Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

tennae articulis ultra 30. Abdomen petiola-
tum plerisque. Aculeus exsertus vagina cy-
lindrica, bivalvi
.

Zahlreiche Thiere, die sehr vieles zur Vertil-
gung der Raupen, Spinnen und anderer In-
secten beytragen. Sie legen ihre Eyer in le-
bendige Raupen, die davon erkranken, und vor
oder nach ihrer Verpuppung absterben. Manche
sind auch an andre Gattungen ihres eigenen
Geschlechts gewiesen, denen sie als Larven ihre
Eyer in den Leib legen, so daß nach Rolanders
Bemerkung, von verschiednen Gattungen die
eine blos zur Vertilgung der andern geschaffen
zu seyn scheint.

1. +. Luteus. I. luteus thorace striato, abdo-
mine falcato
. *

2. +. Aphidum. I. niger, abdomine basi pedi-
busque anticis genubusque posticis flavis
. *

57. sphex. Raupentödter. Os maxillis
absque lingua. Antennae articulis
10. Alae
plano incumbentes
(nec plicatae) in omni
sexu. Aculeus punctorius reconditus
.

In der Bildung äneln die Raupentödter den
Schlupfwespen, haben aber viel eignes in ihrer
Lebensart. Meist graben sich die Weibgen mit
ausserordentlicher Mühe runde Hölen in sandiges
Erdreich, schlepen sodann eine grosse Spinne
oder Raupe einer Phaläne hinein, die sie meist
nur lahm beissen, und legen sodann in jede Höle
ein Ey, da denn nachher die junge Larve dem
grossen Thier, das die Mutter dahin begraben
hatte, den Saft zum Gespinste aussaugt, und

tennae articulis ultra 30. Abdomen petiola-
tum plerisque. Aculeus exsertus vagina cy-
lindrica, bivalvi
.

Zahlreiche Thiere, die sehr vieles zur Vertil-
gung der Raupen, Spinnen und anderer In-
secten beytragen. Sie legen ihre Eyer in le-
bendige Raupen, die davon erkranken, und vor
oder nach ihrer Verpuppung absterben. Manche
sind auch an andre Gattungen ihres eigenen
Geschlechts gewiesen, denen sie als Larven ihre
Eyer in den Leib legen, so daß nach Rolanders
Bemerkung, von verschiednen Gattungen die
eine blos zur Vertilgung der andern geschaffen
zu seyn scheint.

1. †. Luteus. I. luteus thorace striato, abdo-
mine falcato
. *

2. †. Aphidum. I. niger, abdomine basi pedi-
busque anticis genubusque posticis flavis
. *

57. sphex. Raupentödter. Os maxillis
absque lingua. Antennae articulis
10. Alae
plano incumbentes
(nec plicatae) in omni
sexu. Aculeus punctorius reconditus
.

In der Bildung äneln die Raupentödter den
Schlupfwespen, haben aber viel eignes in ihrer
Lebensart. Meist graben sich die Weibgen mit
ausserordentlicher Mühe runde Hölen in sandiges
Erdreich, schlepen sodann eine grosse Spinne
oder Raupe einer Phaläne hinein, die sie meist
nur lahm beissen, und legen sodann in jede Höle
ein Ey, da denn nachher die junge Larve dem
grossen Thier, das die Mutter dahin begraben
hatte, den Saft zum Gespinste aussaugt, und

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-1"><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0389" xml:id="pb377_0001" n="377"/>
tennae articulis ultra</hi> 30. <hi rendition="#aq">Abdomen petiola-<lb/>
tum plerisque. Aculeus exsertus vagina cy-<lb/>
lindrica, bivalvi</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Zahlreiche Thiere, die sehr vieles zur Vertil-<lb/>
gung der Raupen, Spinnen und anderer In-<lb/>
secten beytragen. Sie legen ihre Eyer in le-<lb/>
bendige Raupen, die davon erkranken, und vor<lb/>
oder nach ihrer Verpuppung absterben. Manche<lb/>
sind auch an andre Gattungen ihres eigenen<lb/>
Geschlechts gewiesen, denen sie als Larven ihre<lb/>
Eyer in den Leib legen, so daß nach Rolanders<lb/>
Bemerkung, von verschiednen Gattungen die<lb/>
eine blos zur Vertilgung der andern geschaffen<lb/>
zu seyn scheint.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Luteus</hi>. I. luteus thorace striato, abdo-<lb/>
mine falcato</hi>. *</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aphidum</hi>. I. niger, abdomine basi pedi-<lb/>
busque anticis genubusque posticis flavis</hi>. *</p>
            <p rendition="#indent-1">57. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">sphex</hi></hi></hi>. Raupentödter. <hi rendition="#aq">Os maxillis<lb/>
absque lingua. Antennae articulis</hi> 10. <hi rendition="#aq">Alae<lb/>
plano incumbentes</hi> (<hi rendition="#aq">nec plicatae</hi>) <hi rendition="#aq">in omni<lb/>
sexu. Aculeus punctorius reconditus</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">In der Bildung äneln die Raupentödter den<lb/>
Schlupfwespen, haben aber viel eignes in ihrer<lb/>
Lebensart. Meist graben sich die Weibgen mit<lb/>
ausserordentlicher Mühe runde Hölen in sandiges<lb/>
Erdreich, schlepen sodann eine grosse Spinne<lb/>
oder Raupe einer Phaläne hinein, die sie meist<lb/>
nur lahm beissen, und legen sodann in jede Höle<lb/>
ein Ey, da denn nachher die junge Larve dem<lb/>
grossen Thier, das die Mutter dahin begraben<lb/>
hatte, den Saft zum Gespinste aussaugt, und<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[377/0389] tennae articulis ultra 30. Abdomen petiola- tum plerisque. Aculeus exsertus vagina cy- lindrica, bivalvi. Zahlreiche Thiere, die sehr vieles zur Vertil- gung der Raupen, Spinnen und anderer In- secten beytragen. Sie legen ihre Eyer in le- bendige Raupen, die davon erkranken, und vor oder nach ihrer Verpuppung absterben. Manche sind auch an andre Gattungen ihres eigenen Geschlechts gewiesen, denen sie als Larven ihre Eyer in den Leib legen, so daß nach Rolanders Bemerkung, von verschiednen Gattungen die eine blos zur Vertilgung der andern geschaffen zu seyn scheint. 1. †. Luteus. I. luteus thorace striato, abdo- mine falcato. * 2. †. Aphidum. I. niger, abdomine basi pedi- busque anticis genubusque posticis flavis. * 57. sphex. Raupentödter. Os maxillis absque lingua. Antennae articulis 10. Alae plano incumbentes (nec plicatae) in omni sexu. Aculeus punctorius reconditus. In der Bildung äneln die Raupentödter den Schlupfwespen, haben aber viel eignes in ihrer Lebensart. Meist graben sich die Weibgen mit ausserordentlicher Mühe runde Hölen in sandiges Erdreich, schlepen sodann eine grosse Spinne oder Raupe einer Phaläne hinein, die sie meist nur lahm beissen, und legen sodann in jede Höle ein Ey, da denn nachher die junge Larve dem grossen Thier, das die Mutter dahin begraben hatte, den Saft zum Gespinste aussaugt, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/389
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/389>, abgerufen am 10.06.2024.