Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

dern Gegenden, wo er sich verschiedentlich in
unzäliger Menge eingefunden.

3. +. Carduelis. der Stieglitz, Distelfink. F.
fronte et gula coccineis, remigibus antror-
sum flavis: rectricibus duabus extimis me-
dio, reliquisque apice albis
. *

Der schönste hiesige Sangvogel, der Jahr
aus Jahr ein im Käficht singt, sehr leicht zahm
wird, und selbst zum freyen Aus- und Einflie-
gen zu gewöhnen ist. Er erreicht dabey ein
Alter von zwanzig und mehr Jahren, frißt in
der Wildnis Distelflocken und anderes unnützes
Futter und wird auch noch dadurch nutzbar daß
er die Blattläuse von den Gewächsen abliest.

4.a. Citrinella. die Hirngrille. (Vercellino)
F. subvirescens, dorso fusco maculato, pe-
dibus incarnatis
.

In Italien etc. änelt dem Canarienvogel.

4.b. Canaria. der Canarienvogel. ehedem
Zuckervöglein. F. rostro corporeque albo fla-
vescente, rectricibus remigibusque vire-
scentibus
. *

Dieses artige Thiergen scheint zu Anfang des
sechszehnten Jahrhunders aus den Canarischen
Inseln zuerst nach Europa gebracht worden zu
seyn; ist aber schon gegen Ende desselben in
Deutschland gemeiner worden, und seitdem in
mancherley Varietäten ausgeartet. Die Stamm-
Race scheint die grünliche zu seyn, die auf den
Canarischen Inseln im kalten gebirgichten Ge-
genden*) am Wasser nistet. Unter den übri-
gen sind vorzüglich die mit der Holle oder Fe-

*) clappham's Relat. of the Pico Teneriff. p. 172.

dern Gegenden, wo er sich verschiedentlich in
unzäliger Menge eingefunden.

3. †. Carduelis. der Stieglitz, Distelfink. F.
fronte et gula coccineis, remigibus antror-
sum flavis: rectricibus duabus extimis me-
dio, reliquisque apice albis
. *

Der schönste hiesige Sangvogel, der Jahr
aus Jahr ein im Käficht singt, sehr leicht zahm
wird, und selbst zum freyen Aus- und Einflie-
gen zu gewöhnen ist. Er erreicht dabey ein
Alter von zwanzig und mehr Jahren, frißt in
der Wildnis Distelflocken und anderes unnützes
Futter und wird auch noch dadurch nutzbar daß
er die Blattläuse von den Gewächsen abliest.

4.a. Citrinella. die Hirngrille. (Vercellino)
F. subvirescens, dorso fusco maculato, pe-
dibus incarnatis
.

In Italien ꝛc. änelt dem Canarienvogel.

4.b. Canaria. der Canarienvogel. ehedem
Zuckervöglein. F. rostro corporeque albo fla-
vescente, rectricibus remigibusque vire-
scentibus
. *

Dieses artige Thiergen scheint zu Anfang des
sechszehnten Jahrhunders aus den Canarischen
Inseln zuerst nach Europa gebracht worden zu
seyn; ist aber schon gegen Ende desselben in
Deutschland gemeiner worden, und seitdem in
mancherley Varietäten ausgeartet. Die Stamm-
Raçe scheint die grünliche zu seyn, die auf den
Canarischen Inseln im kalten gebirgichten Ge-
genden*) am Wasser nistet. Unter den übri-
gen sind vorzüglich die mit der Holle oder Fe-

