Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

fast wie der Leguan eine vom Kopf bis zum
Schwanz längst des Rückens hinlaufende em-
porstehende ausgezackte Haut. Die Reprodu-
ction, worüber wir auch an dieser, hier zu Lande
gar häufigen Gattung zahlreiche Versuche ange-
stellt, geht doch ungleich langsamer als bey der
vorigen von statten. Die Türken gebrauchen
dieses widrige Geschöpf das bey ihnen Skinkore
heist zu gleicher Absicht wie den Stincus, und
bezahlen es daher aufs theuerste*).

12. +. Salamandra. der Molch, Erd-Sala-
mander. L. cauda tereti brevi, pedibus
muticis, corpore flavo nigroque vario nu-
do, poroso
. *

Rösel Gesch. der Frösche, Titelkupf.

Ein schönes schwarz und Orangengelb ge-
flecktes, Spannenlanges und Daumendickes
Thier, was an nicht vielen Orten, an manchen
aber wie z. B. im Braunwalde bey Löwenhagen
(3 Stunden von hier) in unzäliger Menge gefunden
wird, und wovon man ehedem gefabelt hat,
daß es giftig sey, im Feuer leben könne etc. An
letztern Umstand ist doch etwas wares, nemlich
daß der Salamander in einem mässigen Kohl-
feuer ohne Schaden ausdauert, indem er theils
durch den Mund, vorzüglich aber durch kleine
Oeffnungen, die über seinem Körper zerstreut
sind, einen Saft von sich sprützt, wodurch er
von Zeit zu Zeit einen Theil des Feuers auslö-
schen und die Glut mindern kan.



*) shaw pag. 348. der zweyten Ausg.

fast wie der Leguan eine vom Kopf bis zum
Schwanz längst des Rückens hinlaufende em-
porstehende ausgezackte Haut. Die Reprodu-
ction, worüber wir auch an dieser, hier zu Lande
gar häufigen Gattung zahlreiche Versuche ange-
stellt, geht doch ungleich langsamer als bey der
vorigen von statten. Die Türken gebrauchen
dieses widrige Geschöpf das bey ihnen Skinkôre
heist zu gleicher Absicht wie den Stincus, und
bezahlen es daher aufs theuerste*).

12. †. Salamandra. der Molch, Erd-Sala-
mander. L. cauda tereti brevi, pedibus
muticis, corpore flavo nigroque vario nu-
do, poroso
. *

Rösel Gesch. der Frösche, Titelkupf.

Ein schönes schwarz und Orangengelb ge-
flecktes, Spannenlanges und Daumendickes
Thier, was an nicht vielen Orten, an manchen
aber wie z. B. im Braunwalde bey Löwenhagen
(3 Stunden von hier) in unzäliger Menge gefunden
wird, und wovon man ehedem gefabelt hat,
daß es giftig sey, im Feuer leben könne ꝛc. An
letztern Umstand ist doch etwas wares, nemlich
daß der Salamander in einem mässigen Kohl-
feuer ohne Schaden ausdauert, indem er theils
durch den Mund, vorzüglich aber durch kleine
Oeffnungen, die über seinem Körper zerstreut
sind, einen Saft von sich sprützt, wodurch er
von Zeit zu Zeit einen Theil des Feuers auslö-
schen und die Glut mindern kan.



*) shaw pag. 348. der zweyten Ausg.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0274" xml:id="pb262_0001" n="262"/>
fast wie der Leguan eine vom Kopf bis zum<lb/>
Schwanz längst des Rückens hinlaufende em-<lb/>
porstehende ausgezackte Haut. Die Reprodu-<lb/>
ction, worüber wir auch an dieser, hier zu Lande<lb/>
gar häufigen Gattung zahlreiche Versuche ange-<lb/>
stellt, geht doch ungleich langsamer als bey der<lb/>
vorigen von statten. Die Türken gebrauchen<lb/>
dieses widrige Geschöpf das bey ihnen <hi rendition="#aq">Skinkôre</hi><lb/>
heist zu gleicher Absicht wie den Stincus, und<lb/>
bezahlen es daher aufs theuerste<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">shaw</hi></hi> pag.</hi> 348. der zweyten Ausg.</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-2">12. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Salamandra</hi></hi>. der Molch, Erd-Sala-<lb/>
mander. <hi rendition="#aq">L. cauda tereti brevi, pedibus<lb/>
muticis, corpore flavo nigroque vario nu-<lb/>
do, poroso</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Rösel Gesch. der Frösche, Titelkupf.</p>
            <p rendition="#l1em">Ein schönes schwarz und Orangengelb ge-<lb/>
flecktes, Spannenlanges und Daumendickes<lb/>
Thier, was an nicht vielen Orten, an manchen<lb/>
aber wie z. B. im Braunwalde bey Löwenhagen<lb/>
(3 Stunden von hier) in unzäliger Menge gefunden<lb/>
wird, und wovon man ehedem gefabelt hat,<lb/>
daß es giftig sey, im Feuer leben könne &#xA75B;c. An<lb/>
letztern Umstand ist doch etwas wares, nemlich<lb/>
daß der Salamander in einem mässigen Kohl-<lb/>
feuer ohne Schaden ausdauert, indem er theils<lb/>
durch den Mund, vorzüglich aber durch kleine<lb/>
Oeffnungen, die über seinem Körper zerstreut<lb/>
sind, einen Saft von sich sprützt, wodurch er<lb/>
von Zeit zu Zeit einen Theil des Feuers auslö-<lb/>
schen und die Glut mindern kan.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[262/0274] fast wie der Leguan eine vom Kopf bis zum Schwanz längst des Rückens hinlaufende em- porstehende ausgezackte Haut. Die Reprodu- ction, worüber wir auch an dieser, hier zu Lande gar häufigen Gattung zahlreiche Versuche ange- stellt, geht doch ungleich langsamer als bey der vorigen von statten. Die Türken gebrauchen dieses widrige Geschöpf das bey ihnen Skinkôre heist zu gleicher Absicht wie den Stincus, und bezahlen es daher aufs theuerste *). 12. †. Salamandra. der Molch, Erd-Sala- mander. L. cauda tereti brevi, pedibus muticis, corpore flavo nigroque vario nu- do, poroso. * Rösel Gesch. der Frösche, Titelkupf. Ein schönes schwarz und Orangengelb ge- flecktes, Spannenlanges und Daumendickes Thier, was an nicht vielen Orten, an manchen aber wie z. B. im Braunwalde bey Löwenhagen (3 Stunden von hier) in unzäliger Menge gefunden wird, und wovon man ehedem gefabelt hat, daß es giftig sey, im Feuer leben könne ꝛc. An letztern Umstand ist doch etwas wares, nemlich daß der Salamander in einem mässigen Kohl- feuer ohne Schaden ausdauert, indem er theils durch den Mund, vorzüglich aber durch kleine Oeffnungen, die über seinem Körper zerstreut sind, einen Saft von sich sprützt, wodurch er von Zeit zu Zeit einen Theil des Feuers auslö- schen und die Glut mindern kan. *) shaw pag. 348. der zweyten Ausg.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/274
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/274>, abgerufen am 03.12.2024.