-

II. LEVIROSTRES.

Die Vögel dieser Ordnung sind blos den
wärmsten Erdstrichen eigen, und werden durch
die theils ungeheuer grossen, aber in Verhältnis
meist sehr leichten Schnäbel, kenntlich, deren
oben (§. 61.), bey Gelegenheit der Luftbehälter
gedacht worden.

5. psittacvs. Papagey, Sittig. (Fr. per-
roquet
. Engl parrot.) Mandibula supe-
rior adunca, cera instructa. Lingua
carnosa, integra. Pedes scansorii.

Das ganze Geschlecht hat, überhaupt genom-
men, meist das gleiche Vaterland mit den pi-
thecis
unter den Säugethieren. Hingegen ist
Merkwürdig, daß manche einzelne Gattungen
von Papageyen eine so überaus eingeschränkte
Heimat haben, daß sich z. B. auf dem ostindi-
schen Archipelagus um Luçon verschiedne der-
selben blos einzig und allein auf der einen oder
andern Insel, und hingegen nie auf den noch
so nahe liegenden benachbarten, finden. Diese
Thiere haben viel auszeichnendes eignes in
ihrem Betragen. Sie wissen sich z. B. ihrer
Füsse wie Hände zu bedienen, bringen ihre
Speise damit zum Munde, krauen sich damit
hinter den Ohren, und wenn sie auf dem Bo-
den gehen, so treten sie nicht wie andre Vögel
blos mit den Krallen sondern wie Menschen und
Affen mit der ganzen Ferse auf ꝛc. Ihr haken-

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[177/0197] II. LEVIROSTRES. Die Vögel dieser Ordnung sind blos den wärmsten Erdstrichen eigen, und werden durch die theils ungeheuer grossen, aber in Verhältnis meist sehr leichten Schnäbel, kenntlich, deren oben (§. 61.), bey Gelegenheit der Luftbehälter gedacht worden. 5. psittacvs. Papagey, Sittig. (Fr. per- roquet. Engl parrot.) Mandibula supe- rior adunca, cera instructa. Lingua carnosa, integra. Pedes scansorii. Das ganze Geschlecht hat, überhaupt genom- men, meist das gleiche Vaterland mit den pi- thecis unter den Säugethieren. Hingegen ist Merkwürdig, daß manche einzelne Gattungen von Papageyen eine so überaus eingeschränkte Heimat haben, daß sich z. B. auf dem ostindi- schen Archipelagus um Luçon verschiedne der- selben blos einzig und allein auf der einen oder andern Insel, und hingegen nie auf den noch so nahe liegenden benachbarten, finden. Diese Thiere haben viel auszeichnendes eignes in ihrem Betragen. Sie wissen sich z. B. ihrer Füsse wie Hände zu bedienen, bringen ihre Speise damit zum Munde, krauen sich damit hinter den Ohren, und wenn sie auf dem Bo- den gehen, so treten sie nicht wie andre Vögel blos mit den Krallen sondern wie Menschen und Affen mit der ganzen Ferse auf ꝛc. Ihr haken-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/197>, abgerufen am 22.11.2024.