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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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rern, vielleicht allen, Kalkspaten gemein, deren
Crystalle, wenn man sie zerschlägt, in solche
schräge Würfelgen zerspringen.

7. gypsvm cum acidis non effervescens, opa-
cum, non poliendum.

Gyps ist eine Kalkerde, die schon so mit Vi-
triolsäure gesättigt ist, daß sie nun nicht mehr
damit aufbraust.

1. Vulgare, Gyps.

Noch mürber als der gemeine Kalk, gebrannt
und mit Wasser gemischt giebt er einen beson-
dern Geruch, verhärtet und wird nachher zu
Estrich, Stuccaturarbeit, Abgüssen von Sta-
tuen, Büsten, Münzen u. s. w. gebraucht.

2. Fibrosum, Strahlgyps (Stirium, lapis in-
olithus
.)

Fast wie der faserichte Kalk. Wird zu Streu-
sand gepülvert.

8. alabastrvm cum acidis non efferve-
scens, opacum, poliendum.

Verhält sich zum Marmor, wie der gemeine
Gyps zum gemeinen Kalkstein.

9. spatvm gypsevm crystallisatum pel-
lucidum.

Die drey folgenden Spat-Arten sind vielleicht
so wesentlich von einander unterschieden, daß
sie wol besondre Geschlechter ausmachen könnten.

1. Selenites, Gypsspat.

Bricht auch in schräge Vierecke: aber von an-
dern Winkeln als beym Kalkspat, läßt sich sehr

rern, vielleicht allen, Kalkspaten gemein, deren
Crystalle, wenn man sie zerschlägt, in solche
schräge Würfelgen zerspringen.

7. gypsvm cum acidis non effervescens, opa-
cum, non poliendum.

Gyps ist eine Kalkerde, die schon so mit Vi-
triolsäure gesättigt ist, daß sie nun nicht mehr
damit aufbraust.

1. Vulgare, Gyps.

Noch mürber als der gemeine Kalk, gebrannt
und mit Wasser gemischt giebt er einen beson-
dern Geruch, verhärtet und wird nachher zu
Estrich, Stuccaturarbeit, Abgüssen von Sta-
tuen, Büsten, Münzen u. s. w. gebraucht.

2. Fibrosum, Strahlgyps (Stirium, lapis in-
olithus
.)

Fast wie der faserichte Kalk. Wird zu Streu-
sand gepülvert.

8. alabastrvm cum acidis non efferve-
scens, opacum, poliendum.

Verhält sich zum Marmor, wie der gemeine
Gyps zum gemeinen Kalkstein.

9. spatvm gypsevm crystallisatum pel-
lucidum.

Die drey folgenden Spat-Arten sind vielleicht
so wesentlich von einander unterschieden, daß
sie wol besondre Geschlechter ausmachen könnten.

1. Selenites, Gypsspat.

Bricht auch in schräge Vierecke: aber von an-
dern Winkeln als beym Kalkspat, läßt sich sehr

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[492/0504] rern, vielleicht allen, Kalkspaten gemein, deren Crystalle, wenn man sie zerschlägt, in solche schräge Würfelgen zerspringen. 7. gypsvm cum acidis non effervescens, opa- cum, non poliendum. Gyps ist eine Kalkerde, die schon so mit Vi- triolsäure gesättigt ist, daß sie nun nicht mehr damit aufbraust. 1. Vulgare, Gyps. Noch mürber als der gemeine Kalk, gebrannt und mit Wasser gemischt giebt er einen beson- dern Geruch, verhärtet und wird nachher zu Estrich, Stuccaturarbeit, Abgüssen von Sta- tuen, Büsten, Münzen u. s. w. gebraucht. 2. Fibrosum, Strahlgyps (Stirium, lapis in- olithus.) Fast wie der faserichte Kalk. Wird zu Streu- sand gepülvert. 8. alabastrvm cum acidis non efferve- scens, opacum, poliendum. Verhält sich zum Marmor, wie der gemeine Gyps zum gemeinen Kalkstein. 9. spatvm gypsevm crystallisatum pel- lucidum. Die drey folgenden Spat-Arten sind vielleicht so wesentlich von einander unterschieden, daß sie wol besondre Geschlechter ausmachen könnten. 1. Selenites, Gypsspat. Bricht auch in schräge Vierecke: aber von an- dern Winkeln als beym Kalkspat, läßt sich sehr

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/504>, abgerufen am 29.06.2024.