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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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mehrern, mit den Schwänzen in einander, und
das sind die ehemals so berufenen und neuerlich
ohne Grund gänzlich geleugneten Rattenkönige.

16. sorex. nasus rostratus, auriculae breues.

1. +. Araneus. die Spitzmaus. (Fr. la musa-
raigne
. Engl. the shrew.) S. cauda medio-
cri, abdomine albido.
*

Schreber tab. CLX.

Lebt in Europa und Nordasien in altem Ge-
mäuer, in Ställen, Mistgruben etc. Daß sie
giftig sey, oder den Pferden in den Leib krieche etc.
sind ungegründete Sagen. Zuweilen, aber sel-
ten, finden sich weiße Spitzmäuse.

2. +. Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S.
habitu talpae, digitis ciliatis
.

davbenton in den Mem. de l'ac. de Paris,
1756. tab. I. fig. 2.

Ein erst neuerlich bekannt gewordenes, aber
überaus sonderbares artiges Thiergen, das sich
an kleinen Gewässern aufhält, und mehr ein
eigentliches Wasserthier ist als die obige Wasser-
ratte. Seine Füße haben zwar keine Schwimm-
haut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit
kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Ru-
dern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung
des Gehörganges kan das Thier durch eine Klappe
zuschließen, so lang es unter Wasser ist. Es
nährt sich von Regenwürmern etc. kommt wenig
zum Vorschein, läßt sich am meisten früh Mor-
gens blicken, ist aber wegen seiner Behendigkeit
schwer zu fangen.

mehrern, mit den Schwänzen in einander, und
das sind die ehemals so berufenen und neuerlich
ohne Grund gänzlich geleugneten Rattenkönige.

16. sorex. nasus rostratus, auriculae breues.

1. †. Araneus. die Spitzmaus. (Fr. la musa-
raigne
. Engl. the shrew.) S. cauda medio-
cri, abdomine albido.
*

Schreber tab. CLX.

Lebt in Europa und Nordasien in altem Ge-
mäuer, in Ställen, Mistgruben ꝛc. Daß sie
giftig sey, oder den Pferden in den Leib krieche ꝛc.
sind ungegründete Sagen. Zuweilen, aber sel-
ten, finden sich weiße Spitzmäuse.

2. †. Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S.
habitu talpae, digitis ciliatis
.

davbenton in den Mém. de l'ac. de Paris,
1756. tab. I. fig. 2.

Ein erst neuerlich bekannt gewordenes, aber
überaus sonderbares artiges Thiergen, das sich
an kleinen Gewässern aufhält, und mehr ein
eigentliches Wasserthier ist als die obige Wasser-
ratte. Seine Füße haben zwar keine Schwimm-
haut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit
kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Ru-
dern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung
des Gehörganges kan das Thier durch eine Klappe
zuschließen, so lang es unter Wasser ist. Es
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zum Vorschein, läßt sich am meisten früh Mor-
gens blicken, ist aber wegen seiner Behendigkeit
schwer zu fangen.

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[84/0104] mehrern, mit den Schwänzen in einander, und das sind die ehemals so berufenen und neuerlich ohne Grund gänzlich geleugneten Rattenkönige. 16. sorex. nasus rostratus, auriculae breues. 1. †. Araneus. die Spitzmaus. (Fr. la musa- raigne. Engl. the shrew.) S. cauda medio- cri, abdomine albido. * Schreber tab. CLX. Lebt in Europa und Nordasien in altem Ge- mäuer, in Ställen, Mistgruben ꝛc. Daß sie giftig sey, oder den Pferden in den Leib krieche ꝛc. sind ungegründete Sagen. Zuweilen, aber sel- ten, finden sich weiße Spitzmäuse. 2. †. Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S. habitu talpae, digitis ciliatis. davbenton in den Mém. de l'ac. de Paris, 1756. tab. I. fig. 2. Ein erst neuerlich bekannt gewordenes, aber überaus sonderbares artiges Thiergen, das sich an kleinen Gewässern aufhält, und mehr ein eigentliches Wasserthier ist als die obige Wasser- ratte. Seine Füße haben zwar keine Schwimm- haut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Ru- dern ungemein geschickt machen. Die Oeffnung des Gehörganges kan das Thier durch eine Klappe zuschließen, so lang es unter Wasser ist. Es nährt sich von Regenwürmern ꝛc. kommt wenig zum Vorschein, läßt sich am meisten früh Mor- gens blicken, ist aber wegen seiner Behendigkeit schwer zu fangen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/104>, abgerufen am 02.05.2024.