*) clappham's Relat. of the Pico Teneriff. p. 172.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0242" xml:id="pb230_0001" n="230"/>
dern Gegenden, wo er sich verschiedentlich in<lb/>
unzäliger Menge eingefunden.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Carduelis</hi></hi>. der Stieglitz, Distelfink. <hi rendition="#aq">F.<lb/>
fronte et gula coccineis, remigibus antror-<lb/>
sum flavis: rectricibus duabus extimis me-<lb/>
dio, reliquisque apice albis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Der schönste hiesige Sangvogel, der Jahr<lb/>
aus Jahr ein im Käficht singt, sehr leicht zahm<lb/>
wird, und selbst zum freyen Aus- und Einflie-<lb/>
gen zu gewöhnen ist. Er erreicht dabey ein<lb/>
Alter von zwanzig und mehr Jahren, frißt in<lb/>
der Wildnis Distelflocken und anderes unnützes<lb/>
Futter und wird auch noch dadurch nutzbar daß<lb/>
er die Blattläuse von den Gewächsen abliest.</p>
            <p rendition="#indent-2">4.<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">a.</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Citrinella</hi></hi>. die Hirngrille. (<hi rendition="#aq">Vercellino</hi>)<lb/><hi rendition="#aq">F. subvirescens, dorso fusco maculato, pe-<lb/>
dibus incarnatis</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">In Italien &#xA75B;c. änelt dem Canarienvogel.</p>
            <p rendition="#indent-2">4.<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">b.</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Canaria</hi></hi>. der Canarienvogel. ehedem<lb/>
Zuckervöglein. <hi rendition="#aq">F. rostro corporeque albo fla-<lb/>
vescente, rectricibus remigibusque vire-<lb/>
scentibus</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Dieses artige Thiergen scheint zu Anfang des<lb/>
sechszehnten Jahrhunders aus den Canarischen<lb/>
Inseln zuerst nach Europa gebracht worden zu<lb/>
seyn; ist aber schon gegen Ende desselben in<lb/>
Deutschland gemeiner worden, und seitdem in<lb/>
mancherley Varietäten ausgeartet. Die Stamm-<lb/>
Raçe scheint die grünliche zu seyn, die auf den<lb/>
Canarischen Inseln im kalten gebirgichten Ge-<lb/>
genden<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">clappham's</hi></hi><hi rendition="#i">Relat. of the Pico Teneriff</hi>. p</hi>. 172.</p></note> am Wasser nistet. Unter den übri-<lb/>
gen sind vorzüglich die mit der Holle oder Fe-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0242] dern Gegenden, wo er sich verschiedentlich in unzäliger Menge eingefunden. 3. †. Carduelis. der Stieglitz, Distelfink. F. fronte et gula coccineis, remigibus antror- sum flavis: rectricibus duabus extimis me- dio, reliquisque apice albis. * Der schönste hiesige Sangvogel, der Jahr aus Jahr ein im Käficht singt, sehr leicht zahm wird, und selbst zum freyen Aus- und Einflie- gen zu gewöhnen ist. Er erreicht dabey ein Alter von zwanzig und mehr Jahren, frißt in der Wildnis Distelflocken und anderes unnützes Futter und wird auch noch dadurch nutzbar daß er die Blattläuse von den Gewächsen abliest. 4.a. Citrinella. die Hirngrille. (Vercellino) F. subvirescens, dorso fusco maculato, pe- dibus incarnatis. In Italien ꝛc. änelt dem Canarienvogel. 4.b. Canaria. der Canarienvogel. ehedem Zuckervöglein. F. rostro corporeque albo fla- vescente, rectricibus remigibusque vire- scentibus. * Dieses artige Thiergen scheint zu Anfang des sechszehnten Jahrhunders aus den Canarischen Inseln zuerst nach Europa gebracht worden zu seyn; ist aber schon gegen Ende desselben in Deutschland gemeiner worden, und seitdem in mancherley Varietäten ausgeartet. Die Stamm- Raçe scheint die grünliche zu seyn, die auf den Canarischen Inseln im kalten gebirgichten Ge- genden *) am Wasser nistet. Unter den übri- gen sind vorzüglich die mit der Holle oder Fe- *) clappham's Relat. of the Pico Teneriff. p. 172.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/242
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/242>, abgerufen am 18.05.2024.