mehrern, mit den Schwänzen in einander, und das sind die ehemals so berufenen und neuerlich ohne Grund gänzlich geleugneten Rattenkönige.
16. sorex. nasus rostratus, auriculae breues.
1. +. Araneus. die Spitzmaus. (Fr. la musa- raigne. Engl. the shrew.) S. cauda medio- cri, abdomine albido. *
Schreber tab. CLX.
Lebt in Europa und Nordasien in altem Ge- mäuer, in Ställen, Mistgruben etc. Daß sie giftig sey, oder den Pferden in den Leib krieche etc. sind ungegründete Sagen. Zuweilen, aber sel- ten, finden sich weiße Spitzmäuse.
2. +. Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S. habitu talpae, digitis ciliatis.
davbenton in den Mem. de l'ac. de Paris, 1756. tab. I. fig. 2.
Ein erst neuerlich bekannt gewordenes, aber überaus sonderbares artiges Thiergen, das sich an kleinen Gewässern aufhält, und mehr ein eigentliches Wasserthier ist als die obige Wasser- ratte. Seine Füße haben zwar keine Schwimm- haut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Ru- dern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung des Gehörganges kan das Thier durch eine Klappe zuschließen, so lang es unter Wasser ist. Es nährt sich von Regenwürmern etc. kommt wenig zum Vorschein, läßt sich am meisten früh Mor- gens blicken, ist aber wegen seiner Behendigkeit schwer zu fangen.
mehrern, mit den Schwänzen in einander, und das sind die ehemals so berufenen und neuerlich ohne Grund gänzlich geleugneten Rattenkönige.
16. sorex. nasus rostratus, auriculae breues.
1. †. Araneus. die Spitzmaus. (Fr. la musa- raigne. Engl. the shrew.) S. cauda medio- cri, abdomine albido. *
Schreber tab. CLX.
Lebt in Europa und Nordasien in altem Ge- mäuer, in Ställen, Mistgruben ꝛc. Daß sie giftig sey, oder den Pferden in den Leib krieche ꝛc. sind ungegründete Sagen. Zuweilen, aber sel- ten, finden sich weiße Spitzmäuse.
2. †. Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S. habitu talpae, digitis ciliatis.
davbenton in den Mém. de l'ac. de Paris, 1756. tab. I. fig. 2.
Ein erst neuerlich bekannt gewordenes, aber überaus sonderbares artiges Thiergen, das sich an kleinen Gewässern aufhält, und mehr ein eigentliches Wasserthier ist als die obige Wasser- ratte. Seine Füße haben zwar keine Schwimm- haut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Ru- dern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung des Gehörganges kan das Thier durch eine Klappe zuschließen, so lang es unter Wasser ist. Es nährt sich von Regenwürmern ꝛc. kommt wenig zum Vorschein, läßt sich am meisten früh Mor- gens blicken, ist aber wegen seiner Behendigkeit schwer zu fangen.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000024"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0104"xml:id="pb084_0001"n="84"/>
mehrern, mit den Schwänzen in einander, und<lb/>
das sind die ehemals so berufenen und neuerlich<lb/>
ohne Grund gänzlich geleugneten Rattenkönige.</p><prendition="#indent-1">16. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">sorex.</hi> nasus rostratus, auriculae breues</hi>.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Araneus</hi></hi>. die Spitzmaus. (Fr. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">la musa-<lb/>
raigne</hi></hi>. Engl. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">the shrew</hi>.) S. cauda medio-<lb/>
cri, abdomine albido.</hi> *</p><prendition="#l2em">Schreber <hirendition="#aq">tab</hi>. CLX.</p><prendition="#l1em">Lebt in Europa und Nordasien in altem Ge-<lbtype="inWord"/>
mäuer, in Ställen, Mistgruben ꝛc. Daß sie<lb/>
giftig sey, oder den Pferden in den Leib krieche ꝛc.<lb/>
sind ungegründete <choice><sic>Sageni</sic><corrsource="#pbIX_0001"type="corrigenda">Sagen.</corr></choice> Zuweilen, aber sel-<lb/>
ten, finden sich weiße Spitzmäuse.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Daubentonii</hi></hi>. die Wasserspitzmaus. <hirendition="#aq">S.<lb/>
habitu talpae, digitis ciliatis</hi>.</p><prendition="#l2em"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">davbenton</hi></hi> in den <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Mém. de l'ac. de Paris,</hi></hi><lb/>
1756. <hirendition="#aq">tab</hi>. I. <hirendition="#aq">fig</hi>. 2.</p><prendition="#l1em">Ein erst neuerlich bekannt gewordenes, aber<lb/>
überaus sonderbares artiges Thiergen, das sich<lb/>
an kleinen Gewässern aufhält, und mehr ein<lb/>
eigentliches Wasserthier ist als die obige Wasser-<lb/>
ratte. Seine Füße haben zwar keine Schwimm-<lb/>
haut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit<lb/>
kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Ru-<lb/>
dern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung<lb/>
des Gehörganges kan das Thier durch eine Klappe<lb/>
zuschließen, so lang es unter Wasser ist. Es<lb/>
nährt sich von Regenwürmern ꝛc. kommt wenig<lb/>
zum Vorschein, läßt sich am meisten früh Mor-<lb/>
gens blicken, ist aber wegen seiner Behendigkeit<lb/>
schwer zu fangen.</p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[84/0104]
mehrern, mit den Schwänzen in einander, und
das sind die ehemals so berufenen und neuerlich
ohne Grund gänzlich geleugneten Rattenkönige.
16. sorex. nasus rostratus, auriculae breues.
1. †. Araneus. die Spitzmaus. (Fr. la musa-
raigne. Engl. the shrew.) S. cauda medio-
cri, abdomine albido. *
Schreber tab. CLX.
Lebt in Europa und Nordasien in altem Ge-
mäuer, in Ställen, Mistgruben ꝛc. Daß sie
giftig sey, oder den Pferden in den Leib krieche ꝛc.
sind ungegründete Sagen. Zuweilen, aber sel-
ten, finden sich weiße Spitzmäuse.
2. †. Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S.
habitu talpae, digitis ciliatis.
davbenton in den Mém. de l'ac. de Paris,
1756. tab. I. fig. 2.
Ein erst neuerlich bekannt gewordenes, aber
überaus sonderbares artiges Thiergen, das sich
an kleinen Gewässern aufhält, und mehr ein
eigentliches Wasserthier ist als die obige Wasser-
ratte. Seine Füße haben zwar keine Schwimm-
haut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit
kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Ru-
dern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung
des Gehörganges kan das Thier durch eine Klappe
zuschließen, so lang es unter Wasser ist. Es
nährt sich von Regenwürmern ꝛc. kommt wenig
zum Vorschein, läßt sich am meisten früh Mor-
gens blicken, ist aber wegen seiner Behendigkeit
schwer zu fangen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/104>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.